Warum der 1. FC Saarbrücken gegen fünf Wechsel stimmte

Gibt das DFB-Präsidium grünes Licht, darf mit Beginn der Rückrunde wieder fünfmal pro Spiel gewechselt werden. 13 Klubs stimmten im Rahmen einer Managertagung am Mittwoch laut "Kicker"-Angaben dafür, sieben waren dagegen – darunter der 1. FC Saarbrücken.
Fit genug?
In der "Bild" bestätigt Sportdirektor Jürgen Luginger: "Wir haben als Verein dagegen gestimmt." Doch warum? Finanziell stehen die Saarländer im Vergleich zu vielen anderen Drittligisten solide da – nicht zuletzt durch die rund fünf Millionen Euro, die der Klub in der vergangenen Saison im DFB-Pokal kassiert hat. Doch der "Bild" zufolge soll sich der FCS fit genug aufgestellt sehen, um nicht häufiger als dreimal wechseln zu müssen.
Zudem sagt Luginger: "Natürlich finden im Januar sehr viele Spiele statt, danach normalisiert sich der Spielplan aber wieder." Zumindest nach aktuellem Stand. Denn es ist durchaus möglich, dass in den nächsten Wochen weitere Absagen aufgrund von Corona-Fällen hinzukommen könnten. Auch witterungsbedingte Spielausfälle können nicht ausgeschlossen werden, zudem steht noch der Landespokal an.
Mehrheit für fünf Wechsel
Entsprechend begrüßen es Vereine wie Hansa Rostock, das künftig wieder fünfmal gewechselt werden darf: "Die 3. Liga ist zuletzt von vielen Spielausfällen betroffen gewesen, die in dieser ohnehin schon verkürzten Saison vermehrt Englische Wochen bedeuten. Damit steigt nicht nur die Belastung, sondern auch die Verletzungsgefahr der Spieler", so Rostocks Vorstandschef Robert Marien. Auch Lübecks Sportdirektor Rocco Leeser sagt in den "Lübecker Nachrichten": "Dass wir jetzt statt drei fünf Spieler einwechseln können, gibt uns ein klein bisschen mehr Spielraum, die Intensität und Belastung besser zu steuern."
Die Anzahl der Spieler im Kader bleibt derweil unverändert bei 18. Nach "Kicker"-Angaben sprachen sich 14 der 20 Klubs gegen eine Aufstockung auf 20 Spieler aus. Wohl aus finanziellen Gründen. Denn zwei weitere Spieler im Kader bedeutet gerade bei Auswärtsspielen eine zusätzliche finanzielle Belastung – etwa im Hinblick auf die Übernachtung im Hotel. Durch die Beibehaltung der 18er-Kader ergibt sich für die Klubs, die aus Kostengründen weiterhin nur dreimal wechseln wollen, kein finanzieller Nachteil. Einzig die Tatsache, dass Mannschaften mit einem größeren Aufgebot mehr durchwechseln und die Belastungen dadurch anders steuern können, könnte sich als Wettbewerbs-Nachteil für die wirtschaftlich schwächeren Klubs erweisen.