2:1 gegen den SC Verl: VfL Osnabrück neuer Tabellenzweiter

Zum ersten Mal in der Geschichte der 3. Liga standen sich am Montagabend der SC Verl und der VfL Osnabrück gegenüber. In einer äußerst unterhaltsamen Partie mit vielen Chancen auf beiden Seiten zeigten sich die Niedersachsen vor der Pause effizienter und führten mit 2:0. Nach dem Seitenwechsel drängte Verl mit viel Aufwand in die Offensive. Mehr als der Anschluss durch Comebacker Cyril Akono zum 1:2 sollte aber nicht mehr herausspringen – auch, weil zwei mögliche Elfmeter nicht gegeben wurden.

Osnabrück nutzt die eigenen Chancen besser

Beim Premieren-Duell der beiden Teams in der Liga sah sich Verls Übungsleiter Guerino Capretti als Folge des 2:3 gegen die U23 des SC Freiburg zu vier Änderungen genötigt: Für Cottrell Ezekwem, Mael Corboz, Julian Schwermann und Schmitt durften Lasse Jürgensen, Vinko Sapina, Emanuel Mirchev und Kasim Rabihic von Beginn an ran. Im Vergleich zur bitteren DFB-Pokalniederlage gegen den SC Freiburg aus der Vorwoche änderte VfL-Trainer Daniel Scherning seine Startelf nur auf zwei Positionen. Für Lukas Kunze und Aaron Opoku begonnen Sebastian Klaas und Ba-Muaka Simakala.

Die Partie im Lotter Kreuz avancierte nicht nur aufgrund der geographischen Nähe zu einem Heimspiel der Gäste. Über 3.500 Fans der Lila-Weißen sorgten bei insgesamt 5.234 Zuschauern für eine sehr gute Stimmung. Die wäre den Gästefans nach zwei Minuten allerdings beinahe wieder vergangen. Einen hohen Ball von der linken Seite konnte Leandro Putaro elf Meter vor dem Tor annehmen und flach abziehen. Der Ex-Braunschweiger verfehlte den linken Pfosten allerdings hauchzart (2.). Es entwickelte sich eine sehr schnelle Partie mit einem stetigen Auf und Ab. Klaas' Rückpass in den Rücken der Abwehr wollte Heider per Direktschuss auf den Kasten bringen, wurde jedoch gerade noch von Jürgensen geblockt (9.). Nur zwei Minuten später musste Niclas Thiede im Tor der Ostwestfalen einen Flachschuss von Simakala aus dem Eck fischen (11.). Der Druck der Gäste nahm immer weiter zu und mündete in der verdienten Führung. Nach einer Ecke von der rechten Seite hatte Kleinhansl den Ball eigentlich schon vertändelt, konnte ihn aber noch irgendwie zu Simakala stochern. Dessen direkte Flanke nickte Trapp links halbhoch zum 1:0 in die Maschen (22.).

Nur 120 Sekunden später wären die Gastgeber beinahe postwendend zum Ausgleich gekommen. Nachdem Kühn im VfL-Tor einen Schuss von Mirchev nicht parieren konnte, wuchtete Rabihic den Rebound aus neun Metern über die Latte (24.). In den folgenden Minuten vergaben die Verler teils kläglich beste Gelegenheiten. Lannerts Flanke wurde von einem Abwehrbein abgefälscht und klatschte an die Latte (32.), ehe Kühn auch den Abpraller in Handballtorwart-Manier parieren konnte. Nur eine Minuten später war es wieder eine Flanke von Lannert, die Kühn gerade noch parieren konnte, ehe Stellwagen den Nachschuss knapp am verwaisten Tor vorbeischob (34.). So nutzten die Lila-Weißen im Gegenzug ihre nächste Chance eiskalt aus. Ein feiner Steckpass von Taffertshofer gelangte im Strafraum zu Klaas, der sich die Möglichkeit nicht nehmen ließ und flach aus sieben Metern links unten zum 2:0 einschob (35.). In der Folge verflachte das Spiel ein wenig, ehe die Fans in der Schlussminute der ersten Hälfte nochmal aufgeschreckt wurden. Zum wiederholten Male konnte Kühn einen Distanzschuss – diesmal von Sapina – nicht richtig festhalten, sodass der Verler Rabihic versuchte den freien Ball zu erreichen. In der Aktion wurde er allerdings vom Osnabrücker Abwehrspieler Kleinhansl zu Fall gebracht. Ein möglicher Elfmeterpfiff blieb jedoch aus (45.). Somit blieb es zur Pause beim 2:0 für den VfL.

