"Frechheit": Waldhof-Sportchef Kientz stärkt Glöckner den Rücken

Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und 1:11 Toren übten einige Fans des SV Waldhof Mannheim Kritik an Trainer Patrick Glöckner und stellten ihn gar infrage. Sportchef Jochen Kientz kann das nicht nachvollziehen – und stärkt dem Coach mit deutlichen Worten den Rücken.
"Macht einen brutal guten Job"
Keine Frage: Die aktuelle Bilanz des Waldhof liest sich nicht gut, auch Tabellenplatz 14 ist nicht das, was man sich der Quadratestadt vorgestellt hatte. Doch die Trainerfrage zu diesem Zeitpunkt zu stellen, sei "eine Frechheit, respektlos und eben auch völlig unsachlich", kritisiert Kientz im Interview mit der "Rhein-Neckar-Zeitung" Teile des eigenen Anhangs. "Nach unseren Siegen gegen Ingolstadt, Saarbrücken und Magdeburg haben alle davon geschwärmt, was wir für einen geilen Fußball spielen, und jetzt soll plötzlich alles schlecht sein?" Entsprechend stärkt Kientz dem 44-Jährigen demonstrativ den Rücken: "Bei mir wird er nicht in Frage gestellt. Patrick macht einen brutal guten Job."
Natürlich müsse man schauen, dass man hinten besser steht als zuletzt, sagt Kientz angesichts von elf Gegentoren in den letzten drei Spielen. "Aber das hat er ja auch selbst schon angesprochen." Die Negativphase hatte der Waldhof-Coach zuletzt auch mit der personellen Situation begründet. Mit Max Christiansen, Jesper Verlaat und Jan-Hendrik Marx fehlten in den letzten Partien wichtige Spieler, Marco Schuster und Dorian Diring stehen schon seit Saisonbeginn nicht zur Verfügung. "Damit hatten wir nicht gerechnet", sagt Kientz. "Gleichzeitig wussten wir, dass das zweite Jahr in der Dritten Liga unheimlich schwer werden würde, lassen uns aber nicht unterkriegen und werden das Bestmögliche für den Verein rausholen."
Glöckner blickt zuversichtlich nach vorne
Ob der Waldhof im Winter personell nachlegen wird, sei noch offen: "Wenn man wüsste, dass alle Rückkehrer gleich wieder voll einsteigen können, wären wir sehr gut aufgestellt. Aber da muss man leider abwarten." Es könne durchaus sein, "dass sich im Winter noch etwas bei uns tun wird", so Kientz. In den nächsten Tagen wollen sich Trainer und Sportchef austauschen, wie Glöckner in einem Interview mit dem "Mannheimer Morgen" berichtet: "Wir werden vor Weihnachten noch einmal gemeinsam jede Position durchgehen. Und dann werden wir schauen, wie lange uns unsere verletzten Spieler noch ausfallen." Zumindest im ersten Spiel des neuen Jahres gegen den SC Verl am Verl am 8. Januar werden die Verletzten nach aktuellem Stand noch nicht wieder dabei sein.
Im Großen und Ganzen zeigt sich Glöckner mit der bisherigen Saison "zufrieden", wenngleich der Abschluss mit den letzten beiden Spielen "uns leider ein bisschen den Charme genommen, von dem, was wir uns zuvor erarbeitet hatten." Dennoch gehe er "absolut positiv" in die Weihnachtspause und zeigt sich "sehr optimistisch", dass es im neuen Jahr besser laufen wird: "Ich glaube an die Mannschaft, ich weiß, was sie kann. Die zwei hohen Niederlagen sind vergessen, darüber darf man auch nicht mehr nachdenken." Glöckner sei "absolut positiver Dinge, dass wir mit voller Power in die Rückrunde kommen". Und sobald die Ergebnisse wieder stimmen, dürfte auch der Zuspruch der Fans was Glöckner angeht wieder steigen.