Bierofka hadert mit Schiedsrichter: "Null-Komma-Null Kontrolle"

Zuhause gehören die Münchener Löwen zu den Besten, doch gegen den KFC Uedingen musste der TSV 1860 im Grünwalder Stadion die erste Saisonniederlage vor heimischem Publikum einstecken. Das 0:1-Ergebnis für die Gäste geriet für Cheftrainer Daniel Bierofka nach allen Emotionen der Partie beinahe zur Nebensache.

Weber fliegt erneut

1860-Cheftrainer Daniel Bierofka wurde 39 Mal im Trikot der Münchener Löwen von den Unparteiischen mit dem gelben Karton verwarnt, nie flog der 40-Jährige in 219 Pflichtspielen für den TSV 1860 München vom Platz. Kapitän Felix Weber gelang das unliebsame Kunststück bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Kritik an Schiedsrichter Tobias Fritsch vom Coach war vorprogrammiert – wenngleich der Platzverweis dafür nicht der Auslöser war: "Er hat Gelbe Karten verteilt, wie er wollte, teilweise überhaupt nicht gerechtfertigt. Die Gelb-Rote Karte war in Ordnung."

Bierofka habe die Verhältnismäßigkeit gefehlt, denn bei ähnlichen Foulspielen auf der anderen Seite hätte Fritsch nach Ansicht des 40-Jährigen durchaus öfter zur Verwarnung greifen dürfen. Dabei verteilte der Unparteiische bereits neun Mal die Gelbe, eine davon sogar an 1860-Assistent Bär. "Ich weiß nicht, ob es Gelb-Rot war", wagte daher auch Stürmer Sascha Mölders zu bezweifeln. Sei sie gerechtfertigt, fand der Stürmer aber auch: "Wenn Felix Gelb-Rot sieht, dann hätte Lukimya auch runtergehen müssen!" Das Fazit von Bierofka über die Schiedsrichterleistung war entsprechend eindeutig: "Er hatte Null-Komma-Null Kontrolle über das Spiel – aber wirklich Null."

"Das war kein Fußballspiel"

"Aber ich will es nicht auf den Schiedsrichter schieben", suchte Mölders später keine Ausreden, denn die Münchener Löwen hatten das Spiel weitestgehend unter Kontrolle. "Insgesamt standen wir defensiv gut, das Tor war ein Schuss aus der zweiten Reihe", blickte der Stürmer auf den Spielverlauf zurück, an dessen Ende die erste Saisonniederlage im Stadion an der Grünwalder Straße wartete. Keeper Hendrik Bonmann konnte es nicht verhindern, war aber auch stolz auf die Leistung: "Wir haben auch mit zehn Mann lange gut dagegengehalten, richtig gut verteidigt. Außerdem hatten wir Pech bei einigen Entscheidungen."

Eine Ansicht, die Daniel Bierofka nur in Teilen gleichsam empfand. "Mir fehlen die Worte. Für mich war das heute kein Fußballspiel", schimpfte der Übungsleiter der Münchener Löwen und nahm auch seine Mannschaft nicht aus der Kritik heraus. "Es waren nur Emotionen, es waren nur Zweikämpfe, nur Nickligkeiten", sah Bierofka keinen richtigen Spielfluss in der Partie, zu der auch seine Elf beitrug: "Wir haben dann den Faden verloren, haben uns anstecken lassen." Am Ende bedeutete das für 1860 die Niederlage. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir unser Spiel konsequent durchziehen", lautete die Schlussfolgerung des 40-Jährigen, der nun erneut auf seinen Kapitän verzichten muss.

   

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