MSV-Routinier Compper fordert Aufstieg bei Abbruch

Die spielfreie Zeit bedeutet für die meisten Drittliga-Profis auch, dass sie in den heimischen vier Wänden individuellen Trainingsplänen nachgehen. So auch Marvin Compper vom MSV Duisburg, der sich gemeinsam mit Frau und Kindern fit hält. Wie es in naher Zukunft weitergehen soll, kann auch der erfahrene Innenverteidiger noch nicht abschätzen.
"Laufen keine Fußball-Millionäre auf"
195 Bundesliga-Spiele, 70 Zweitliga-Partien und ein Länderspiel – das war die Bilanz von Marvin Compper vor der Saison, die der 34-jährige Innenverteidiger nun für den MSV Duisburg bestreitet. 16 Mal stand der Routinier für die Zebras inzwischen auf dem Platz, zwei Muskelfaserrisse warfen Compper zwischendurch zurück. Nun muss sich der Ex-Bundesligaspieler in den eigenen vier Wänden fit halten. "Die Situation ist absolut außergewöhnlich. Aber das ist sie ja für jeden von uns derzeit", sieht Compper in einem "Kicker"-Interview keinen Nachteil.
Deswegen verzichtet der Innenverteidiger auch gerne auf einen Teil seines Gehalts. "Unser Sportdirektor Ivo Grlic hat mit allen Spielern gesprochen und erklärt, was die Pause für den Verein bedeutet", erklärt Compper, dass er "nicht lange überlegen" musste, um seinem aktuellen Verein unter die Arme zu greifen. Schließlich sind die Maßnahmen für den MSV Duisburg, wie für viele Drittligisten, notwendig für die Existenzsicherung. "Was man aber auch wissen muss: In der 3. Liga laufen keine Fußball-Millionäre auf. Der Gehaltsverzicht ist ein echter Beitrag, damit der MSV das finanziell schafft", gibt Compper zu Bedenken, dass die Bereitschaft der Spieler nicht selbstverständlich ist.
"Tabelle hat Aussagekraft"
Wie es nun weitergeht, kann aber auch der 34-Jährige nicht abschätzen. Zuhause trainiert der Innenverteidiger so, dass er sich "zwischen zwei und drei Stunden am Tag fit" hält. Dazu hilft ihm auch seine Frau, die als Tanzlehrerin momentan in einer ähnlichen Situation steckt. Sorgen macht sich Compper aber keine: "Die Situation ist ja für alle gleich. Soweit ich weiß, sind mindestens bis zum 19. April alle Plätze gesperrt. Danach erst könnten wir in eine kurze zweiwöchige Vorbereitung starten." Danach habe man zwar elf Spiele bis Ende Juni, aber da sind die einzelnen Mannschaften gefragt, wie sie "mit diesem Pensum umgehen".
Sollte es allerdings nicht weitergehen, hat auch Compper eine klare Präferenz: "Wenn die Saison tatsächlich abgebrochen werden muss, dann bin ich dafür, dass wir aufsteigen. Es sind bereits über 70 Prozent gespielt, und wir sind Tabellenführer. Da hat die Tabelle Aussagekraft." Eine zufriedenstellende Lösung für alle erwartet der Innenverteidiger nicht, weil es sie schlicht nicht geben würde.