2:1 gegen den HFC: Wiesbaden feiert ersten Sieg unter Kauczinski
Der SV Wehen Wiesbaden hat zum Abschluss der Hinrunde durch ein 2:1 gegen den Halleschen FC im fünften Anlauf den ersten Sieg unter Trainer Markus Kauczinski eingefahren. Nach einer torlosen ersten Hälfte wurde es nach der Pause eine Partie mit offenem Visier, in der die Gastgeber einen 0:1-Rückstand binnen sechs Minuten noch in einen Sieg drehen konnten. Der HFC ist dagegen nun seit fünf Spielen sieglos.
Teilausfall des Flutlichts
Nach dem bitteren 1:1-Remis gegen Waldhof Mannheim vom letzten Spieltag nahm SVWW-Trainer Markus Kauczinski eine Änderung in seiner Startelf vor: Dennis Kempe rückte für Nico Rieble ins Team. Auch bei den Gästen wurde nach dem enttäuschenden 0:0-Remis gegen die Würzburger Kickers ein personeller Tausch vorgenommen. Elias Löder kam für Niklas Landgraf in die Mannschaft. Schon zu Beginn des Spiels ergaben sich technische Probleme im Stadion, da nur 50 Prozent der Flutlichtkapazitäten eingesetzt werden konnten. Dennoch wurde die Partie nach Zustimmung beider Vereine ordnungsgemäß angepfiffen.
Nicht einmal 180 Sekunden dauerte es, ehe die Gastgeber die erste dicke Chance auf das erste Tor verbuchen konnten. Nach einem Steilpass von Maxi Thiel in den Lauf von Benedict Hollerbach konnte dieser das direkte 1-gegen-1-Duell gegen HFC-Schlussmann Daniel Mesenhöler jedoch nicht für sich entscheiden (3.). Spielerisch zeigten sich die Gäste aus Halle zu Beginn mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar etwas stärker. Ein Kopfball von Boyd nach 13 Minuten geriet allerdings viel zu hoch und blieb harmlos. Die gefährlicheren Abschlüsse verbuchten weiter die Hessen. Einen Volleyschuss von Jacobsen konnte Mesenhöler souverän parieren (19.).
Der HFC brauchte dagegen eine gute halbe Stunde zur ersten dicken Chance. Michael Eberwein legte das Spielgerät von der rechten Seite an den Strafraum zu Terrence Boyd, der aus der Drehung sofort abschloss, allerdings über das Gehäuse zielte (31.). Mit dem konsequenten Pressing der Hallenser bekam Wiesbaden in der Folge mehr und mehr Probleme. Die Kauczinski-Elf dagegen agierte im letzten Drittel zu überhastet, sodass es kaum noch Torchancen kurz vor der Pause gab. Somit musste der Zufall bei den gefährlichen Aktionen helfen. Fünf Minuten vor dem Pausenpfiff hätte es daher 1:0 für Wehen stehen müssen. Nach einem langen hohen Ball verschätzten sich sowohl Jannes Vollert als auch Jonas Nietfeld in der Defensive der Gäste, sodass Gustaf Nilsson frei vor dem Tor zum Abschluss kam. Sein Direktschuss wurde von Mesenhöler allerdings klasse über die Latte gelenkt (40.). In der Schlussminute des ersten Durchgangs rutschte ein eigentlich harmloser Pass der Gastgeber links im Strafraum zu Amin Farouk durch, der aber im letzten Moment noch beim Torschuss gestört werden konnte und links vorbei schoss (45.). Es blieb beim torlosen Remis zur Pause.
Eberwein trifft zur Führung, Nilsson dreht die Partie
Die zweite Hälfte begann mit offenem Visier auf beiden Seiten. Nach einer Ecke von der rechten Seite kam Eberwein am Elfmeterpunkt frei zum Kopfball und wuchtete das Leder aufs Tor. SVWW-Keeper Lyska konnte den ersten Versuch glänzend parieren, doch der Hallenser schaltete geistesgegenwärtig schnell und drückte den Abpraller zum 1:0 über die Linie (52.). Nur zwei Minuten später hätten Wehen zwingend ausgleichen müssen. Amin Farouk bekam den Ball im Strafraum, legte sich die Kugel vor und spielte im richtigen Moment quer auf den Fuß von Maxi Thiel. Der scheiterte jedoch aus sechs Metern frei vor dem Tor am glänzend reagierenden Mesenhöler (54.). Die Heimelf drückte weiter auf den Ausgleich und wurde nach knapp einer Stunde auch belohnt. Sascha Mockenhaupt setzte sich auf der rechten Seite durch und ging bis zur Grundlinie. Von dort flankte er scharf vor das Tor, wo Mesenhöler mit Mühe abwehren konnte. Den Rebound rutschte von Thiel zu Nilsson durch, der das Leder mit Hilfe des Pfostens zum 1:1 einschob (58.).
Wieder keine 240 Sekunden später bekam Wehen die Riesenchance auf die Führung. Nach einer versuchten Hereingabe vom eingewechselten Kevin Lankford von der rechten Seite bekam Janek Sternberg im Strafraum den Ball klar an die ausgestreckte Hand. Den fälligen Elfmeter verwandelte wiederum Gustaf Nilsson halbhoch durch die Mitte zum 2:1 (63.). Halle zeigte sich von dem Rückstand nur kurz geschockt und versuchte gleich wieder in der Offensive aktiv zu werden. Ein abgefälschter Distanzschuss von Niklas Kreuzer ging nur etwa einen Meter links am Tor der Wiesbadener vorbei (74.). Der Druck der Gäste nahm in der Schlussphase immer weiter zu. Terrence Boyd wurde bei einem Abschlussversuch aus dem Strafraum gerade noch von der Defensive der Gastgeber geblockt (82.). Die gelegentlichen Konter der Hausherren wurden in der Schlussphase nicht mehr konsequent zu Ende gespielt, sodass Wehen den Druck auf das eigene Tor nur schwer reduzieren konnte.
Zwei Minuten vor dem Ende hatte der SVWW reichlich Glück. Nach einer Ecke von der rechten Seite von Kreuzer wuchtete Eberwein die Kugel per Kopf an den Querbalken (88.). In der vierten Minute der Nachspielzeit hatten die wenigen mitgereisten Gästefans den Jubelschrei schon auf den Lippen, doch eine letzte Hereingabe von der rechten Seite wurde von Eberwein hauchzart am Pfosten vorbei verlängert. Den knappen Sieg brachten die Wiesbadener somit über die Zeit, feierten den ersten Liga-Sieg unter dem neuen Trainer und springen somit in die obere Tabellenhälfte (Rang 9). Halle dagegen rangiert nach der Niederlage auf dem 14. Rang der Tabelle und hat nach fünf sieglosen Spielen nur noch vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Zum Abschluss des Jahres empfängt der SVWW nächsten Samstag die U23 des SC Freiburg, der HFC gastiert zeitgleich in Meppen.