3:1 bei Viktoria Köln! Ulm klettert vorerst auf Platz drei

Der SSV Ulm 1846 bestätigte am Samstagnachmittag seinen Aufwärtstrend und gewann 3:1 bei Viktoria Köln. Mit einem frühen Doppelschlag legten die Gäste vor und hätten die Führung sogar weiter ausbauen können. Köln präsentierte sich sehr fehleranfällig, kam aber wie verwandelt aus der Pause, schaffte den Anschluss und drängte auf den Ausgleich. Doch weil die Viktoria ihre Chancen ungenutzt ließ, musste sie wieder eine Heimniederlage hinnehmen und fiel auf den 14. Platz zurück. Die Spatzen hingegen eroberten den dritten Tabellenplatz.
Scienza mit Traumtor zum 2:0
Kölns Trainer Janßen stellte sein Team gegenüber dem 3:3 in Münster auf vier Positionen um. Greger, Koronkiewicz, Russo und Becker begannen für Kubatta, May, Najar und Philipp. Bei Ulm lief die gleiche Elf auf, die 2:1 gegen Freiburg II gewann. Die Gäste suchten direkt mutig den Weg nach vorne und erzielten nach nur fünf Minuten die Führung. Chessa schickte Scienza mit einem langen Ball auf die Reise, der seinen Gegenspielern davonlief und den Torhüter souverän überwand. Die Viktoria kam in der 9. Minute erstmals gefährlich vor das Tor, als Bogicevic von Marseiler in die Gasse geschickt wurde, für Handle ablegte, dessen Schuss von Yarbrough vor seinem Torwart weggeköpft wurde.
Im Gegenzug agierten die Ulmer konsequent und legten das 2:0 nach. Scienza brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld herein, nach zwei Abwehrversuchen wurde der Brasilianer wieder in Szene gesetzt und schlenzte den Ball vom linken Strafraumrand sehenswert in den Winkel (12.). Drei Minuten nach dem Gegentor verzeichnete Köln eine Doppelchance. Handle spielte am Strafraum zu Marseiler, der Brandt aussteigen ließ und Ortag mit einem Schuss prüfte. Der Schlussmann ließ die Kugel zur Seite abprallen, wo Bogicevic aus spitzem Winkel ein paar Meter am Tor vorbei schoss. Nach einer kurzen Kölner Druckphase, die allerdings ohne weiteren Abschluss blieb, war Ulm wieder am Zug. In der 25. Minute wurde Schultz von den hoch pressenden Spatzen unter Druck gesetzt und spielte den Ball in die Beine von Allgeier, der aus rund 20 Metern mit einem scharfen Schuss knapp über den Kasten zielte.
Ulm erhöhte zur Mitte des ersten Durchgangs wieder die Schlagzahl und schnürte die Viktoria teilweise am eigenen Strafraum ein. In der 32. Minute setzte Chessa im Dribbling gegen Marseiler und Greger durch, sein Schuss war aber kein Problem für Voll. Nach 36 Minuten wechselte Janßen bereits das erste Mal und brachte mit Philipp eine neue Offensivkraft für Fritz auf den Platz. Durch das frühe Anlaufen zwangen die Gäste den Gegner zunehmend zu Fehlern im Aufbau. So wie in der 40. Minute, als Voll einen Pass genau zu Higl spielte, der nach ein paar Schritten einen wuchtigen Schuss absetzte, den Voll nur prallen lassen konnte. Der Ball landete wieder bei den Ulmern, die den Angriff aber nicht zu Ende brachten. Mit dem 0:2 war das Heimteam zur Pause noch gut bedient und mit etwas mehr Zielstrebigkeit hätten die Spatzen schon höher führen können.
Köln verkürzt schnell, Röser macht den Deckel drauf
Kölns Trainer fand in der Halbzeitansprache offenbar die richtigen Worte, denn sein Team kam mit einer anderen Körpersprache aus der Kabine und nach fünf Minuten zum Anschluss. Nach einem langen Ball setzte sich Philipp im direkten Duell mit Reichert durch, traf mit seinem Schuss nur den linken Pfosten, aber Becker stand goldrichtig und staubte zum 1:2 ab. Die Viktoria blieb angriffslustig, und nur drei Zeigerumdrehungen später fand eine Koronkiewicz-Flanke den Kopf von Becker, der die Kugel jedoch nicht richtig traf und am Tor vorbei bugsierte. Nach einem Eckball in der 57. Minute folgte gleich der nächste Abschluss von Greger, der nach Kopfballablage von Lorch aus der Drehung abzog, aber Ortag packte zu. Der direkte Konter mündete in einer Riesenchance zum 3:1. Nach einer Hereingabe von Allgeier, legte sich Scienza den Ball im Strafraum am Gegenspieler vorbei, scheiterte mit seinem Schuss aus acht Metern aber an Voll, der das Leder an die Querlatte lenkte.
Fast minütlich gab es nun Chancen auf beiden Seiten. In der 60. Minute zog Philipp einen Eckball direkt auf das Tor, doch Ortag konnte den Einschlag gerade noch verhindern. Wenige Sekunden später war der Keeper erneut gefordert, als Becker nach einem langen Ball über Ortag hinweg köpfte, aber nicht genug Druck hinter den Ball brachte, sodass Ortag im Zurücklaufen die Chancen vereitelte. Nach 65 Minuten ereignete sich eine kuriose Szene: die Unparteiische ging zur Kölner Bank und zeigte einem Offiziellen die rote Karte, weil er einen Ball wegschoss, der ins Seitenaus gerollt war. Die nächste Chance zum Ausgleich ergab sich wieder nach einem Eckball, den Bogicevic hereinbrachte und Greger eine Direktabnahme knapp neben das Tor setzte (69.). In den nachfolgenden Sequenzen verlagerte Ulm das Geschehen wieder besser vom eigenen Sechzehner weg.
Erst in der 78. Minute folgte der nächste Abschluss der Viktoria nach einer sehenswerten Kombination zwischen Mustafa und Philipp, dessen Schuss jedoch deutlich vorbei ging. Auf der anderen Seite spielte Köln wieder einmal zu riskant von hinten heraus und wurde bestraft. Bogicevic verlor gegen Rösch den Ball, der bei Jann landete, dessen flache Eingabe Röser am zweiten Pfosten fand, der zum 3:1 einschob (81.). Damit war der zweite Sieg in Folge für Ulm perfekt, die damit auf den Relegationsplatz springen. Am kommenden Samstag geht es mit einem Heimspiel gegen Borussia Dortmund II weiter. Köln hingegen ist nun seit vier Spielen ohne Sieg und nur noch auf Platz 14. Die nächste Aufgabe wird nicht einfacher, denn es geht zum Spitzenreiter Jahn Regensburg.