BTSV verpasst vorzeitigen Aufstieg – 1860 raus, MSV gerettet

Eintracht Braunschweig hat den vorzeitigen Aufstieg verpasst: Beim SV Meppen mussten sich die Niedersachsen am Samstag überraschend mit 2:3 geschlagen geben. Immerhin die Relegation hat der BTSV nun sicher, weil 1860 München mit 0:4 in Magdeburg verloren und sich dadurch aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat. Im Keller ist der MSV Duisburg nach einem 1:0 gegen Freiburg II gerettet. Zudem spielten: Wiesbaden-Mannheim (1:1), Havelse-Osnabrück (0:1) und Saarbrücken-Zwickau (1:1).

Meppen 3:2 Braunschweig: SVM schockt die Eintracht

Ein Sieg im Emsland und die Eintracht ist durch – doch was machte Meppen? In der Startelf bot Rico Schmitt ausgerechnet Thilo Leugers auf, der seine Karriere am Saisonende verletzungsbedingt beenden muss. Nur ein paar Minuten sollte der Kapitän spielen, um sein Team ein letztes Mal auf das Spielfeld führen zu können. Und dann? Schon nach 120 Sekunden packte Michael Schultz ganz unglücklich die Sense im eigenen Strafraum aus, es gab den Elfmeter! Natürlich trat Leugers an, natürlich verwandelte der Kapitän und natürlich flossen die Tränen, denn nur vier Minuten später wurde der 31-Jährige dann unter Applaus ausgewechselt (6.). Und der SVM ließ nicht locker. Auf dem Flügel rutschte Nico Kijewski im Zweikampf weg, die Flanke von Markus Ballmert segelte in die Mitte und dort nickte Richard Sukuta-Pasu freistehend gegen den Lauf von Jasmin Fejzic ein – 2:0 (16.). Die BTSV-Party war schon früh in akuter Gefahr! Und von Braunschweig war überhaupt nichts zu sehen. Stattdessen bekam Morgan Faßbender die Chance auf den nächsten Treffer, doch Fejzic war rechtzeitig vor dem SVM-Angreifer am Ball (28.). Dann kam endlich die Antwort aus Braunschweiger Sicht: Jan-Hendrik Marx bekam auf dem Flügel zu viel Platz, Lion Lauberbach dasselbe in der Mitte, und der Anschlusstreffer war perfekt (33.). Meppen behielt allerdings das Chancenplus. Im Strafraum wurde Luka Tankulic angegangen, doch das Leder prallte zu Max Dombrowka ab – aus wenigen Metern jagte der Flügelspieler die Kugel über den Kasten (43.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte wurde Braunschweig direkt aktiver. Ein flacher Freistoß von Brian Behrendt bereitete SVM-Keeper Matthis Harsman nur wenig Probleme (49.). Dann die Riesenchance! In der Mitte sprang die Kugel nach einem Freistoß von Jannis Nikolaous Fuß zum Tor – Harsman parierte unter vollem Körpereinsatz (61.). Die Eintracht baute den Druck weiter auf, dann machte der BTSV das Ding! Marx stahl sich bei einem eigentlich schwachen Schussversuch davon und hielt die Fußspitze entscheidend rein, um die Kugel doch noch über die Linie zu streicheln (68.). Der Aufstieg war jetzt wieder greifbar. Wieder waren Harsman und Marx im Fokus, denn der SVM-Keeper tauchte blitzschnell und rechtzeitig vor dem Braunschweiger ab (75.). Anschließend blockte Dombrowka einen Fernschuss mit der Hand – das gab die gelb-rote-Karte oben drauf (78.), dem BTSV blieben über zehn Minuten in Überzahl. Den fälligen Freistoß aus 16 Metern zirkelte Martin Kobylanski hauchzart vorbei (79.). Und dann das: Bei einem weiten Ball nach vorn startete René Guder durch, Fejzic sprang am Ball vorbei und der Angreifer schob ins leere Tor ein (86.)! Braunschweig wollte attackieren, doch der Schock saß tief. Somit hat der BTSV den ersten Matchball um die 2. Liga vergeben, hat den Aufstieg aber weiter in eigener Hand. Sollte Kaiserslautern am Sonntag in Köln verlieren, würde Braunschweig auf der Couch aufsteigen. Der SVM feierte unterdessen den ersten Liga-Sieg seit Ende Januar.

