In doppelter Überzahl: MSV dreht spektakuläres Spiel beim SVM

In einem spektakulären Montagsspiel hat der MSV Duisburg mit 2:1 beim SV Meppen gewonnen. Dabei gingen die coronageplagten Gastgeber nach Platzverweis gegen Egerer in Unterzahl vor der Pause per Elfmeter durch Tankulić sogar in Führung. Direkt nach der Pause kassierte der SVM allerdings erst den Ausgleich durch Bakir und verlor fünf Minuten später auch noch Guder per Platzverweis. Zu Neunt mauerten die Emsländer erfolgreich bis zehn Minuten vor dem Ende, ehe Orhan Ademi für die Zebras den Siegtreffer erzielte. 

Egerer fliegt, Tankulić trifft

Im Zuge eines Corona-Ausbruchs musste Meppens Trainer Rico Schmitt auf insgesamt acht Spieler verzichten. Auch daher gab es im Aufgebot der Emsländer sieben Änderungen im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Saarbrücken aus der Vorwoche. Anstelle des am Sprunggelenk verletzten Domaschke stand Harsman zwischen den Pfosten. Außerdem wurden Ballmert, Bünning, Blacha, Fedl, Bähre und Krüger durch Jesgarzewski, Egerer, Feigenspan, Hemlein, Sukuta-Pasu sowie Tankulić ersetzt. Ganz anders sah die Form- und Personalsituation bei den Meiderichern aus. Nach dem 2:0-Heimsieg über Viktoria Köln vom letzten Spieltag kamen nur Marvin Bakalorz und Alaa Bakir für Kolja Pusch und John Yeboah neu in die Startelf.

Vor 7.119 Zuschauern in der Hänsch-Arena nahm sich die Partie ein etwa zehnminütige Anlaufzeit, ehe es vor beiden Toren gefährlich wurde. Zunächst war es ein Distanzschuss von Alaa Bakir aus gut 19 Metern, der über die Latte flog (13.). Nur eine Minute später verlängerte Orhan Ademi eine flache Hereingabe von Bakir mit dem rechten Fuß an den langen Pfosten, von dem aus die Kugel wieder zurück ins Feld sprang (14.). Auf der Gegenseite versuchte Marvin Bakalorz nach einem Einwurf der Meppener zu klären, traf aber nur den Fuß eines Gegenspielers. Somit prallte der Ball an den Fünfer beinahe zu Sukuta-Pasu, doch im letzten Moment konnte MSV-Keeper Weinkauf im Verbund mit seinen Innenverteidigern klären (15.).

In der Folge übernahm der SVM die Spielkontrolle und ließ Angriff auf Angriff in Richtung Strafraum der Gäste rollen. Vor allem von der rechten Seite flogen mehrere Flanken und insgesamt acht Ecken in die bedrohte Zone der Zebras. Eine dieser Hereingaben von Guder konnte Dombrowka im Zentrum nur unzureichend annehmen. Dennoch brachte der Mittelfeldakteur die Kugel aus zentraler Position links in den Strafraum zu Faßbender, dessen präziser Abschluss von Ajani für seinen Torhüter geblockt werden konnte (28.). Völlig unnötig schwächten sich die Emsländer kurz darauf selbst. Nach einem Ballverlust der Meppener im Mittelfeld gegen Ajani kam der Ball von diesem in den Lauf des schnellen Bakir. Kurz vor dem Strafraum wurde dieser durch ein klares Halten von Egerer zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Kessel stellte den Meppener umgehend aufgrund einer Notbremse vom Platz. Die die Meppener protestierten, dass Hemlein noch hätte eingreifen können (37.). Den anschließenden Freistoß setzte Stoppelkamp in die Mauer.

