5:3 gegen Havelse: SC Verl meldet sich spektakulär zurück
Zum Abschluss des 12. Spieltags gewann der SC Verl am Montagabend spektakulär mit 5:3 gegen Schlusslicht TSV Havelse. Nachdem die Gäste früh in Führung gegangen waren, dreht der SCV die Partie binnen elf Minuten auf 3:1. Nach der Pause ging das muntere Toreschießen abwechselnd weiter und mündete im 5:3-Endstand.
Havelse trifft früh, Rabihic legt drei Treffer auf
Nach der 1:2-Niederlage bei Waldhof Mannheim und nur einem Sieg aus den letzten acht Spielen sah sich Verls Trainer Guerino Capretti zu drei Änderungen in seiner Startelf gezwungen. Luca Stellwagen, Julian Schwermann und Oliver Schmitt begannen für Pascal Steinwender, Tom Baack und Nico Ochojski. Im Vergleich zur 0:6-Klatsche gegen den FCK vor der Länderspielpause tauschte Gästetrainer Rüdiger Ziehl bei den Havelsern insgesamt zweimal. Leon Damer und Nils Piwernetz kamen neu ins Team für Fynn Arkenberg und Niklas Teichgräber.
Die Partie am Lotter Autobahnkreuz begann vor 500 Zuschauern mit völlig offenem Visier. Schon nach 120 Sekunden schlug Rabihic von rechts einen Haken in Richtung Strafraum und schloss aufs Tor ab, doch Norman Quindt war auf dem Posten und packte sicher zu (2.). Auf der Gegenseite gingen nach zehn Minuten die Gäste in Führung. Nach einer kurzen Ecke zog Kianz Froese mit dem Spielgerät in Richtung Fünfer und schloss flach ab. SCV-Keeper Niclas Thiede konnte das Leder zwar gerade noch parieren, doch es wurde von einem eigenen Mitspieler wieder in Richtung Tor gelenkt, wo Tobias Fölster aus drei Metern nur noch einschieben musste (10.). Im Gegenzug glich der Sportclub postwendend aus. Lannert steckte den Ball rechts im Strafraum zu Rabihic durch, der aus dem Stand einen punktgenaue Flanke auf Putaro ansetzte. Der Ex-Braunschweiger nickte den Ball in Richtung langes Eck zum 1:1, wo der ausrutschende Quindt nichts mehr ausrichten konnte (12.).
Keine drei Zeigerumdrehungen später drehten die Ostwestfalen das Spiel gänzlich. Rabihic ließ rechts im Strafraum gleich zwei Gegenspieler ins Leere rutschen und hatte an der Grundlinie noch die Übersicht für den besser postierten Lukas Petkov, der die Kugel nur noch ins leere Tor schieben musste (15.). Erneute fünf Minuten später legte Rabihic das nächste Tor auf. Wiederum zog der Offensivmann von rechts in den Strafraum, ließ zwei Gegenspieler und den Schlussmann aussteigen und legte nochmal quer zu Putaro, der ebenfalls nur noch ins leere Tor einschieben musste und das 3:1 markierte (21.). Die Gäste agierten anschließend vor allem in der Defensive teils schülerhaft und bekamen überhaupt keine Zugriff.
In der Offensive zeigten die Niedersachsen dagegen ordentliche Ansätze. Einen Distanzschuss von Damer (27.) und einen Nahabschluss von Düker (29.) gingen allerdings am Gehäuse vorbei. Knapp nach einer halben Stunde hätte Rabihic für die Verler seine überragende Leistung mit einem eigenen Tor krönen können. Eine Flanke von der linken Seite von Schmitt rutschte bis zum Stürmer durch, der völlig frei vor dem Tor an der Brust von Quindt scheiterte (33.). Auch die letzte Chance vor dem Pausentee ging an den SCV. Nachdem Putaro frei vor dem Strafraum marschieren durfte, schloss der Torschütze zum 3:1 einfach mal zentral ab, fand aber in Quindt seinen Meister (37.). So ging es mit einem verdienten 3:1 in die Kabine.
Damers Freistoß sitzt, Thiede greift daneben
Aus dieser kam die Heimelf weiterhin mit viel Schwung. Schmitt steckte von der linken Seite im Strafraum auf Putaro durch, der allerdings aus zwölf Metern nur das Außennetz traf (46.). So kamen die Gäste nur wenig später zum nicht völlig unverdienten Anschluss. Einen Freistoß von rechts trat Leon Damer aufs Tor. Die Kugel wurde von der Mauer dabei unhaltbar für Thiede abgefälscht und landete links unten im Eck zum 2:3 (50.). Havelse drückte in der Folge auf den Ausgleich. Nach einer Flanke von der linken Seite setzte Froese einen sehenswerten Fallrückzieher einen halben Meter über den Querbalken (58.). Im direkten Gegenzug schlug der SCV dafür zu. Putaro passte genau im richtigen Moment in den Lauf von Oliver Schmitt, der noch drei Meter in Richtung Strafraum lief, Quindt rechts zentral verlud und das 4:2 markierte (59.).
Erneut ließ sich Havelse davon nicht abschrecken. Eine harmlose Flanke von der linken Seite von Damer ließ Thiede völlig unnötig im Fünfer fallen, sodass der schnell reagierende Yannik Jaeschke per Hechtkopfball einnicken konnte (65.). Unglücklich schlug der Schlussmann bei der versuchten Rettungsaktion dem Havelser noch ins Gesicht, wofür er im Anschluss die gelbe Karte sah. Das Auf und Ab setzte sich unvermindert vor. Eine Flanke von Rabihic von er rechten Seite nickte Schwermann zentral aufs Tor, wo Quindt nicht mehr rechtzeitig an die Kugel kam und das 3:5 hinnehmen musste (72.). Wieder nur eine Minute später landete ein Abschluss von Cicek in den Armen von Thiede (73.). Noch in derselben Minuten versuchte sich auf der Gegenseite der allgegenwärtige Rabihic von der Strafraumkante mit einem Flachschuss, den Quindt rechts unten aus dem Eck tauchen konnte (73.).
Erst in der Schlussviertelstunde beruhigte sich das Geschehen ein wenig. Den Gästen fehlte die Kraft für eine echte Schlussoffensive, während Verl das Spiel in den eigenen Reihen kontrollierte. So blieben Chancen zum Ende hin eher Mangelware. Nachdem Petkov aus 20 Metern nur die Arme von Quindt fand (81.), verpasste kurz darauf nach einer Jaeschke-Flanke Lakenmacher am zweiten Pfosten für die Gäste (83.). Vier Minuten vor dem Ende hatte Steinwender die letzte Chance für Verl. Nach einem feinen Solo über die linke Seite zog der Außenspieler nach innen und flach aufs kurze Eck ab, wo Quindt sicher zupackte (86.). So blieb es am Ende bei acht Toren in Lotte. Mit dem 5:3-Sieg beendet der SC die Durststrecke und springt in der Tabelle auf den 12. Rang. Havelse dagegen bleibt dagegen Letzter und hat nun sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.