Dynamo marschiert, Jahn setzt Lauf fort, FCI und 1860 siegen

Dynamo Dresden gewinnt weiter. Gegen Preußen Münster setzten sich die Sachsen am Samstag mit 1:0 durch und ziehen damit einsame Kreise an der Tabellenspitze. Erster Verfolger ist weiterhin Jahn Regensburg, das in Halle den fünften Sieg in Folge feierte (2:1). Während Lübeck gegen Köln den ersten Heimsieg dieser Saison bejubeln durfte (3:2), setzten sich auch 1860 München (2:0 gegen Freiburg II) und Ingolstadt (3:0 gegen Unterhaching) vor heimischer Kulisse durch.

Dresden 1:0 Münster: Schäffler lässt den SCP abblitzen

Stimmung im Rudolf-Harbig-Stadion: Die Fans der SGD hatten den Torjubel bereits auf den Lippen, als Schäffler – der für den angeschlagenen Kapitän Kutschke in die Startelf rückte – eine Freistoß-Flanke von Borkowski an den rechten Pfosten setzte (7.). Auf der Gegenseite glänzte Lewald mit der Rettungstat, weil er dem durchstartenden Batmaz frei vor dem Tor noch mit der Fußspitze den Ball von den Zehen spitzelte (9.). Und dann doch Dresden: Glücklich hüpft der Ball im Münsteraner Strafraum über drei Stationen zu Schäffler, der die Kugel aus kurzer Distanz nur noch in die Maschen hauen brauchte (11.). Die Dresdner gingen auf den zweiten Treffer, die Adlerträger lauerten – so hatten Koulis nach einem Eckball (21.) und Kammerknecht aus der Distanz (24.) noch Möglichkeiten. SCP-Keeper Schenk, der für Stammtorwart Schulze Niehues spielte, verhinderte den zweiten Treffer gegen Zimmerschied im Eins-gegen-Eins (27.). Danach herrschte Aufregung an der Seitenlinie, weil Bazzoli bei einem Zweikampf Hauptmann in die Bande drückte. Nach einer Rudelbildung und längerer Behandlungspause für den Dresdner und einer gelben Karte für den Münsteraner ging es weiter (35.). Das Spiel wurde schnell wieder sportlich: Mrowca zog von Außen nach Innen und schlenzte knapp am Giebel vorbei (43.), woraufhin Dresden noch einmal Druck mit einem Freistoß (45.) und einem Doppelpass im gegnerischen Strafraum (45.+3) machte.

Auch nach dem Seitenwechsel machte die SGD weiter, sodass Schenk direkt gefordert war: Einen Schlenzer von Zimmerschied holte der SCP-Keeper aus dem Kreuzeck (47.). Aus spitzem Winkel war Schenk ebenfalls nicht zu überwinden (56.). Das Chancenplus blieb in Dresdner Hand, weil Zimmerschied wieder zum Schlenzer ansetzte – aber Schenk lenkte die Kugel einmal mehr um den Pfosten (63.). Zwischen beiden Strafräumen entwickelte sich ein Spiel, in dem sich niemand mehr Fehler erlauben wollte. So ging auch kein Team mehr allerhöchstes Risiko. Dresden sichert durch den zehnten Heimsieg in Folge die Tabellenspitze ab – bei neun Punkten Vorsprung auf Platz 4. Münster hingegen verliert erstmals nach sechs Spielen wieder und rutscht auf Platz 9 ab.

Halle 1:2 Regensburg: Viets Hammer und Huths Siegtreffer

Die Partie an der Saale startete mit einer ganz frechen Eckball-Variante vom SSV Jahn, bei der Schönfelder das Spielgerät praktisch auf der Grundlinie flach in den Hallenser Strafraum brachte – Müller griff früh per Knieparade ein (2.). Die Jahnelf blieb zum Auftakt das aktivere Team, bekam einen Freistoß auf der Linie zum Sechzehner zugesprochen. Viet knallte die Kugel anschließend an die Latte (7.). Beide Seiten waren in der Folge um Offensivaktionen bemüht, wobei die Versuche beim Jahn durchaus gefestigter gegenüber nervösen Hallensern wirkte. Allerdings überließ Regensburg den Hausherren auch größtenteils das Spiel, woraus der HFC jedoch keinen Profit schlagen konnte. Die Ballbesitzverhältnisse verlagerten sich trotzdem überwiegend in die HFC-Hälfte. Spannende Strafraumszenen gab es selten, weil in der letzten Aktion oft die Genauigkeit fehlte. Kurz vor der Pause schnappte sich Müller allerdings noch einen tückischen Aufsetzer (44.).

