3:1 gegen Lübeck! MSV holt drei wichtige Punkte im Kellerduell

Der MSV Duisburg holte beim Debüt von Interimstrainer Uwe Schubert mit einem 3:1-Sieg drei wichtige Punkte im Kellerduell gegen den direkten Konkurrenten aus Lübeck. Durch den Dreier geben die Zebras die rote Laterne an den VfB ab.

Eiskalte Zebras im Duisburger Hupkonzert

Schon vor dem Anpfiff war klar: Noch tiefer im Keller geht es nicht. Mit den heimischen Zebras traf der Letzte auf den Vorletzten aus Lübeck. Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge musste Trainer Lettieri seinen Hut nehmen. Interimsübungsleiter Uwe Schubert, der eigentliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums der Meidericher, sollte die Wende herbeiführen – was ihm auch gelingen sollte. Doch seine Mannen starteten trotz tosenden Hupkonzerts der Fans vor dem Stadion zunächst eher verschlafen. Keine 120 Sekunden waren gespielt, als eine erste Flanke bei VfB-Neuzugang Akono am ersten Pfosten ankam, der das Leder aber neben das Tor setzte (2.). Nur kurze Zeit später musste MSV-Keeper Weinkauf erstmals aktiv werden, nachdem Riedel sich auf rechts durchsetzen konnte und in den Fünfer zu Akono legen wollte (5.).

In der Folge verflachte das Spielgeschehen zusehends, wenngleich die Gäste aus Norddeutschland noch in ihrem Rahmen das Kommando behielten. Szenen innerhalb der Strafräume der beiden Kellerkinder blieben aber die Ausnahme. Aus der entstehenden Lethargie dann der Schock für die Gäste: Mit dem ersten Besuch im Strafraum fiel die Führung für die Zebras! Stoppelkamp machte den Ball fest und legte raus auf Engin, dessen eigentlich ungefährliche Flanke von der Lübecker Hintermannschaft direkt auf den Fuß von Sicker verlängert wurde. Der aufgerückte Linksverteidiger traf den Ball volley perfekt und versenkte wuchtig zur 1:0-Führung (26.). Eine Art Initialzündung, denn die Zebras waren nun sichtlich beflügelt – und hatten noch nicht genug.

Schmidt konnte eine Stoppelkamp-Ecke in die Mitte verlängern, wo MSV-Youngster Hettwer, der heute beginnen durfte, den Kasten des VfB nur knapp verfehlte (31.) Lübeck fand spielerisch kaum noch statt. Kamavuaka versuchte es kurz darauf mit einem Schuss aus der zweiten Reihe, doch abgefälscht landete dieser sicher in den Armen von VfB-Keeper Raeder (35.). Und als alle Lübecker sich dann in der Pause wähnten, folgte der nächste Schock: Eine Ecke von Stoppelkamp, eine Minute nach abgelaufener Nachspielzeit, landete perfekt auf dem Kopf von Schmidt, der zum 2:0 einköpfen konnte (45+3.). Das Ergebnis, mit dem es – bei immer noch hupenden MSV-Fans – in die Pause ging.

Lübeck wehrt sich – vergeblich

Mit zwei weiteren Wechseln bei den Gästen und deutlich mehr Aggressivität, ging es in den zweiten Durchgang. Nach wenigen Sekunden sah VfB-Zehner Deters für ein Schubsen bereist die gelbe Karte (46.), nur wenige Momente später schlug Steinwender gegen MSV-Außenverteidiger Sauer mit dem Ellbogen im Luftzweikampf zu, blieb aber ohne Verwarnung (48.) Der VfB war aber durchaus gewillt, über den Kampf zurück ins Spiel zu kommen – ein Mittel, das Erfolg zeigte. So zog Steinwender von der Strafraumkante in Richtung Tor, kam gegen den nachstochernden Schmidt zu Fall und forderte wohl zurecht einen Elfmeterpfiff – doch diesen verwehrte ihm Schiedsrichter Stegemann (55.).

Die Offensivbemühungen der Norddeutschen ermöglichten dem MSV Räume zum Konter. Nach einem schwachen Lübecker Freistoß machten die Duisburger es über Stoppelkamp schnell, der für Palacios durchstecken wollte. Raeder kam aber aus seinem Kasten und fing vor dem durchgestarteten MSV-Neuzugang ab (60.). Kurz darauf suchte Palacios seinen Kapitän Stoppelkamp, doch auch der Schuss des Routiniers in der Folge eines weiteren Konters fand nicht den Weg ins Tor (64.). Auf der anderen Seite entstand durch Deters so etwas wie Gefahr, der viel zu zentrale und schwache Schuss des Lübeckers stellte jedoch kein Problem für Weinkauf dar (67.).

Und so kam es, wie es kommen musste. Ein drittes Mal konterten die Duisburger über links, wo Engin Tempo machte, zum Strafraum zog und dort perfekt für Palacios auflegte, der nur noch einzuschieben brauchte (74.). Das 3:0 und die Entscheidung. Hebisch versuchte die Marzipanstädter mit einem Flachschuss ranzubringen, doch Weinkauf tauchte ab und konnte den Schuss entschärfen (81.). Der VfB blieb dran – und nach einer Hereingabe von rechts machte es der aufgerückte Okungbowa besser und vollendete wuchtig aus 11 Metern zum 1:3 aus VfB-Sicht (83.). Die Zeit wurde allerdings knapp. Zu knapp. Dem VfB fehlten neben der Zeit auch die Mittel, um noch einmal gefährlich zu werden und so stellte der Anschlusstreffer auch das letzte Highlight dar. Der MSV Duisburg gibt die rote Laterne damit wieder an den VfB ab und zieht mit dem rettenden Ufer nach Punkten gleich. Lübeck fehlt bei einem Spiel weniger nur ein Zähler, allerdings lauten die nächsten drei Gegner 1860, Rostock und Dresden. Duisburg spielt am kommenden Samstag gegen Saarbrücken.

   
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