Magdeburg 4:0 1860: Löwen-Träume geplatzt

Am Abend vor dem Top-Spiel ließ sich Magdeburg am städtischen Rathausplatz feiern. Ein ungünstiger Zeitpunkt? Davon war im Spiel nichts zu erkennen. 1860 erarbeitete sich zwar die erste Chance durch Merveille Biankadi (2.), doch danach spielte nur der Meister. Bis zur ersten Hundertprozentigen dauerte es jedoch lange: Dann ließ Marco Hiller einen Freistoß von Baris Atik nach vorne abprallen und setzte nach, doch der FCM spielte im gegnerischen Strafraum um den 1860-Keeper herum zu Connor Krempicki – aus dem Gewühl heraus setzte der Mittelfeldspieler den Ball aus kurzer Distanz aber deutlich über den leeren Kasten (31.). Die Münchner wackelten hinten, sodass Krempicki erneut zum Zug kam. Dieses Mal bediente er Atik, dann retteten die Löwen auf der Linie (37.). Von 1860 war in der Offensive kaum etwas zu sehen.

Der zweite Abschnitt setzte das Bild fort. Am Sechzehner packte Krempicki einen schönen Schlenzer aus, der nur knapp am Gehäuse vorbeiging (48.). Der nächste Versuch saß dann: Atik dribbelte sich an zwei Gegenspielern vorbei und zog ab, der Ball wurde geblockt und prallte vor die Füße von Amara Condé – 1:0 (50.)! Bei dem Spielstand wären die Löwen raus aus dem Aufstiegskampf, zumal der FCM weiter nach vorne spielte. Auf der anderen Seite schmetterte Biankadi den Ball in aussichtsreicher Position weit vorbei (68.). Und dann beendete Tatsuya Ito die Träume der Sechzger: 120 Sekunden nach seiner Einwechslung bekam der Japaner die Kugel auf dem Flügel, spielte einen Doppelpass und schob die Kugel lässig ins lange Eck (74.). Die schnelle Antwort der Löwen war noch möglich, doch Dominik Reimann klärte bärenstark gegen Marcel Bär (76.). Der Akku bei 1860 war leer, in der Nachspielzeit wurde es richtig bitter: Erst traf Baris Atik mit seinem 19. Saisontreffer zum 3:0 (90.+1), dann vollendete Moritz Kwarteng einen weiteren Konter zum 4:0 (90.+3). Während sich der FCM mit einem Sieg von den eigenen Fans verabschiedet, sind die Aufstiegsträume bei 1860 endgültig geplatzt.

Duisburg 1:0 Freiburg II: Stoppelkamp besorgt den Klassenerhalt

Die Zebras standen unter Druck, die Zebras machten Druck. Keine 60 Sekunden waren vorbei, als SCF-Debütant Lars Hunn bereits zupacken musste und ein Elfmeter nach Rempler gegen John Yeboah gefordert wurde. Die Kulisse trieb den MSV an, die Freiburger machten den Fehler. Ein Rückpass von Max Rosenfelder geriet viel zu kurz, Moritz Stoppelkamp spritzte dazwischen und umkurvte den Torhüter – 1:0 (5.)! Die Duisburger blieben am Drücker und erarbeiteten sich Chance um Chance, doch die Verwertung blieb das Manko. Dazu blieb den Zebras nach einem Handspiel von Hugo Siquet ein Handelfmeter verwehrt (18.). Im Spielaufbau wackelte Freiburg abermals, doch zwölf Meter vor dem Tor wurde Yeboah gerade noch am aussichtsreichen Abschluss gehindert (31.). Vor dem Pausenpfiff verhinderte Hunn dann den höheren Rückstand, als er gegen Orhan Ademi die kurze Ecke zumachte (42.).

Freiburg II machte im zweiten Abschnitt mehr nach vorn. Der eingewechselte Daniels Ontuzans erhielt einen Steckpass in die Gefahrenzone, doch der Lette scheiterte dann an MSV-Keeper Leo Weinkauf (57.). Beide Mannschaften lieferten sich nun einen Schlagabtausch. Patrick Kammerbauer schlug eine gefährliche Freistoßflanke (66.), auf der Gegenseite prüfte Stoppelkamp aus 20 Metern (70.). Die Duisburger hatten die Entscheidung auf dem Fuß, doch weitere Möglichkeiten von Stoppelkamp und Yeboah (74./77.) versandeten. Am Ende rissen die Duisburger dann aber die Arme nach oben, denn die mit dem Schlusspfiff war der Klassenerhalt für die Zebras perfekt!

Wiesbaden 1:1 Mannheim: Remis zu wenig für Platz 4

Für die Gäste aus Mannheim ging es noch um den vierten Platz, doch die ersten Feldvorteile erarbeitete sich Wiesbaden. Gustaf Nilsson scheiterte schon ganz früh ganz knapp in zwei Versuchen (3./7.). Der Waldhof berief sich dagegen auf die Stärken bei eigenen Standards – eine erste Hereingabe von Marc Schnatterer erreichte den Kopf von Fridolin Wagner, der das Außennetz traf (13.). Dann machte es Schnatterer selbst. Und wie: Aus etwa 20 Metern zentral vor dem Tor zielte der Routinier genau in den Winkel (28.). SVWW-Keeper Arthur Lyska war noch dran, aber da war nichts zu machen! Wiesbaden reagierte, indem Benedict Hollerbach auf der Außenbahn in den Lauf gebracht wurde. In der Mitte war Johannes Wurtz einen Schritt schneller und drückte den Ball zum Ausgleich über die Linie (38.).

