3:2 gegen Halle: FCM gewinnt dramatisches Qualifikationsspiel

Der 1. FC Magdeburg hat das Pokal-Qualifikationsspiel gegen den Halleschen FC am Samstag in einem dramatischen Duell mit 3:2 für sich entschieden. Ob der Erfolg den Einzug in den DFB-Pokal bedeutet, entscheidet sich am Montag, nachdem das Verbandsgericht die ursprüngliche Lösung am Freitag gekippt hatte.

Doppelschlag bringt Magdeburger Pausenführung

Sportlich übernahm der FCM von Beginn an das Heft des Handelns. Ein Freistoß von Atik aus 25 Metern war die erste Annäherung an das Tor des HFC, flog aber links am Kasten vorbei. Auch der nächste Abschluss ging auf das Konto der Magdeburger. Wieder war es ein Freistoß, den Atik knapp über die Latte setzte (16.). Halle kam Mitte der erste Hälfte langsam besser ins Spiel und versuchte vor allem über lange Bälle auf Boyd und Manu Gefahr zu kreieren. Letztgenannter verfehlte das Tor mit einem strammen Schuss aus dem Rückraum nur knapp (26.). Auch sein Sturmpartner Boyd ließ mit einer Chance nicht lange auf sich warten, scheiterte aber nach einer Flanke an Behrens (35.).

So ging kurz darauf die Führung an Magdeburg. Atik setzte am Strafraumeck Brünker in Szene, der das Leder erst an den rechten Pfosten, dann an den linken Pfosten und schließlich ins Tornetz beförderte (37.). Keine 120 Sekunden später legte die Titz-Elf direkt nach. Ein Schnittstellenpass vom sehr auffälligen Atik landete bei Kath, der sich noch zwei Gegner stehen ließ und zum 2:0 vollendete (39.). Bis zur Pause drängte der FCM sogar noch auf das dritte Tor, aber Müller konnte die beste Chance von Müller zunichte machen (41.).

HFC kommt zurück, Dramatik in der Schlussphase

Halle kam nach dem Pausentee mit mehr Schwung aus der Kabine. Der gerade eingewechselte Shcherbakovski prüfte Behrens mit einem Schuss von der linken Seite (51.), ehe eine Minute später Manu aus 18 Metern vorbei schoss (52.). Die Emotionen kochten trotz der neutralen Spielstätte immer mehr hoch. Nachdem Manu und Bittroff im Mittelfeld aneinander geraten waren, wurden beide Spieler verwarnt (56.). Dem FCM ging ein wenig der Spielfluss aus der ersten Hälfte verloren. Bis auf einen geblockten Schuss von Sliskovic (63.) gab es erstmal keine gefährliche Aktion mehr in der Offensive zu sehen. Halle kam zwar auch nicht zu Großchancen, wirkte aber deutlich zwingender. 20 Minuten vor dem Ende belohnte sich der HFC dafür. Eine Flanke von Jonas Nietfeld nickte Julian Derstroff zum 1:2 in die Maschen (70.). Keine drei Minuten später hätte es schon 2:2 stehen können, doch Eberwein scheiterte am Pfosten des Magdeburger Tores (72.). Erneut kochten die Emotionen kurze Zeit später hoch. Eberwein ging im Strafraum im Duell mit Bittroff zu Boden, doch ein möglicher Elfmeterpfiff blieb – trotz heftiger Proteste von HFC-Seite – aus (75.).

Magdeburg versuchte daraufhin wieder für Entlastung zu sorgen. Conteh verpasste nach 80 Minuten knapp das Tor und die Entscheidung. Wieder auf der anderen Seite brachte Manu den Ball an den Elfmeterpunkt zu Shcherbakovski, der haarscharf über das Tor zog (82.). In der Schlussphase überschlugen sich die Ereignisse vollständig. Zunächst konnte Shcherbakovski nach einer Ecke den verdienten Ausgleich markieren (85.). Doch im Gegenzug flankte Obermair scharf ins Zentrum, wo Stipe Vucur das Leder zum 3:2 für Magdeburg ins eigene Tor lenkte (86.). Halle drängte noch einmal mit aller Macht auf den erneuten Ausgleich, hatte aber Glück, dass Bell Bell in der Nachspielzeit nur den linken Pfosten des Hallenser Tores (90.+2) traf. In der letzten Minute bekam der HFC noch zwei Möglichkeiten zum Ausgleich, doch Behrens und eine kompakte Defensive retteten den 3:2-Sieg des FCM.

Pokal-Teilnahme noch nicht sicher

Ob der 1. FC Magdeburg durch den Erfolg nun am DFB-Pokal teilnehmen wird, ist noch offen – am Freitag hatte das Verbandsgericht den entsprechenden Beschluss des Fußballverbandes gekippt und damit einer Klage des Siebtligisten SV Graf Zeppelin Abtsdorf stattgegeben. Geschäftsführer Frank Pohl betonte gegenüber dem MDR zwar, dass der Verband an der getroffenen Lösung festhalten wird, allerdings geht die Angelegenheit nun vor das Schiedsgericht. Das wird am Montag in letzter Instanz über die Rechtmäßigkeit des Entscheidungsspiels entscheiden. Erwartet wird, dass der FSA den Amateurvereinen finanziell entgegen kommt. Sollte es keine Einigung geben, droht im Worst-Case kein Verein aus Sachsen-Anhalt im DFB-Pokal dabei zu sein. Bis zum 1. Juli müssen die Landesverbände ihren Teilnehmer melden.

   

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