2:0! Jahn Regensburg besiegt harmlose Saarbrücker

Interimstrainer Bernd Eichmann wollte nach der Entlassung von Jürgen Luginger mit dem 1. FC Saarbrücken in Regensburg die Trendwende einleiten. Doch nach enttäuschenden 90 Minuten verließen sie den Platz im Jahnstadion als Verlierer – die dritte Niederlage in Folge. Der SSV Jahn musste für diesen ungefährdeten 2:0-Sieg nicht mehr als nötig tun. Damit steckt der FCS weiter im Abstiegsstrudel, die erhoffte Trendwende blieb aus. Der Jahn beißt sich nach dem zweiten Heimsieg in Folge im gesicherten Mittelfeld fest.

Eichmann mit zwei Wechseln – Oli Hein meldete sich fit

Dabei hatte Eichmann zwei Änderungen in der Mannschaft vorgenommen, Raffael Korte und Kevin Maek spielten für Philipp Kreuels und Christian Eggert. Auch Eichmanns Gegenüber, sein ehemaliger Mannschaftskollege und heutiger Jahntrainer Thomas Stratos, änderte sein Team im Vergleich zur vorherigen Partie: Mittelfeldmotor Oliver Hein hatte seine muskulären Probleme überwunden und nahm seinen Stammplatz im Defensiven Mittelfeld ein, Anastasopoulos musste dafür wieder auf die Bank. Außerdem gab es einen kleinen Positionstausch in der Offensive der Jahnelf, Youngster Markus Smarzoch – beim Startelfdebüt in Rostock noch Mittelstürmer – wechselte nach Rechtsaußen, Aias Aosman übernahm Smarzochs Platz im Sturm.

Verhaltener Beginn – Jahn mit größten Chancen

Zu Beginn war es keine hochklassige Partie, beide Mannschaften neutralisierten sich größtenteils und somit fand das Hauptgeschehen zwischen den Strafräumen statt. Nach einer guten Viertelstunde wurde der SSV stärker und erspielte sich erste größere Chancen: Abdenour Amachaibou schlug einen Freistoß aus dem Mittelfeld tief in den Saarbrücker Strafraum, wo Gino Windmüller zur Stelle war – sein Kopfball rauschte aber nur Millimeter am rechten Pfosten vorbei (17.).  Jim-Patrick Müller machte es wenig später ähnlich, als er, von Amachaibou gut in Szene gesetzt, den Ball aus zehn Metern denkbar knapp am linken Pfosten vorbeischob (25.). Bei der dritten Möglichkeit zur Jahnführung war erneut Amachaibou beteiligt, als er nach einem Traumpass von Aosman das Leder haarscharf über die Latte setzte (31.).

Saarbrücken mit erster Chance in Minute 41

Die Gäste aus Saarbrücken brauchten ganze 41 Minuten um ins Spiel zu finden und um die erste gefährliche Möglichkeit herauszuspielen – und dazu benötigten sie noch die tatkräftige Unterstützung des Jahn. Innenverteidiger Windmüller bediente Thomas Rathgeber mit einem katastrophalen Fehlpass im eigenen Strafraum, dessen Schuss konnte von Wiegers aber abgeblockt werden. Den Abpraller konnte Rathgeber ebenfalls nicht verwerten – wieder war der Jahnkeeper im Weg – und auch beim Nachschuss von Korte war Patrick Wiegers zur Stelle (41.). Der Halbzeitstand lautete 0:0. Kurz nach dem Pausentee die nächste Gelegenheit für die Saarländer, ein Schuss aus dem Hintergrund landete am Pfosten (46.). Kurz vor und kurz nach der Pause – das war die Phase der Eichmann-Elf. Für mehr hat es allerdings nicht gereicht, die restliche Partie gehörte den Hausherren.

