1:2 gegen Türkgücü: Magdeburg verliert bei Titz-Einstand

Der 1. FC Magdeburg unterlag am Montagabend Türkgücü München nach einer turbulenten Anfangsphase und einer Spielunterbrechung aufgrund starken Schneefalls mit 1:2. Es ist die erste Niederlage im ersten Spiel für Neu-Coach Christian Titz. Der FCM bleibt nach der vierten Niederlage in Folge somit auf dem vorletzten Platz, während Türkgücü das erste Spiel nach der Entlassung von Trainer Alexander Schmidt gewinnen und auf Platz 6 vorrücken konnte.

Magdeburger Schock-Start

Zwar trennten beide Teams vor dem Anpfiff satte elf Plätze und zwölf Punkte, doch sie hatten auch eines gemeinsam: Es war das erste Spiel nach dem Ende des vorherigen Trainers. Während Andreas Pummer interimsweise für den entlassenen Schmidt bei den gastgebenden Münchnern übernahm, musste Christian Titz bei Magdeburg den zurückgetretenen Thomas Hoßmang ersetzen. Ohne größere personelle Änderungen ließen beide Übungsleiter ihre Mannschaft auflaufen. Bei den Hausherren rückten Tosun und Röser in die erste Elf, während bei den Gästen Gjasula eine neue Chance auf der Sechs erhielt. Zudem durften auch Bertram und Burger von Beginn an ran. Und der bei den Münchnern hereingerückte Röser setzte auch direkt das erste Ausrufezeichen. Türkgücü löste sich gut aus hohem Pressing des FCM und der 27-jährige Stürmer konnte aus 17 Metern zentraler Position abschließen. Koglin fälschte unhaltbar für Behrens ins linke untere Eck ab und schon stand es 1:0 für den Aufsteiger (6.). Ein denkbar schlechter Start für die krisengebeutelten Elbstädter.

Magdeburg war um Kontrolle bemüht, doch die Münchner Angriffe blieben gefährlicher. Maier bekam links im Halbfeld zu viel Platz und nutzte diesen für eine Flanke an den ersten Pfosten, wo er erneut Röser fand, der akrobatisch in Zlatan-Ibrahimovic-Manier mit dem Bein hinter dem eigenen Rücken zum 2:0 ins Tor verlängerte (13.). Die Hereinnahme des Stürmers hatte sich für Interimstrainer Pummer schon jetzt ausgezahlt. Doch es blieb turbulent. Mit dem ersten gut vorgetragenen Angriff ging Bertram im Duell mit München-Keeper Vollath zu Fall: Elfmeter. Der beim FCM ebenfalls hereingerückte Gjasula übernahm und versenkte unten links (16.). Auch Titz bewies so mit Bertram und dem Torschützen ein glückliches Händchen. In der Folge beruhigte sich das Spiel etwas, da keiner mehr ins offene Messer laufen wollte.

Den nächsten Akzent setzten jedoch wieder die Hausherren knappe zehn Minuten später, als Sararer zentral aus der zweiten Reihe sein Glück versuchte, aber über das Tor zielte (24.). Ebenso wie Teamkollege Maier kurze Zeit darauf bei einem Freistoß aus 19 Metern (27.). Chancenlos waren aber auch die Gäste keineswegs. Nach einem stark durchgesteckten Ball von Bertram auf Jakubiak scheiterte der 27-Jährige aus kürzester Distanz am sich breitmachenden Vollath (33.). Die Schlussphase des ersten Durchgangs gestaltete sich dann durchaus unspektakulärer mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld und weniger zwingenderen Torraumszenen, sodass es nach einer mitreißenden Anfangsphase mit einer 2:1-Führung für Türkgücü München in die Kabinen ging.

Schneefall unterbricht Magdeburger Anlaufen

Während die Gastgeber unverändert in den zweiten Durchgang starteten, brachte FCM-Coach Titz die Offensivakteure Conteh und Andreas Müller für Jakubiak und Koglin in die Partie. Die erste Chance gehörte allerdings wieder den Hausherren. Sararer überquerte das ganze Feld, ehe er aus 15 Metern abzuschließen versuchte, doch FCM-Innenverteidiger Tobias Müller positionierte sich gut und konnte den flachen Innenrist-Schuss abblocken (48.). Es zeichnete sich aber schon ab: Durchgang zwei sollte nicht so turbulent starten wie der erste. Der erste Magdeburger Abschluss ließ mehr als zehn Minuten auf sich warten. Nach ansehnlichem One-Touch-Fußball kam Granatowski links aus spitzem Winkel zu einer Schusssituation, doch er setzte das Leder einen Meter über das Münchner Gehäuse (58.).

Aus der Ruhe heraus dann plötzlich der Schreck für den FCM. Nach einem eigenen Freistoß in der gegnerischen Hälfte fehlte die Absicherung und Sararer brach an der Mittellinie auf in Richtung Magdeburger Tor. Hierbei fehlte ihm etwas die Endgeschwindigkeit, was Conteh im Vollsprint die Möglichkeit gab aufzuholen und mit einer Grätsche im eigenen Strafraum spektakulär zu entschärfen (63.). Zwar kam der FCM vorerst mit dem Schock davon, doch Türkgücü blieb nun dran. Tosun nahm vom linken Strafraumeck Maß und zwang mit einem Schlenzer Behrens zur Parade (65.). Christian Titz reagierte auf das Taumeln bei stark einsetzendem Schneefall und brachte mit Beck einen weiteren Stürmer. Die wachsende Präsenz machte sich bei einer Ecke von rechts direkt bemerkbar, als Vollath einen Kopfball von Burger um den Pfosten lenken musste (71.). Ebenso musste er einen wuchtigen Schuss von Ernst in der zweiten Angriffswelle im Nachgreifen sichern (73.) Magdeburg schien dem Ausgleich nahe.

Diesen erzielen wollte dann erneut Gjasula, der einen Freistoß aus 17 Metern aber direkt in die Mauer setzte (79.). Infolgedessen suchte Schiedsrichter Bauer das Gespräch mit den Verantwortlichen, da der Schnee immer dichter wurde und die Linien nicht mehr zu erkennen waren. Das Spiel musste wie schon letzte Woche im Grünwalder Stadion unterbrochen werden, die Mannschaften gingen in die Kabine. Nachdem die Linien freigeräumt worden waren, ging es nach knapp zehn Minuten weiter. Auf schwierigem Geläuf taten sich beide Teams jedoch so schwer, dass fußballerisch nicht mehr allzu viel passierte. Zudem musste der FCM nach der zweiten gelben Karte für Andreas Müller das Spiel in Unterzahl beenden (90+3.). So hatte das 2:1 auch bis zum Abpfiff Bestand. Türkgücü konnte sich somit auf Platz sechs schieben, liegt bei zwei Spielen mehr nun drei Punkte hinter Rang 3 und trifft in der kommenden Woche auf Schlusslicht Lübeck. Der FCM bleibt weiterhin Vorletzter, hat drei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und bekommt es am Samstag mit Aufsteiger Verl zu tun. Vielleicht eine weitere Chance für Christian Titz, das Ruder bei den Elbstädtern rumzureißen, wohingegen das Debüt von Münchens Interimstrainer Pummer vollends geglückt erscheint.

   

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