FWK nach Pokal-Aus und Pyro-Eklat "maßlos enttäuscht"

Nachdem die Würzburger Kickers zuletzt auf der Überholspur waren und drei Siege in Folge einfuhren, ist die Elf von Trainer Michael Schiele beim Landespokal-Aus in Schweinfurt am Mittwochabend (1:3) hart auf dem Boden aufgeschlagen. In der Schlussphase stand die Partie sogar vor dem Abbruch.

Pyrotechnik auf beiden Seiten

81 Minuten waren gespielt, als Patrick Hanslbauer genug hatte und beide Mannschaften in die Kabinen schickte. Was war passiert? Immer wieder brannten beide Fanlager Pyrotechnik ab und zündeten vereinzelt auch Böller. Dicke Rauchschwaden und eine vernebelte Sicht waren die Folgen, knapp sieben Minuten ruhte der Ball anschließend. Doch als Spieler nach der Unterbrechung zurück auf den Platz kamen, qualmte es im Block der mitgereisten Kickers-Fans erneut. Trainer Michael Schiele versuchte die eigenen Anhänger zu beruhigen, ein Spielabbruch stand im Raum.

Erst nach zehn weiteren Minuten konnte der Ball wieder rollen, letztlich brachte Hanslbauer die Partie unter unschönen Begleiterscheinungen aber regulär zu Ende. Während der Viertligist feierte, waren die Verantwortlichen der Kickers bedient: Vorstandsmitglied Sebastian Herkert bezeichnete die Pyro-Aktionen in der "Main-Post" als "völlig unnötig" und kündigte an: "Wir werden versuchen, die Verantwortlichen zu ermitteln." Am Ende, weiß Herkert jedoch, werde "der Verein bluten."

FWK nutzt Rückenwind nicht

Doch auch sportlich blieben die Kickers am Mittwochabend einiges schuldig: "Wir hatten uns wesentlich mehr vorgenommen", gab sich Herkert "maßlos enttäuscht". Viel hatte sich der FWK für das Derby vorgenommen, ging er doch mit Rückenwind in das Spiel. Doch an die zuletzt starken Auftritte in der 3. Liga konnte die Schiele-Elf nicht anknüpfen: "Was wir gezeigt haben, hat nichts mit dem Potenzial zu tun, das wir von den Spielern fordern", analysierte Herkert. Dabei kam Würzburg nicht schlecht in die Partie und hätte sogar in Führung gehen können, ließ dabei jedoch "die Effektivität vor dem Tor vermissen", wie Trainer Michael Schiele analysierte. Und so führte ein Fehlpass im Aufbauspiel nach 20 Minuten zum 0:1. Plötzlich stand der FWK neben sich und musste noch vor der Pause das 0:2 hinnehmen.

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Neuzugang Patrick Breitkreuz mit seinem ersten Pflichtspieltor zunächst auf 1:2 (59.), ehe der Viertligist nur eine Minute später den alten zwei-Tore-Vorsprung wieder herstellte. Es war die Vorentscheidung, denn um das Sportliche ging es anschließend kaum noch. "Es ist sehr schade, dass Idioten mit idiotischen Maßnahmen wie dem Abrennen von Pyrotechnik so ein schönes Spiel zerstören", fand Michael Reizel, Chef von Hauptsponsor "BVUK", in der "Main-Post" deutliche Worte. Beiden Vereinen droht nun eine empfindliche Geldstrafe, das Sportgericht des bayrischen Fußballverbandes ermittelt bereits.

"Niederlage wirft uns nicht aus der Bahn"

Klar ist: Nach dem Landespokal-Aus müssten die Kickers die laufende Saison nun mindestens als Vierter beenden, um in der nächsten Saison im lukrativen DFB-Pokal vertreten zu sein. Die erste Chance zur Wiedergutmachung bietet sich aber schon am Sonntag im Bayern-Duell bei der SpVgg Unterhaching. Für Kapitän Daniel Hägele steht fest: "Die Niederlage in Schweinfurt wirft uns nicht aus der Bahn." Kann der FWK diesen Worten nun Taten folgen lassen?

 

   

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