Es wurde in der Folge hitzig mit mehreren gelben Karten auf beiden Seiten, darunter für Meppens Trainer Schmitt. Sportlich lief nach einem Steckpass von Ademi wieder Bakir frei aufs Tor zu, doch SVM-Keeper Harsman riskierte alles und warf sich in den Laufweg des Gästestürmers (40.). Wiederum auf der anderen Seite köpfte Luca Tankulic nach einer Flanke im Strafraum an den weit ausgestreckten Arm von Marvin Ajani. Schiedsrichter Kessel zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Tankulic flach in die Mitte des Tores zum 1:0-Pausenstand (45.).

Ausgleich, nächster Platzverweis, Tor aberkannt

Direkt nach dem Wiederanpfiff überschlugen sich die Ereignisse weiter. Eine eigentlich als Flanke gedachte Hereingabe von Bakir aus dem linken Halbfeld flog an allen Spielern im Strafraum vorbei ins lange Eck und ließ Harsman machtlos zurück – 1:1 (48.). Drei Minuten später ging René Guder mit gestreckter Sohle auf den linken Knöchel von Marvin Knoll und wurde ebenfalls von Schiedsrichter Kessel mit der roten Karte des Feldes verwiesen (52.), sodass Meppen nur noch zu Neunt war. Keine 120 Sekunden später fand eine Flanke von der linken Seite von Stoppelkamp den eingewechselten Kwadwo, der die Kugel aus dem Fünfer ins Netz drückte. Aufgrund eines klaren Handspiels wurde der Treffer aber nicht anerkannt (55.). SVM-Trainer Schmitt reagierte mit einem defensiven Doppelwechsel und brachte Osée und Piossek für Sukuta-Pasu und Feigenspan (61.).

Die Gäste schnürten Meppen anschließend mit zwei Spielern mehr auf dem Feld defensiv ein. Ein perfekter Steckpass von Stierlin in die Spitze landete bei Hettwer, der aber im 1-gegen-1 am starken Harsman scheiterte (62.). Fünf Minuten später führte Stoppelkamp eine Ecke von der rechten Seite kurz aus. Somit kam der Ball in den Rückraum zum einstartenden Marlon Frey, der aus 25 Metern wuchtig rechts vorbei schoss (68.). Das Chancenplus der Zebras nahm immer weiter zu. Eine Ablage von Ademi auf den links in den Strafraum startenden Stoppelkamp zog dieser einen Meter über das Tor (72.).

Obwohl sich Meppen mit allen acht Feldspielern hinten einigelte, kamen die Meidericher in den nächsten Minuten kaum zu zwingenden Abschlüssen. Zehn Minuten vor dem Ende war es aber soweit. Ein perfekt getimeter Pass von Fleckstein links in den Strafraum brachte Kwado von der Grundlinie ins Zentrum, wo Hettwer sofort abschloss und noch an Harsman scheiterte. Von dessen Handschuh im Verbund mit dem Knie eines Meppeners kam der Ball direkt zu Ademi, der aus sieben Metern nur noch einschieben musste (80.).

Dennoch gab sich die Schmitt-Elf nicht auf. Eine Freistoßflanke von Hemlein wurde vor den Strafraum zum eingewechselten Piossek geklärt, dessen Volley nur haarscharf über die Latte flog (87.). Selbst in der sechsminütigen Nachspielzeit warfen die Emsländer noch einmal alles nach vorne, während Duisburg auf Konter lauerte. Bei einer dieser Situationen lief der MSV in einer Fünf-gegen-Eins Situation auf das Tor der Gastgeber zu, doch Piossek konnte die Situation im Vollsprint bereinigen (90.+2). Im direkten Gegenzug landete eine scharfe Flanke von Hemlein von der rechten Grundlinie an der Latte des MSV-Tores (90.+3). Es blieb am Ende in einer spektakulären und hitzigen Partie beim 2:1-Auswärtserfolg der Gäste, die nach dem vierten Sieg aus den letzten fünf Partien auf Rang 14 vorrücken – bei nun acht Punkten auf den ersten Abstiegsplatz. Der SV Meppen bleibt nach der vierte Niederlage in Folge Elfter.

   

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Back to top button