2:2 nach 0:2: Vogel sieht Uerdingen auf "gutem Weg"

"Nur der Sieg zählt", hatte KFC-Trainer Heiko Vogel vor dem Spiel gegen die SpVgg Unterhaching gefordert. Daraus wurde zwar nichts, mit dem 2:2 war der 43-Jährige aber dennoch hochzufrieden – was vor allem am Auftritt in Unterzahl lag. 

Vogels "großes Kompliment"

Betrachtet man die letzten beiden Spiele des KFC Uerdingen gegen die U23 des FC Bayern (1:2) und die SpVgg Unterhaching, fällt auf: Von den 180 Minuten agierten die Krefelder rund 100 Minuten in Unterzahl. Nachdem am Freitag Dennis Daube mit Gelb-Rot vom Platz vom Platz musste, erwischte es gegen Haching Innenverteidiger Assani Lukimya, der nach einer Notbremse sogar glatt Rot sah. Kurios: Beide Platzverweise handelte sich der KFC in der 39. Minute ein. Umso bemerkenswerter war es, dass die Vogel-Elf gegen spielstarke Unterhachinger einen Punkt mit ins Ziel nahm – zumal ein Unentschieden zwischenzeitlich weit entfernt war.

Denn nach zwei haarsträubenden Abwehrfehlern, als in der Uerdinger Hintermannschaft jegliche Zuordnung fehlte und die Abstände viel zu groß waren, lag Unterhaching durch Treffer von Marseiler (5.) und Heinreich (14.) nach nicht mal einer Viertelstunde bereits mit 2:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt deutete vieles auf eine erneute Niederlage der ambitionierten Rheinländer hin.

Doch was Heiko Vogel an der Seitenlinie anschließend zu Gesicht bekam, nötigte ihm ein "großes Kompliment" ab. Innerhalb von zwei Minuten schlug der KFC über Rodriguez (29.) und Evina (30.), der im dritten Spiel sein drittes Tor erzielte, zurück. "Das haben die Jungs herausragend gemacht", lobte Vogel und war vor allem von der Leistung seiner Mannschaft ab der roten Karte für Lukimya beeindruckt: "In Unterzahl haben wir das Herz in die Hand genommen."

KFC überzeugt mit viel Kampf

In der Tat überzeugte der KFC im zweiten Durchgang mit großem Einsatz, viel Kampf und einem hohen Laufpensum. Ein starker Auftritt, der kurz vor dem Schluss sogar beinahe mit dem Lucky Punch belohnt worden wäre, hätte Selim Gündüz in der 87. Minute mit einer verunglückten Flanke nicht bloß den Pfosten getroffen. "Aufgrund der zweiten Halbzeit hätten wir den Sieg durchaus verdient gehabt. Schade, dass es nicht gereicht hat", befand Vogel im Interview mit Radio "Blau-Rot". Doch auch wenn es mit dem anvisierten Sieg nicht geklappt hat, sieht der KFC-Coach seine Mannschaft nach vier Punkten aus den ersten drei Spielen "auf einem guten Weg".

Rodriguez, der mit seinem Tor dazu beigetragen hatte, sah sich nach eigenen Angaben derweil unschönen Worten ausgesetzt: "Es gab Beleidigungen gegen mich und meine Familie, das geht gar nicht", schimpfte der Schweizer bei "Magenta Sport", wollte die Angelegenheit aber schnell abhaken: "Wir waren in der zweiten Hälfte in Unterzahl und haben sehr gut verteidigt."

Worüber die starke kämpferische Leistung im zweiten Durchgang allerdings nicht hinwegtäuschen konnte, waren die groben Abwehrschnitzer in der Anfangsphase. Vor allem die Innenverteidigung um Andreas Maxsö und Assani Lukimya agierte behäbig und war gegen flinke Hachinger oftmals einen Schritt zu spät. Hieran wird Vogel vor der nächsten Aufgabe bei der SG Sonnenhof Großaspach (Samstag, 14 Uhr) ansetzen müssen, nachdem er sich unmittelbar nach dem Spiel noch "ratlos" über derartige Fehler zeigte.

   
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