Drei Gründe für die Hinrunden-Meisterschaft von Dynamo

Durch die Niederlage des FC Ingolstadt bei 1860 München am Montagabend steht fest: Dynamo Dresden beendet die Hinrunde als Tabellenführer. liga3-online.de nennt drei Gründe dafür.

Grund 1: Siegesserie vor Weihnachten

Dynamo Dresden und sechs Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze! Nicht vorstellbar? Gab es in dieser Saison tatsächlich – und zwar nach dem 9. Spieltag. Der Zweitliga-Absteiger verlor da beim Drittliga-Aufsteiger aus Saarbrücken, der sich seinerseits mit dem besagten Vorsprung an die Spitze setzte. Ungemach drohte der SGD bereits früh in der Saison, die Wende musste her – und die gelang Cheftrainer Markus Kauczinski und seinem Team nahezu beispiellos. In den acht Folgespielen bis Weihnachten sammelten die Dresdner ganze 22 Punkte, nur ein Mal begnügten sie sich in dieser Zeit mit einem Remis. Knappe Spiele? Gab es in diesem Zeitraum kaum: Die Sachsen spielten ihre Gegner mit 21:6 Toren teilweise an die Wand.

Die Folge: Nach dem 17. Spieltag hatte die SGD bereits 35 Punkte auf dem Konto – und thronte über Ingolstadt (28 Punkte), 1860 München (27 Punkte) und den Klubs aus Saarbrücken, Rostock und Wiesbaden (je 26 Punkte). Zu diesem Zeitpunkt gehörten die Dresdner außerdem zu den Teams, die im Spielrhythmus bleiben konnten, weil sie bis dato alle 17 Saisonspiele ohne (Corona-)Unterbrechung absolvieren konnten.

Grund 2: Dreier- statt Viererkette

Aber Moment! Keine knappen Spiele? Während der Siegesserie vielleicht nicht, aber durchaus davor. Denn die ersten drei Saisonsiege waren jeweils 1:0-Erfolge – die SGD war auf dem besten Weg, um das minimalistischste Team der oberen Tabellenhälfte zu werden. Mit einem Torverhältnis von 9:9 nach neun Spielen. Nur drei Teams schossen vor der SGD-Serie weniger Tore als die Dynamo, obwohl sie sich mit ausgewiesenen Torjägern wie Hosiner oder Sohm verstärkten.

Doch dann stellte Kauczinski in der Abwehr von Vierer- zu Dreierkette um – und plötzlich nahm der Express Fahrt auf. Ob das Ganze nicht zu Lasten der Defensive geht, wenn die SGD plötzlich Angriffsfußball zeigt? Mitnichten! Die 0:1-Niederlage zum Jahresauftakt gegen Türkgücü eingerechnet, kassierte Dresden nur noch sieben (!) Gegentore in neun Spielen. Obwohl mit Sebastian Mai und Marco Hartmann, sowie dem langfristig verletzten Chris Löwe zeitweise und dauerhaft etablierte Abwehrkräfte fehlten. Spieler wie Tim Knipping fanden aber zur alten Stärke zurück und hielten die SGD-Abwehr dicht.

Grund 2: Neuzugänge schnell zusammengewachsen

Apropos Knipping: Der neue Schattenmann von Abwehrchef Mai ist einer von 14 Neuzugängen, die sich beinahe nahtlos in den Dresdner Umbruch nach dem Abstieg einfügten. Gerade einmal sieben Spieler aus dem 27-köpfigen Kader gingen den Weg in die 3. Liga mit, von denen letztlich sogar nur Kevin Broll als absoluter Stammspieler gesetzt war. Verletzungsbedingte Rückschläge in der dünnen Personaldecke, wie eben schon bei Mai oder Hartmann angesprochen, steckte die Elf von Kauczinski bravourös weg. Spieler wie Yannick Stark sind längt unumstrittene Führungspersönlichkeiten. Es gelang in den letzten Jahren nicht vielen Zweitliga-Absteigern, diesen Umbruch derartig zu bewältigen. Die SGD macht vor, wie es gehen kann. Und hält Dynamo die Form der letzten Woche auch nur annährend bei, geht es am Saisonende zurück in die 2. Liga. In der Geschichte der 3. Liga schafften übrigens elf von 13 Herbstmeistern am Ende den Aufstieg – darunter auch Dynamo in der Saison 2015/16. Wiederholt sich die Geschichte nun?

   

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