2:1 gegen Hansa: In Kiel wird der Aufstiegs-Sekt kaltgestellt

Der Traum von der Rückkehr in die 2. Liga nach 36 Jahren Abwesenheit wird für Holstein Kiel immer mehr zur Realität. Nach dem 2:1-Sieg gegen Hansa Rostock haben die Störche vier Punkte Vorsprung auf die Verfolger aus Magdeburg und Regensburg sowie das um 15 beziehungsweise 20 Tore bessere Torverhältnis. Schon beim nächsten Spiel in Großaspach kann Holstein den Aufstieg perfekt machen.

Mannschaft und Trainer geben sich zurückhaltend

Bei den Kieler Fans war die Stimmung während der 90 Minuten bereits euphorisch. Das Holstein-Stadion war mit 9.912 Besuchern, darunter 2.200 Rostocker, erstmals in dieser Saison ausverkauft. Und nach dem Schlusspfiff waren sich die KSV-Anhänger einig: Da kann eigentlich nichts mehr schiefgehen, spätestens im letzten Heimspiel gegen den Halleschen FC wird der große Wurf gelingen. Kiel bereitet sich auf den großen Tag vor und stellt den Sekt kalt. Ganz anders gaben sich hingegen Spieler und Verantwortliche. Hier wird der Ball nach wie vor flach gehalten. "Noch gibt es nichts zu feiern“, mahnt der erneut überragende Mittelfeld-Abräumer Dominic Peitz. Und Trainer Markus Anfang zeigte im TV-Interview das übliche Understatement: "Die Jungs haben den nächsten Schritt gemacht."

Mit dem Erfolg im Ostsee-Derby gelangen Holstein erstmals in dieser Saison drei Siege hintereinander. Dabei setzten die Kieler in der zweiten Hälfte nicht mehr so viele spielerische Glanzlichter wie etwa in den vorherigen Partien gegen Chemnitz und Regensburg. Vor der Pause legte Kingsley Schindler mit seinen Saisontoren elf und zwölf den Grundstein für den Sieg. Der Flügelflitzer verwandelte bereits nach drei Minuten einen Foulelfmeter zum Führungstreffer und schloss nach 36 Minuten einen Konter mit einem 20-Meter-Hammer zum 2:0 ab. Dazwischen hatten Steven Lewerenz und Marvin Ducksch weitere hochkarätige Chancen ausgelassen.

Nach der Pause setzte Holstein auf Defensive

Nach dem Seitenwechsel dominierte bei der KSV zunehmend das Prinzip Ergebnisverwaltung. Zwingende Aktionen vor dem gegnerischen Kasten wurden seltener, aber die Defensive hatte das Geschehen weitgehend im Griff, auch nach Marcel Ziemers Anschlusstreffer nach 62 Minuten. Eine Freistoßmöglichkeit für Hansa in der Nachspielzeit trieb den Kieler Puls noch einmal nach oben, aber Ronny Garbuschewskis Ball aus 25 Metern verfehlte das Kieler Gehäuse deutlich. "Wir haben es uns selbst unnötig schwer gemacht in der zweiten Halbzeit“, befand Dominic Peitz, und Trainer Anfang merkte an: "Auch in der zweiten Hälfte haben wir richtig gut gespielt, wir haben es nur nicht geschafft, das dritte Tor zu erzielen.“

Beim Blick auf die Tabelle und auf die gleichzeitigen Punktverluste der Konkurrenten aus Magdeburg, Duisburg und Osnabrück hatten viele Kieler Fans die Partie gegen Hansa Rostock aber schnell abgehakt. Der Fokus richtet sich auf das nächste Wochenende und die 730 Kilometer Anreise nach Großaspach. Als Nordlicht der Dritten Liga ist der Holstein-Anhang weite Reisen gewohnt, und so dürfte eine große Zahl an Fans die KSV ins Schwabenland begleiten. Dominic Peitz hat schon die Parole ausgegeben: "Urlaub nehmen, hinfahren und Großes erleben!“

   

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