2:0! Wichtiger Heimerfolg der Heidenheimer über Hansa Rostock

Das Spiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem FC Hansa Rostock entpuppte sich als Leckerbissen für Freunde des gepflegten Fußballschachs. Die Teams neutralisierten sich und standen in der Defensive äußerst sicher. Chancen gab es auf beiden Seiten kaum zu verzeichnen, so entschieden zwei Strafstöße die Partie. Dabei ließ Marc Schnatterer keine Zweifel aufkommen und verwandelte beide Elfmeter gegen Gästetorhüter Brinkies. Durch den 2:0 (0:0) Heimerfolg gegen Hansa Rostock konnten sich die Heidenheimer um einen Platz, auf Rang drei, nach vorne schieben. Rostock verlor hingegen einen Platz und steht nun auf Tabellenrang sieben.

 Wenig spektakuläres auf dem Rasen

8.500 Zuschauer strömten bei perfektem Fußballwetter in die Voith-Arena. Doch viel bekamen sie in der ersten Hälfte nicht zu sehen. Das spannendste war wohl der Blick auf die Anzeigetafel, als die Ergebnisse in den anderen Stadien eingeblendet wurden. Die Torhüter beider Teams hatten bis auf einige Rückpässe nichts zu tun. So dauerte es bis in die 42. Minute, als es zum ersten Mal eine kleine Torchance gab. Nach einer Flanke von Sökler stand Niederlechner am langen Pfosten frei, dieser traf den Ball jedoch nicht voll und so ging der erste Torschussversuch nur an das Außennetz. Auch die zweite Hälfte begann wenig schwungvoll. Nachdem Thurk für Sökler eingewechselt wurde, versuchten die Gastgeber mehr Torgefahr auszustrahlen. Nach gut einer Stunde probierte es Schnatterer mit einem Distanzschuss. Der Versuch wurde von Ruprecht abgefälscht und kullerte am langen Pfosten vorbei.

 Schnatterer mit Nerven aus Stahl

Nachdem Sabanov einen Freistoß der Rostocker sicher fangen konnten, ging es ganz schnell über die rechte Seite. Thurk mit einem herrlichen Zuspiel in den Lauf von Niederlechner. Dieser ging im Laufduell mit Pelzer zu Boden und Schiedsrichter Kinhöfer zeigte auf den Punkt. Eine ziemlich harte Entscheidung des ansonsten sehr sicher pfeifenden Schiedsrichtergespanns. Für Schnatterer spielte das keine Rolle und er zimmerte den Elfmeter souverän in den Winkel (67.). Das war nun der Wachmacher für die Rostocker, die nach dem Rückstand ihre stärkste Phase hatten. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stieg Ruprecht am höchsten, doch sein Kopfball landete nur an der Latte (73.). Die Rostocker drückten die Heidenheimer nun in ihre eigene Hälfte, doch vielmehr Chancen sollten sich den Gästen nicht ergeben. Es war ein katastrophaler Fehlpass von Pelzer, der das nächste Tor ermöglichte. Schnatterer schaltete schnell, spielte steil auf Thurk der von Brinkies unsanft von den Beinen geholt wurde. Diesmal gab es keine Diskussionen. Wieder war es Schnatterer, der den Ball platziert ins Eck versenkte (82.) und somit den Endstand herstellte.

Es war ein sehr chancenarmes Spiel mit leichten Feldvorteilen für die Gastgeber. Erst durch die harte Elfmeterentscheidung durch Kinhöfer nahm die Partie an Fahrt auf. Am Ende entschied ein nervenstarker Schnatterer das Spiel zwischen zweier Teams, die sich an diesem Tag auf Augenhöhe befanden. Bereits am Dienstag (19 Uhr) geht es für die Heidenheimer nach Saarbrücken. Am Mittwoch (19 Uhr) empfängt dann der FC Hansa Rostock den SSV Jahn Regensburg.

Statistik zum Spiel

 Stimmen der Trainer

FCH-Cheftrainer Frank Schmidt: "Es war heute ein Spiel, das von den Defensivreihen dominiert wurde. Man hat gemerkt, dass beide Mannschaften letzte Woche verloren haben. Da willst du nicht gleich in Rückstand geraten oder das Spiel gegen dich haben. Dazu kommt, dass es nicht einfach ist gegen Hansa Rostock zu spielen. Rostock hat es in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Sie sind immer wieder tief gestanden und haben versucht die Räume eng zu machen. Wenn wir dann das Spiel machen müssen, laufen wir natürlich auch immer Gefahr, dass wir bei Ballverlust offen stehen und dem Gegner die Räume geben, die er letztendlich benötigt. Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit dennoch gesagt, dass wir zu wenig machen. Auch gegen einen gut organisierten Gegner müssen wir in der Lage sein, mehr Torchancen herauszuspielen. Dazu gehört, dass man mehr läuft, den Ball schneller laufen lässt und, dass wir bei Balleroberung auch schneller umschalten. Es war zu häufig der Fall, dass wir die Bälle erobert haben, den Ball dann aber zurück und auf Sicherheit gespielt haben. Mir hat die Balance gefehlt, um auch einmal ins Risiko zu gehen und mögliche Konterchancen besser auszuspielen. Heute war es eine Begegnung, in der Standardsituationen das Spiel entscheiden können. Wir haben zwei Elfmeter gehabt. Die haben wir rein gemacht. Das ist auch nicht selbstverständlich. Bei der Standardsituation gegen uns hatten wir dann auch Glück, dass der Ball nur an die Latte geht. Unter dem Strich ist es letztendlich so, dass wir heute – im Vergleich zur Partie gegen Dortmund – nicht so viele Torchancen hatten, dafür aber zwei Standardsituationen genutzt haben. Deshalb freuen wir uns, dass wir das Spiel gewonnen haben."

Hansa-Coach Andreas Bergmann: "Es war für uns eine sehr, sehr bittere Niederlage. Das war schon die zweite in Folge, bei der die Leistung meiner Mannschaft sich nicht im Ergebnis widerspiegelt. Ich hatte ein 0:0 auf hohem Niveau, von zwei Mannschaften erwartet, die mit hohem Tempo agiert und gefightet haben. Es sind nicht viele Chancen zugelassen worden. Gerade gegen den Ball, wo wir uns noch verbessern wollten, haben wir das sehr gut gemacht. Dann wird das Spiel aus einer Situation entschieden, die ich nicht so wahrgenommen habe. Dass das Spiel dann durch diesen Elfmeter so gegen uns läuft, ist sehr bitter. Die Mannschaft hat dennoch Charakter gezeigt und weiter gespielt. Wir hatten auch die Möglichkeit zum Ausgleich, als der Kopfball an die Latte geht. Das hätte uns sehr gut getan und wir hätten es heute auch verdient gehabt. Dann bekommen wir durch eine weitere dumme Situation wieder einen Elfmeter gegen uns, der dann zum 2:0 führt. Ich bin immer noch etwas sprachlos und enttäuscht. Mir tut es einfach um die Jungs leid, dass sie sich heute nicht belohnt haben."

 

FOTO: regensburg1889.de

   
Back to top button