Markus Smarzoch mit der verdienten Führung

Die spielten weiter mutig nach vorne und kamen weiter zu Chancen, aber Mario Neunaber köpfte eine Amachaibou-Ecke zunächst an die Latte (54.). In der 60. Minute ging der Ball dann endlich rein: Jimi Müller mit einer guten Flanke von links auf den freistehenden Smarzoch (nach erneutem Positionstausch mit Aosman mittlerweile wieder Sturmspitze), der mit seinem ersten Schuss noch an Ochs scheiterte, den Abpraller konnte er im Liegen aber dann über die Linie drücken. Dass im weiteren Verlauf der Halbzeit keine weitere Tore fielen lag vor allem daran, dass die Blau-Schwarzen ihre spielerische Unterlegenheit mit vielen Fouls und Nicklichkeiten wett machten und den Spielfluss enorm störten.

Daniel Franziskus: Erstes Spiel – erstes Tor für den SSV Jahn

Das zweite Tor konnte dennoch erzielt werden. Daniel Franziskus, eigentlich Stürmer in der Jahn-U23, kam in der 86. Minute für den starken Amachaibou, und feierte sein Debüt im Jahntrikot. Und – nachdem er gerade vier Minuten auf dem Platz stand – auch gleich seinen ersten Pflichtspieltreffer: Andreas Güntner bediente Franziskus mit einem Traumpass von hinten, dieser hatte freistehend vor Ochs keine Probleme das 2:0 und damit den Sack zu zu machen – und feierte das mit einem Salto (90.). Kurz darauf war Schluss, der SSV Jahn setzte sich ohne große Mühe gegen einen harmlosen 1. FC Saarbrücken mit 2:0 (0:0) durch.

Jahn stabilisiert sich, Saarbrücken steckt unten fest

 Ein verdienter und ungefährlicher Sieg. Es war keine gute Partie, aber Regensburg musste gegen offensichtlich stark verunsicherte Saarbrücker bei fast tropischen Temperaturen auch nicht mehr tun, als nötig. Durch den zweiten Heimsieg (ohne Gegentor) in Folge steht die Jahnelf auf dem zehnten Tabellenplatz im gesicherten Mittelfeld. Nach einem schwachen Saisonstart kann sich die Punkteausbeute von neun Zählen aus den letzten vier Partien definitiv sehen lassen. Der FCS bleibt auch im ersten Spiel ohne Luginger ohne Erfolg und steckt nach der dritten Niederlage nacheinander weiter im Tabellenkeller: Platz 18, schon drei Punkte und eine um 8 schlechtere Tordifferenz als Münster auf dem 17. Platz. Es gibt viel zu tun, in Saarbrücken!

Die Stimmen der Trainer:
Thomas Stratos (SSV Jahn): Wir haben vor dem Spiel auf die Tabelle geschaut – und wir haben gesehen wie viele Punkte wir haben und auf welchem Platz wir stehen. Das hat uns natürlich nicht gefallen. Nun nach dem 8.Spieltag – wo wir jetzt ein Fazit ziehen können – kann ich aber entspannt hier sitzen. Wir wussten, wir müssen gewinnen, vor allem nach dem Spiel am Mittwoch. Wir haben im ersten Durchgang viel Druck gemacht, viele Chancen erspielt. Wir haben Fußball gespielt und ganz wenige Chancen zugelassen. Ein verdienter Sieg! Wir haben für heute Abend einen Tisch auf der Dult reserviert – das haben wir uns redlich verdient und werden es genießen.

Bernd Eichmann (Saarbrücken): Aufgrund der Ergebnisse der letzten Woche begannen wir nicht mit dem großen Selbstvertrauen. Dafür ist uns der Beginn aber recht gut gelungen, wir hatten auch die ein oder andere Chance. Die erste Halbzeit hat mich eigentlich sehr zufriedengestellt. Mit Beginn der zweiten hat man aber gemerkt, dass wir nachgelassen haben. Regensburg hat sich immer weiter unserem Tor genähert – durch eine Unachtsamkeit auf den Außen ist dann das Gegentor passiert. Danach war klar, dass es für uns super schwer wird. Wir waren auch vor dem Tor zu wenig gefährlich. Es nützt nichts – wir müssen weiter machen!

 

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Foto: Regensburg1889.de

   

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