Akono kommt und trifft sofort, kein Elfer in der Nachspielzeit

Die zweite Hälfte begann deutlich ruhiger als die ersten 45 Minuten. Bis auf einen geblockten Schussversuch von Putaro (51.) kam in den ersten zehn Minuten kein Abschluss zustande. Nach etwa einer Stunde zog die Heimelf das Tempo allerdings wieder an. Petkov zog von der rechten Seite in den Strafraum, wurde bei seinem Schussversuch aber noch geblockt. Den hoch aus der Luft fallenden Ball setzte Rabihic im Anschluss per Fallrückzieher über das Tor (58.). 120 Sekunden später war es wieder Rabihic, der mit einem Schuss aufs lange Eck Kühn zu einer Parade zwang (60.). Osnabrücks Trainer gefiel die Passivität seiner Spieler in dieser Phase nicht. So handelte er sich wegen lautstarken Meckerns die gelbe Karte ein (60.).

Wenig später fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Anschluss der Verler. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Rabihic das Leder an den Fünfer, wo der 60 Sekunden zuvor eingewechselte Cyrill Akono aus vier Metern völlig frei einlaufen und über Kühn hinweg zum 1:2 einnicken konnte (69.). Nach 74 Minuten musste die Partie aufgrund eines medizinischen Notfalls im Gästeblock kurz unterbrochen werden. Notärzte eilten herbei, allerdings schien nichts schlimmeres passiert zu sein, sodass nach rund 60 Sekunden weiter gespielt werden konnte. Die Osnabrücker versuchten in der Folge wieder aktiver zu sein und höher zu verteidigen, doch Verl ließ sich davon nicht abschrecken. Dies führte erneut zu einem rasanten Hin und Her, bei dem Osnabrück immer mehr Räume bekam. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Heider am kurzen Pfosten direkt in die Arme von Thiede (81.). Kurz darauf scheiterte Opoku nach einem feinen Steckpass vom eingewechselten Kunze frei vor Niclas Thiede, stand aber ohnehin im Abseits (83.). Auf der Gegenseite war Verl in der Offensive zu verspielt, sodass erst Petkov und dann Putaro aus guter Position nicht den Abschluss wagten und quer legten, sodass am Ende Lannert weit über das Tor drosch (85.).

Die beste Chance zum Ausgleich bekam erneut der Torschütze Akono, der eine Minute vor dem Ende vom linken Fünfereck nur knapp links neben das Tor zielte (89.). Wieder nur 60 Sekunden später konnte Kühn gegen den eingewechselten Schikowski aus zehn Metern parieren (90.). Auch die letzte Chance des Spiels des Ex-Lübeckers Steinwender landete in den Armen des Osnabrücker Schlussmanns (90.+3). In der vierten Minute der Nachspielzeit forderten die Verler noch einmal vehement Elfmeter, nachdem Jürgensens Schuss klar von der Hand eines Osnabrückers geblockt wurde. Wiederum blieb der Elfmeterpfiff aus (90.+4). So blieb es trotz des Bemühens der Ostwestfalen am Ende dabei und Osnabrück brachte den Sieg über die Zeit. Damit schiebt sich der VfL in der Tabelle auf den zweiten Rang. Verl dagegen bleibt auf Platz 15 der Tabelle.

   

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