Dotchev im Interview: "Wir wollen wieder angreifen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Hansa-Trainer Pavel Dotchev über die Saisonvorbereitung, den neuesten Zugang Anton Donkor, die Gründe für den späten Abschied aus dem Aufstiegsrennen in der letzten Saison und die Ziele für die kommende Spielzeit.

[box type="info" size="large"]"Donkor ist ein Riesentalent"[/box]

liga3-online.de: Die Vorbereitung auf die neue Saison läuft auf Hochtouren. Wie zufrieden sind Sie mit den ersten Vorbereitungswochen, Herr Dotchev?

Pavel Dotchev: Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden. Unsere Jungs sind top motiviert, ziehen alle gut mit und haben in den Testspielen bisher engagierte Leistungen gezeigt. Was uns die Stimmung aber ein wenig vermiest, sind die langwierigen Verletzungen von Innenverteidiger Oliver Hüsing und Torwart Eric Gründemann. Während uns Oliver im September wohl wieder zur Verfügung steht, ist Eric wegen eines Kreuzbandrisses erst im nächsten Jahr wieder spielbereit.

Mit Leihspieler Anton Donkor vom VfL Wolfsburg verpflichtete der F.C. Hansa am Dienstag bereits den zehnten Neuzugang. Wird nach den Verletzungen von Hüsing und Gründemann noch etwas getan?

Eric Gründemann war als zweiter Torwart eingeplant. Wir wollen auf jeden Fall noch einen Schlussmann holen, der ihn ersetzen kann. Auch auf den Ausfall von Oliver Hüsing möchten wir noch reagieren. Ansonsten sind wir jetzt sehr gut aufgestellt.

Was erhoffen Sie sich von Außenstürmer Donkor, der früher deutscher Junioren-Nationalspieler war?

Ich halte Anton Donkor für ein Riesentalent, der in den letzten beiden Jahren unter anderem Verletzungspech hatte und deshalb nur zu wenigen Einsätzen kam. Bei uns bekommt er nun die Möglichkeit, sich wieder in den Fokus zu spielen. Anton hat viele tiefe Laufwege und ist sehr schnell. Ich bin mir sicher, dass er eine Bereicherung für unser Spiel sein wird.

 

[box type="info" size="large"]"Gibt keinen Grund, die Ziele zurückzuschrauben"[/box]

In der letzten Saison spielte Hansa Rostock lange oben mit, musste sich zum Saisonende aber aus dem Aufstiegsrennen verabschieden. Was waren die Gründe dafür?

Mehrere Faktoren haben dazu geführt, dass wir den Anschluss zur Spitze nicht halten konnten. Wir hatten im März viele englische Wochen und mussten fünf von sieben Spielen auswärts bestreiten. Das war ein extrem hoher Aufwand, weil für uns fast jede Auswärtspartie einer Weltreise ähnelte. Wir waren in der Breite nicht optimal aufgestellt und die Verletzungen unserer Leistungsträger Amaury Bischoff und Marcel Hilßner kamen auch noch dazu. Die Belastung war sehr hoch und ich konnte kaum frische Leute bringen. Trotzdem haben wir meist ordentlich gespielt. Die Leistung war in den meisten Spielen besser als das Ergebnis. Beispielsweise die 2:3-Niederlage gegen den SC Paderborn, in der wir bis zur 86. Minute noch geführt hatten, war extrem bitter.

Der 1. FC Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig, KFC Uerdingen, 1860 München und Energie Cottbus: Alle fünf Liganeulinge sind ehemalige Bundesligisten. Ist die 3. Liga so stark wie noch nie?

Es ist definitiv die stärkste 3. Liga aller Zeiten. Uns erwartet eine Saison mit vielen Spielen gegen attraktive Gegner. Für den Verein und unsere Fans ist das eine klasse Sache und die Vorfreude ist riesig.

Lautet das Ziel trotzdem, im Aufstiegskampf eine Rolle zu spielen?

Wir haben in der letzten Saison angedeutet, dass wir das Zeug dazu haben, oben mitzumischen und wir wollen auf jeden Fall wieder angreifen. Es gibt keinen Grund, die Ziele zurückzuschrauben – auch, wenn die Konkurrenz noch einmal größer geworden ist.

Welches Team hat die besten Titelchancen?

Fast die komplette Liga kann Meister werden. Bis auf fünf, sechs Mannschaften, für die es einzig und allein um den Klassenverbleib geht, haben alle Vereine die Qualität und den Anspruch, um den Aufstieg mitzuspielen. Deshalb ist es auch nicht möglich, mich auf einen Favoriten festzulegen.

   

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