Nach dem Seitenwechsel platzte das Stadion vor kollektiver Erleichterung. Ein weiter Einwurf landete glücklich bei Casar, der aus dem Rückraum flach abzog – und in der Mitte nahm Baumann die Kugel auf, um freistehend zu verwandeln (55.). Der HFC hatte die Chance zum zweiten Treffer, weil Gayret einen Ball auf der Seitenlinie im Spiel hielt und Baumann in der Mitte verdiente. Statt des Torschusses wählte der Stürmer jedoch die Ablage, wodurch Halle die Chance vertändelte (67.). Und dann? Im direkten Gegenzug fackelte Viet die Kugel knallhart aus der Distanz unter die Latte ins Tor (68.). Die Jahnelf drängte weiter nach vorne und belohnte sich durch Elias Huth: Weil kein Druck auf den Ball gegeben wurde, konnte sich Regensburg die Kugel so zurecht legen, dass der Ex-HFC-Stürmer in der Mitte eine Flanke per Flugkopfball perfekt erwischte (79.). Der HFC schmiss alles nach vorne, doch von dem späten Schock erholten sich die Saalestädter nicht mehr. Mit dem fünften Sieg in Folge bleibt Regensburg auf dem zweiten Rang, die Hallenser sitzen nach dem sechsten sieglosen Spiel auf Platz 18 fest.

Ingolstadt 3:0 Unterhaching: FCI zurück in der Spur

Nach anfänglichem Abtasten auf beiden Seiten musste die Spielvereinigung aus Unterhaching früh den ersten Rückschlag hinnehmen, weil Innenverteidiger Obermeier verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste (4.). Ingolstadt wollte den fahrigen Start ausnutzen – Mause sollte per Steckpass bedient werden, aber der herauseilende Vollath war zuerst am Spielgerät (13.). Das Spiel entwickelte sich äußerst ruppig und wurde auf beiden Seiten von Verletzungspausen unterbrochen. Sportlich sorgte Kanuric für einen Hingucker, indem er einen Freistoß über die Mauer zog – die Kugel zappelte im Netz, aber nur von Außen (28.). Dann aber Unterhaching: Mauer ließ Cvjetinovic stehen und zog ab, ein Abpraller entwickelte sich zur Vorlage von Hobsch – aber über die Latte (33.). Auf längerer Strecke verloren die Schanzer dann ihren Drang nach vorne, aber Kopacz nutzte einen Aufbaufehler der Hachinger – der Abschluss per Hacke von Kanuric wurde geblockt (42.). Dann jubelten die Schanzer bereits, weil Mause eine Ecke mit dem Bauch vermeintlich über die Linie drückte – aber Vollath und Schwabl hatten den Ball nach Ansicht von Schiedsrichter Lars Erbst auf der Linie gerettet (45.+2).

Nach der Pause hatten sich die Ingolstädter etwas gefangen und zwei Chancen durch Keidels Distanzversuche erarbeitet (49./50.). Aber auch Haching versteckte sich nicht: Krattenmacher machte auf der Außenbahn Dampf, dann rollte die zweite Welle über Schwabl – und in der Mitte kam Westermeier zum Abschluss, wurde aber auf der Linie von Cvjetinovic geblockt (56.). Die Gäste wirkten im zweiten Abschnitt griffiger, aber dann unterlief Westermeier der Fehler im Aufbauspiel – Kanuric startete mit der Kugel durch und vollstreckte auch selbst vor dem Kasten (71.). Die Hachinger wollten den Schock nicht auf sich sitzen lassen und spielten nach vorne, aber Funk konnte gegen Krattenmacher entschärfen (79.). Die Schanzer machten den Sack zu, indem der aufgerückte Lorenz eine Ablage im Sechzehner in die Maschen hämmerte (85.). Zum Schluss machte Ingolstadt noch das dritte Tor durch Fröde, der einen Eckball einköpfte (89.). Der FCI schiebt sich nach zuletzt drei sieglosen Spielen auf Platz 6 wieder an die Spitzengruppe heran, während Unterhaching nach dem dritten sieglosen Spiel auf Platz 10 verweilt.

1860 2:0 Freiburg: Löwen-Drangphase nach der Pause erfolgreich

Maurizio Jacobacci forderte vor der Partie, dass die Münchner Löwen ein Spiel lesen lernen. Die Löwen waren folgerichtig von Anfang an um einen spielerischen Aufbau aus der Defensive heraus bemüht. Doch im Zweifelsfall nutzte auch ein Standard: Zejnullahu brachte den Ball in die Mitte, wo Starke noch einmal verlängerte – und vom Rücken von Freiburgs Johansson ging die Kugel unhaltbar ins Netz (16.). Die Münchner wirkten als wären sie in der Partie angekommen – und dann hatte Freiburg die Gelegenheit: Mit dem Rücken zum Tor erhielt Breunig die Kugel, aber der abgefälschte Schuss traf anschließend nicht das Ziel (30.). 1860 zog sich plötzlich weit zurück, was den jungen Breisgauern Tür und Tor öffnete. Fahrner lupfte einen Ball in den Strafraum, wo Starke per Kopf klären wollte – aber knapp am eigenen Pfosten vorbeinickte (35.). Der Eckball wurde ebenfalls gefährlich, doch bei der Chance von Rüdlin bekam Guttau auf der Linie noch den Körper dazwischen (37.). Die Löwen schnauften durch und kamen selbst noch einmal vor das Tor, aber Schröters Volley auf den Kasten blieb zu unpräzise (45.).