Es war bis dato ein munteres Spiel mit ausgeglichenen Verhältnissen. Viel änderte sich daran im zweiten Durchgang nicht. Zunächst traf Marcel Costly das Außennetz (53.), dann wurde ein Versuch von Wurtz abgeblockt (59.). Die große Chance erhielt dann Dominik Kother, der alleine vor Lyska auftauchte – doch der SVWW-Keeper blieb Zweikampfsieger (67.). Ohne große Höhepunkte ging das Spiel zu Ende. Mannheim rutscht damit auf Rang 6 ab, hat aber nur noch einen Punkt Rückstand auf Platz 4.

Saarbrücken 1:1 Zwickau: FCS seit sechs Spielen sieglos

Zunächst war die Partie auf beiden Seiten umkämpft. Die fußballerische Klasse blieb dafür längere Zeit auf der Strecke, doch dann blitzte sie bei Tobias Jänicke besonders auf – der Mittelfeldmann dribbelte sich nach einem Doppelpass in die Gefahrenzone und tunnelte dabei einen Gegenspieler, ehe er den Ball im letzten Moment querlegte. Lukas Boeder musste nur noch den Fuß am langen Pfosten hinhalten (21.). Der Führungstreffer der Saarländer rüttelte den FSV wach. Nach einem Fehler im Aufbauspiel erhielt Lars Lokotsch die Kugel, die Daniel Batz unorthodox zur Ecke ablenkte (32.). Kurz darauf wurde Dave Gnaase bei einem Klärungsversuch vom eigenen Mann angeschossen – beinahe ein Eigentor (35.). Bis zur Pause war vom FCS nicht mehr viel zu sehen.

Direkt nach dem Seitenwechsel gab es dann den Aufreger: Max Jansen fiel im gegnerischen Strafraum nach einem vermeintlichen Kontakt durch Lukas Boeder, doch der FSV-Akteur gab eine Schwalbe zu – Schiedsrichter Alexander Sather nahm nach einem Gespräch mit dem Zwickauer einen Elfmeterpfiff zurück (49.). Saarbrücken hätte die Partie vielleicht schon vorentscheiden können, doch Johannes Brinkies blieb im Eins-gegen-Eins mit Sebastian Jacob siegreich (55.). Das Spiel wurde wieder umkämpfter, neigte sich aber auch bald schon dem Ende entgegen. Dann aber markierte Johan Gomez doch noch den Ausgleich: Nach einem Doppelpass mit Luca Horn zog der US-Amerikaner ab, Batz bekam die Hand nicht richtig hin und der Ball schlug ein (79.). Robin Scheu hätte den FCS danach noch einmal in Führung bringen können, doch der Pfosten verhinderte den Einschlag (84.). Somit ist der FCS nun seit sechs Ligaspielen sieglos.

Havelse 0:1 Osnabrück: Gugganig hält den VfL im Rennen

Das Duell der Niedersachsen begann verhalten, doch dann wechselten sich die Chancen schnell ab. Auf der einen Seite köpfte Lukas Gugganig bei einem Eckball vorbei (14.), auf der anderen Seite scheiterten Fynn Lakenmacher und Kianz Froese gleichermaßen an den starken Paraden von VfL-Keeper Philipp Kühn (16.). Im Kampf um den vierten Platz wollte Osnabrück ein Wörtchen mitreden – doch auch Felix Higl traf bei einem Abschluss nur die Latte (29.). Beinahe dann der Schock durch Havelse: Froese scheiterte erneut an Kühn, danach parierte der VfL-Torhüter auch gegen Leonardo Gubinelli ganz stark (45.).

Kühn blieb auch im zweiten Abschnitt im Fokus. Bei einem Kopfball von Tobias Fölster ging die Kugel aus kurzer Distanz noch ohne das Eingreifen des Torwarts vorbei (49.), dann musste Kühn aber gegen Froese zur Stelle sein – im Laufduell um den Ball blieb der VfL-Torwart wieder der Sieger (57.). Das Spielgeschehen flachte danach etwas ab, aber Osnabrück hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Ecke Matthias Haas, Kopfball Gugganig – 1:0 (81.). Gleichzeitig war es der Siegtreffer für die Lila-Weißen, obwohl Havelse noch einmal die Chance bekam. Bei einem Konter haute Noah Plume den Ball aus kürzester Entfernung jedoch weit über den Kasten (86.). Osnabrück zieht somit mit 1860 München gleich, nur die Tordifferenz der Löwen ist um zwei Treffer besser für den vierten Platz.

   

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