Ziehls Bilanz erinnert an Koschinat: "Kann trotzdem nachts schlafen"

Der Saisonstart verlief für den 1. FC Saarbrücken nicht zufriedenstellend. Mit einem Nachholspiel gegen den MSV Duisburg in der Hinterhand stehen die Saarländer derzeit nur auf dem zwölften Rang. Rollt der FCS das Feld nun von hinten auf? Der Druck ist da, das sei normal – findet Cheftrainer Rüdiger Ziehl.
"Dass wir nicht zufrieden sind, ist klar"
Vor knapp einem Jahr übernahm Manager Rüdiger Ziehl als Nachfolger von Uwe Koschinat. Der Cheftrainer musste den FCS damals verlassen, weil die Tendenz der Saarländer in den Ergebnissen nach unten ging. Koschinat hatte seinerzeit 17 Punkte nach elf Spielen gesammelt – um diese Quote in dieser Saison zu erreichen, müsste Ziehl mit dem FCS bei Rot-Weiss Essen (Sonntag, 16:30 Uhr) definitiv gewinnen. Dennoch verspürt der 45-Jährige "null Komma Null" wie er in der "Bild"-Zeitung erklärt.
"Ich gucke jetzt nicht auf die Tabelle und darauf, was letztes Jahr war. Dass wir nicht zufrieden sind, dass wir gerne zwei, drei, vier Punkte mehr hätten, ist klar", führt Ziehl im Detail aus. Seine tägliche Arbeit beeinflusse es nicht: "Ich kann trotzdem nachts schlafen. Ich gehe ins Bett und schlafe ein und werde wieder wach und fahre wieder zur Arbeit. Ich gebe mein Bestes, dass wir mehr Punkte holen." Dass die Stimmung im Umfeld jedoch kippt, blieb auch dem FCS-Coach nicht verborgen. "Jeder, der im Fußball-Bereich arbeitet und in verantwortungsvoller Position ist, tut gut daran, in Social Media nicht alles zu verfolgen", mahnt Ziehl zur Vorsicht.
"Das geht ja schnell"
Das beste Beispiel für seine Argumentation sei der kommende Gegner. "Ich denke, dem Kollegen in Essen ging das ähnlich. Nach dem Sieg gegen Dynamo Dresden wollten sie ihm wahrscheinlich ein Denkmal setzen. Dann haben sie zweimal hoch verloren, und sie wollten ihn vom Hof jagen. Das geht ja schnell", ordnete Ziehl die Stimmung bei den Fans im Allgemeinen ein. "Man muss gucken, dass wir die Arbeit mit der Mannschaft in den Fokus stellen und nicht das, was drumherum passiert." Dennoch sei ein Sieg in Essen wichtig, um wieder ein schöneres Bild in der Tabelle abzugeben. Ein Nachholspiel gegen den MSV Duisburg – das auf den 29. November terminiert wurde – hat der FCS ebenfalls noch für eine bessere Ausgangslage in der Hinterhand.