Die Pause tat den Sechzgern gut: Erst brachte Zejnullahu eine Kugel auf Zwarts, die Fahrner gerade noch bereinigen konnte (46.). Dann brach Greilinger auf der Außenbahn durch und bediente Zejnullahu in der Mitte, der freistehend aus fünf Metern den Ball einschob (48.). Auf der Gegenseite hatte Freiburg beinahe die Antwort parat, aber Richter warf sich beherzt in Ball und Gegenspieler (49.). Das hohe Pressing der Münchner nach der Pause übte ordentlichen Druck auf Freiburg aus. Guttau konnte die Kugel dann noch einmal auf der Grundlinie scharf machen, Zejnullahu ließ für Schröter durch, aber Uphoff war zur Stelle (54.). Von Freiburg kam in der Offensive zu wenig, während Uphoff im eigenen Kasten per Flugparade rettete (67.). Die Gäste suchten zwar Lösungen, aber die Defensive der Löwen stand in der Schlussphase gut. Sechzig sicherte sich den Sieg letztendlich ungefährdet und springt auf Platz 8 in der Tabelle. Die Freiburger bleiben vorerst auf dem vorletzten Rang hängen.

Lübeck 3:2 Viktoria: Schneider macht ersten Heimsieg perfekt

An der Lohmühle konnte der VfB noch nicht gewinnen, doch das sollte sich im Spiel gegen Viktoria Köln ändern – obwohl das Unwetter an den Küsten das Spielfeld durchaus beansprucht hatte. Die Viktoria machte anfangs Dampf, doch die erste Chance gehörte Lübeck: Gözüsirin legte auf Velasco ab, doch dessen Schuss ging am Pfosten vorbei (15.). Auf der Gegenseite rettete das Aluminium für den VfB, denn Marseiler zog aus der Distanz fulminant ab und scheiterte an der Latte (19.). Dann wieder Lübeck – und wie! Hauptmann flankte in die Mitte, wo Velasco aus dem Rückraum angerauscht kam und die Kugel per Außenrist ins Netz hämmerte (20.). Die Lübecker hatten Lunte gerochen, doch aus vier Metern konnte Breier das Spielgerät nicht zum zweiten Treffer über die Linie drücken (22.). Köln blieb im Schockzustand: Hauptmann und Breier spielten einen Doppelpass, an dessen Ende der Mittelfeldspieler am Pfosten scheiterte (28.). Das Geschehen flachte dann etwas ab, wurde aber von den Kölnern vor der Pause nochmal scharf gemacht. An der Grundlinie war Breier schneller als Greger wieder auf den Beinen, um dem Ball nachzujagen, als der Viktoria-Abwehrmann seinen Gegenspieler per Umklammerung zu Fall brachte – den fälligen Strafstoß verwandelte Gözüsirin (45.).

Wie reagierten die Kölner nach der Pause? Eine Klärungsaktion von Lübeck landete in den Fü0en von Russo, der mit dem ersten Ballkontakt einen Hammer aus 20 Metern auspackte – direkt zum Anschlusstreffer ins Netz (50.). Der Treffer kam aus dem Nichts, doch die Viktoria legte sogar noch nach: Über Marseiler und Mustafa gelangte die Kugel zu Becker, der aus der Drehung den Doppelschlag für Köln perfekt machte (56.). Die Partie war folglich komplett auf den Kopf gestellt, denn jetzt spielte nur noch Köln. Aber Lübeck meldete sich zurück: Schneider erhielt freistehend die Kugel, brachte das Spielgerät im Fallen aber nicht mehr aufs Tor (69.). Danach hielt Klewin den Ausgleich fest, indem er einen Abschluss von Marseiler von der Linie kratzte (72.). Sollte es noch einen Sieger geben? Ja! Im Durcheinander im Strafraum überließ Hauptmann dem heranstürmenden Schneider die Kugel, sodass der Angreifer zum umjubelten 3:2-Siegtreffer aus zehn Metern vollendete (84.). Mit dem ersten Heimsieg in dieser Saison springt der VfB Lübeck sogleich über den Strich auf Platz 16. Viktoria Köln bleibt nach ungekrönter Aufholjagd Siebter.

 

   

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