90.+3! Magdeburg rettet gegen Duisburg spät einen Punkt
Zum Auftakt des 8. Spieltages hat der 1. FC Magdeburg die zweite Saisonniederlage gerade noch abwenden können. Im Duell mit dem MSV Duisburg rettete Tobias Müller dem FCM mit einem Treffer in der dritten Minute der Nachspielzeit einen Punkt.
Mickels schockt den FCM
Im Vergleich zum 1:1 beim FC Carl Zeiss Jena nahm FCM-Trainer Stefan Krämer gleich fünf Änderungen in der Startelf vor. Für die verletzten Gjasula, Kvesic und Perthel spielten Koglin, Conteh und Costly, außerdem kam Rother für Preißinger in die Elf. Kurzfristig mussten die Elbstädter darüber hinaus Stammkeeper Alexander Brunst ersetzen, der mit Verdacht auf Blinddarmentzündung im Krankenhaus lag. Für ihn rückte Morten Behrens zwischen die Pfosten. Torsten Lieberknecht tauschte gegenüber dem 3:4 in Mannheim vor drei Wochen indes nur einmal: Mickels ersetzte den verletzten Krempicki.
Die ersten Minuten im Duell der Zweitliga-Absteiger vor 16.936 Zuschauern gehörten den Hausherren. Erst fand Conteh nach einem Fehler von MSV-Keeper Weinkauf keinen Abnehmer (2.), dann zielte Costly nicht genau genug (4.). Kurz danach musste Weinkauf einen abgefälschten Bertram-Freistoß entschärfen, dann verzog Laprevotte per Volley (12.). Mitten in der Drangphase der Magdeburger ging der MSV nach 13 Minuten überraschend in Führung: Leroy-Jacques Mickels wurde auf der linken Seite nicht richtig angegriffen und schlenzte das Leder mit viel Gefühl ins rechte Eck – ein sehenswerter Treffer.
Mit der Führung im Rücken wurden die Zebras in der Folge selbstbewusster und hätten nach 24 Minuten beinahe auf 2:0 erhöht: Nach einer Mickels-Flanke kam Vermeij aus zwölf Metern an den Ball und setzte ihn an den Pfosten. Von den Hausherren war indes nicht mehr viel zu sehen. Bezeichnend: Ein Schuss von Ernst aus der zweiten Reihe flog nach 31 Minuten deutlich über den Kasten. Neun Minuten später forderte der FCM nach einer Ecke Elfmeter, doch Schiedsrichter Jonas Weickenmeier ließ nach dem vermeintlichen Handspiel weiterlaufen. Auf der anderen Seite sah Ben Balla kurz danach Gelb für ein Foul an Beck, womit Lieberknecht wiederum nicht einverstanden war. Seinen Unmut über die Entscheidung machte er auch gegenüber dem Unparteiischen deutlich und sah dafür Gelb. Es war die letzte Szene der ersten Halbzeit, mit der Duisburger Führung ging es in die Kabinen.
Ausgleich in der Nachspielzeit
Zurück auf dem Platz waren gerade einmal 24 Sekunden gespielt, als Rother für ein taktisches Foul an Stoppelkamp Gelb sah. Auch sonst kam die Hausherren wie schon zu Beginn der Partie mit viel Schwung aus der Kabine. In Minute 54 hatte Christian Beck nach einem Steilpass freie Bahn, doch Weinkauf im Duisburger Tor spielte mit und klärte die Situation. Während Duisburg kurz danach den am Oberschenkel verletzten Sicker auswechseln musste (Brügmann kam rein), drückte der FCM weiter aufs Tempo. Allein: Der Krämer-Elf fehlte es gegen gut sortierte Duisburger an den nötigen Mittel.
Erst nach 60 Minuten wurde es wieder gefährlich: Nach einer Hereingabe von Ernst konnte sich Beck gegen Boeder behaupten, stand plötzlich frei vor Weinkauf und hätte nur noch einschieben müssen, zog aber aus kürzester Distanz drüber – das war die dicke Chance zum Ausgleich. Vier Zeigerumdrehungen später probierte es Koglin aus der Distanz, konnte Weinkauf damit aber nicht vor Probleme stellen. Krämer reagierte und brachte mit Preißinger und Kwadwo zwei frische Spieler (73.). Viel änderte das am Spiel allerdings nicht, bis auf einen Schuss von Beck, der nach 78 Minuten das Außennetz traf, blieb Magdeburg zu harmlos.
Entsprechend zog Krämer für die Schlussphase seine letzte Option und schickte Roczen für Conteh ins Rennen (79.). Direkt im Anschluss hatte Koglin den Ausgleich auf dem Kopf, Weinkauf hatte den Ball aber im Nachfassen (80.). Magdeburg blieb dran und kam über Kwadwo, der das Leder nach 85 Minuten knapp vorbei setzte. Wenige Augenblicke später ging Bertram gegen Compper im Strafraum zu Fall, das Spiel lief weiter – die richtige Entscheidung. Weitere Chancen erspielte sich der FCM danach zunächst nicht, sodass alles nach der zweiten Saisonniederlage der Hausherren aussah. Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit nahm sich Müller aus 20 Metern ein Herz und traf links unten zum späten Ausgleich. Das Stadion stand Kopf und feierte einen Punkt, während Duisburg, gleich siebenfach mit Gelb verwarnt, als gefühlter Verlierer aus der Partie ging und den Sprung auf Platz drei verpasste. Die Zebras sind jetzt Fünfter, Magdeburg bleibt Achter und ist nun seit sieben Spielen ungeschlagen.