3:2 in Wiesbaden: Jena beendet die Sieglos-Serie
Der SV Wehen Wiesbaden hat zum Abschluss des 15. Spieltags den Sprung auf den zweiten Tabellenplatz verpasst und musste sich trotz eines Chancenplus dem FC Carl Zeiss Jena mit 2:3 geschlagen geben. Die Gäste holten damit nach neun Spielen wieder einmal einen Sieg und drei wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Tietz kontert den Führungstreffer von Schäffler
Eine Woche, nachdem der SV Wehen Wiesbaden furios mit 7:0 bei Fortuna Köln gewonnen hatte, wollte das Team von Trainer Rüdiger Rehm mit einem Erfolg gegen den FC Carl Zeiss Jena zum Abschluss des 15. Spieltags auf den zweiten direkten Aufstiegsplatz springen. Und die Gastgeber erwischten nach einer ersten Viertelstunde des Abtastens auch gleich einen guten Start. Patrick Schönfeld steckte den Ball bei einem Konter auf Jules Schwadorf durch, der vor dem Tor den Blick für den mitgelaufenen Manuel Schäffler hatte und uneigennützig querlegte (17.). Für Schäffler war es nach seinem Viererpack gegen die Kölner bereits der achte Treffer in der laufenden Saison und für die Wiesbadener die erhoffte frühe Führung.
Jena, bereits seit neun Spielen ohne Sieg, verdaute den Rückstand aber schnell, wurde in der Folge stärker und traf nach 28 Minuten schließlich zum 1:1-Ausgleich. Ein langer Ball von Jenas Torhüter Jo Coppens flog im Mittelfeld an Freund und Feind vorbei und landete schließlich bei Phillip Tietz, der das Leder volley flach in die linke Ecke weiterleitete (28.). Vorausgegangen war dem Treffer von Tietz allerdings ein fataler Stellungsfehler von Wehens Verteidiger Sören Reddemann, der die Situation hätte bereinigen müssen. So aber begann das Spiel quasi von neuem und die Rheinhessen hatten schon bald die Chance auf die erneute Führung. Schäffler verpasste eine halbhohe Hereingabe von Daniel-Kofi Kyereh und das mögliche 2:1 aber knapp (37.). Die letzte Gelegenheit der ersten Hälfte sollte schließlich wieder den Gästen gehören und ein weiteres Mal war es Tietz, der für Gefahr sorgte: Der 21-jährige Stürmer wuselte sich durch den Strafraum des Gegners und fand mit einem verunglückten Abschluss beinahe Manfred Starke, der wohl nur noch hätte einschieben müssen (44.), sich aber letztlich zusammen mit seiner Mannschaft mit einem leistungsgerechten 1:1 in die Kabine begab.
SVWW hat die Chancen, aber Tietz und Starke machen die Tore
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts startete der Gastgeber zunächst mit viel Feuer und einem Torschuss von Schwadorf (48.), musste aber kurz darauf umstellen. Für Marcel Titsch Rivero ging es nach einem Foul von Kevin Pannewitz nicht weiter, er wurde durch Simon Brandstetter ersetzt, wodurch Wehen Wiesbaden nun auf dem Papier deutlich offensiver agierte. Und auch Jena wechselte kurz darauf, weil auch Pannewitz nicht mehr ganz rund lief. Für den Mittelfeldspieler kam Vincent-Louis Stenzel in die Begegnung. Auf dem Feld selber tat sich in dieser Phase nicht mehr so viel, Wehen Wiesbaden hatte das Geschehen zwar weiter im Griff, nennenswerte Möglichkeiten blieben aber zunächst Mangelware. Erst nach 65 Minuten bekamen die rund 2.000 Zuschauer im Stadion wieder etwas geboten: Zunächst bekam Brandstetter eine Flanke von Alf Mintzel am zweiten Pfosten vollkommen freistehend nicht mehr richtig aufs Tor (65.) und nur ein paar Sekunden später klärte Coppens stark bei einem Kopfball von Schäffler (66.). Und schließlich knallte es auch noch, als Niklas Schmidt einen Freistoß von der linken Seite an die Latte drosch (68.).
Es sollte dann aber nicht lange dauern, bis sich die vergebenen Torchancen für den SVWW rächten. Denn gejubelt wurde schließlich auf der anderen Seite und wieder war es Tietz, der traf. Ein Freistoß von Starke wurde von Wehen nur unzureichend in den Rückraum geklärt, von wo Marius Grösch einfach mal abzog und noch den entscheidend abfälschenden Fuß von Tietz erwischte (75.). Jena war nun auf die Siegerstraße eingebogen und Starke sorgte mit dem nächsten Angriff der Gäste für die Vorentscheidung, nachdem Tietz bei einem Konter schön quergelegt hatte (80.). Wehen Wiesbaden gab sich trotzdem noch nicht geschlagen, warf nun alles nach vorne und machte das Spiel noch einmal spannend. Schmidt wurde im Strafraum gefoult und verkürzte selber auf 2:3 (88.). Die fünfminütige Nachspielzeit machte den Heimfans zudem noch einmal zusätzlich Hoffnung, alleine sie sollte nicht erfüllt werden. Maximilian Dittgen traf mit der letzten Gelegenheit des Spiels nach einer Flanke von Stephan Andrist nur noch die Latte (90+3.). Jena schwamm nun zwar, ging aber nicht mehr unter, holte sich letztlich nach neun Spielen ohne Sieg wieder einmal drei Punkte und verlässt damit die Abstiegsplätze.