1860 vor "großer Herausforderung" – Hiller fehlt wegen Vaterfreuden

Im ersten Spiel nach der Trennung von Trainer Maurizio Jacobacci gastiert 1860 München am Sonntag (16:30 Uhr) bei Arminia Bielefeld. Interimscoach Frank Schmöller spricht von einer "großen Herausforderung" – und muss auf Torhüter Marco Hiller verzichten, der zum ersten Mal Vater wird.
Hiller bleibt in München
Viel war bei den Löwen in den letzten Wochen über den Platz im Tor gesprochen worden – vor allem, nachdem Jacobacci erst Marco Hiller das Vertrauen ausgesprochen, es ihm dann aber nur einem Spiel wieder entzogen hatte. Durch den Trainerwechsel war das Duell wieder offen, allerdings hat sich die Torwartfrage nun von selbst beantwortet. Denn weil Hiller in den nächsten Tagen zum ersten Mal Vater wird, bleibt Richter zwischen den Pfosten gesetzt.
"Bei der Geburt des eigenen Kindes dabei zu sein wird sicher eines der schönsten Erlebnisse, bei dem ich meiner Freundin Cloé unbedingt beistehen möchte", wird Hiller auf der Löwen-Homepage zitiert. "Ich habe schon von einigen Mannschaftskollegen gehört, wie einzigartig es ist, den Nachwuchs zum ersten Mal in den Armen zu halten. Auf diesen Moment freue ich mich unglaublich. Daher bin ich Frank Schmöller sehr dankbar, dass er mir ermöglicht, in München bleiben zu können."
Schmöller ungeschlagen in Bielefeld
Schmöller selbst fiebert indes seinem Debüt entgegen und sprach bei der Pressekonferenz am Freitag von einer "großem Herausforderung". Schließlich verfüge Bielefeld über eine "unfassbar hohe Qualität" in der Offensive und habe mit Fabian Klos einen echten Strafraumstürmer in seinen Reihen. Daher gelte es, "frühzeitig Flanken zu verhindern, damit sie ihn nicht in Szene setzen können". Als Schwachstelle machte der 57-Jährige die Abwehr der Ostwestfalen aus und verwies auf die hohe Anzahl an Gegentoren (30).
Dennoch warnte er: "Wenn man nicht die richtige Einstellung findet, kann es auf der Alm unangenehmen werden." Als Spieler hat Schmöller nie in Bielefeld verloren. Damit das auch als Trainer so bleibt, fordert er "einfache und klare Aktionen" von seiner Mannschaft, die sich dadurch auch das Selbstvertrauen zurückholen soll.
Ein großes Ziel
Dass Schmöller durch die Absage der Partie gegen Essen vor einer Woche mehr Zeit hatte, die Mannschaft kennenzulernen und vorzubereiten, sei "sicherlich nicht schlecht" gewesen, wenngleich er gerne im Grünwalder Stadion auf der Bank gesessen hätte. "Das wäre ein Traum gewesen." Nun sind es zwei Auswärtsspiele – mit einer klaren Vorgabe an die Mannschaft: "Wir haben die Chancen, mit zwei Spielen alles vergessen zu machen, was vorher war." Ziel sei es, mit einem "guten Gefühl" in die Winterpause gehen zu können.
Neben Hiller werden auch Fabian Greilinger (Virusinfekt) sowie Leroy Kwadwo (fünfte gelbe Karte) fehlen. Ob Schmöller Talente aus der U21 mitnehmen wird, ließ der 57-Jährige offen, meinte aber: "Es kann gut sein, dass der eine oder andere mitfahren und dass es Änderungen geben wird." Damit nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge wieder drei Punkte nach München gehen.