1860 und Rostock rücken weiter ran – MSV und FCS nur Remis

Jubel beim TSV 1860! Im Oberbayern-Duell mit Ingolstadt drehten die Löwen einen Rückstand, retteten das Ergebnis in Unterzahl über die Zeit und feierten den vierten Sieg in Folge. Der MSV Duisburg ärgerte sich beim torlosen Remis gegen Aue wiederum über eine mangelnde Chancenverwertung, auch Saarbrücken gelang gegen Hoffenheim II nicht der erhoffte Befreiungsschlag (2:2). Damit sind die Saarländer nun seit elf Partien sieglos. Rostock reichte ein einziger Treffer in Großaspach gegen Stuttgart II, zudem setzte sich Viktoria Köln mit 3:0 in Aachen durch.

Ingolstadt 1:2 TSV 1860: Hobsch trifft, Volland fliegt

Im Oberbayern-Duell traten die Schanzer zuhause mit dem Rückenwind von zwei Partien ohne Niederlage an, die Münchner Löwen hingegen kamen mit drei Siegen in Folge. Beide Mannschaften meldeten sich dann mit zaghaften Vorstößen in der Partie an, bis Ingolstadt die erste echte Chance verbuchte. Nach einem Freistoß scheiterte Lorenz per Kopf an Dähne, danach schoss Scholz den zweiten Ball knapp am Pfosten vorbei (12.). Die Schanzer hatten Selbstvertrauen getankt und zeigten sich effizient. Drakulic legte in den Rückraum zu Kaygin ab, der im Zentrum viel Platz hatte und platziert einschieben konnte (20.). Die Münchner Löwen, bis dahin optisch leicht überlegen, liefen fortan einem Rückstand hinterher. Mit weiterer Spieldauer wurde die Partie zerfahrener, aber 1860 München wollte zurückschlagen. Haugen scheiterte zunächst noch an Eisele (40.), aber dann war der Münchner Stürmer zur Stelle: Nach einem Freistoß stand der Norweger goldrichtig und köpfte zum Ausgleich ein (42.).

Der zweite Abschnitt startete einseitig, denn in Ingolstadt spielte erstmal nur noch 1860. Volland setzte Haugen sehr stark in Szene, doch Eisele stürmte aus dem Kasten und rettete in höchster Not (54.). Aber die Münchner Löwen drehten die Partie trotzdem, weil Hobsch einen Angriff selber einleitete und anschließend die Flanke in der Mitte verwertete (59.). Aber die Münchner schwächten sich anschließend selbst: Scholz wollte tief mit dem Kopf klären und wurde dabei unglücklich von Volland getroffen. Der Sechzger, der sich in der Szene selbst verletzte, war bereits verwarnt und sah für diese Aktion die gelb-rote Karte (68.). Knackig wurde es dann auch zwischen Eisele und Haugen, die bei einem weiten Ball der Münchner zusammenprallten. Beide Spieler zogen sich Platzwunden zu, der Stürmer wurde ausgewechselt (82.). Am Ende rettete 1860 München das Ergebnis über die Zeit – auch dank einer letzten Parade von Dähne (90+7) – und springt mit dem vierten Sieg in Folge auf Platz 7 in der Tabelle. Bei nur noch zwei Punkten Rückstand auf Rang 3. Ingolstadt muss sich nach der Führung doch wieder geschlagen geben und steht auf Platz 13.

Duisburg 0:0 Aue: MSV scheitert am eigenen Unvermögen

Im Top-Spiel der vergangenen Woche verloren die Zebras die Tabellenführung, die im Duell mit den kriselnden Veilchen zurückgeholt werden konnte – in Aue gab es unter der Woche wiederum die personelle Rochade in der Sportlichen Leitung, allerdings blieb Cheftrainer Jens Härtel im Amt. Beim MSV wurde dafür kurz vor Anpfiff die Verlängerung mit Dietmar Hirsch und seinem Assistenten verkündet. Wie viel Schwung gab das den Zebras zum Spielstart? Im eigenen Stadion spielten zunächst nur die Hausherren. Früh gab es dann Diskussionen um ein mögliches Handspiel im FCE-Strafraum (5.), die erste echte Chance verbuchte der MSV dann nach einer Ecke: Bulic kam zum Kopfball, aber Barylla rettete auf der Linie (12.). Duisburg drängte nach vorne, von Aue war nur sporadisch etwas in der gegnerischen Hälfte zu sehen. Einen Freistoß von Stefaniak machte Majetschak scharf, aber ungefährlich für MSV-Keeper Braune (22.). Danach parierte Lord einen Aufsetzer von Fleckstein (25.), wenig später setzte Noß einen Kopfball freistehend aus fünf Metern hauchzart am Tor vorbei (35.). Dazwischen auch Glück für den MSV, denn bei einem Zusammenprall zwischen Stefaniak und Bulic im Duisburger Sechzehner gab es ebenfalls keinen Elfmeterpfiff (34). Aue fand mit der Dauer besser im Spiel, aber der MSV vergab auch größte Chancen. Krüger zog in die Mitte und musste sich ärgern, dass Lord die Kugel mit den Fingerspitzen noch an den Pfosten lenkte (45.+1).

Beide Teams tasteten sich vorsichtig in die zweite Hälfte, aber dann erspielte sich der MSV wieder die Möglichkeiten. Erst scheiterte jedoch Sussek aus kurzer Distanz, dann köpfte Dittgen über das Tor (58.). Duisburg dominierte das Spiel, aber die wenigen Chancen der Veilchen blieben gefährlich. Ehlers schloss aus spitzem Winkel ab, Braune parierte (69.). Echte Großchancen kamen im Schlussakt der Partie nicht mehr häufig zustande – aber Bulic packte noch einmal einen Distanzhammer aus, den Lord mit einer Hand auf der Linie klärte (90.+3). Duisburg musste sich über die mangelnde Chancenverwertung ärgern, weshalb die Zebras vorerst auf Platz 2 stehen bleiben, während Aue auf Platz 17 einen weiteren Punkt gegen den Abstieg sammelt, nun aber schon seit fünf Partien sieglos ist.

Saarbrücken 2:2 Hoffenheim II: FCS verpasst Befreiungsschlag

Der FCS wartet seit Wochen auf einen Sieg und bildete daher auch in der Formtabelle das schlechteste Teams. Und gegen Hoffenheim II sollte es erst einmal ein Ritt auf der Rasierklinge werden. Nach einem Eckball von Duric stand Bähr alleine am Fünfmeterraum, aber in zwei Versuchen brachte der Verteidiger die Kugel nicht über die Linie (12.). Im direkten Gegenzug spielte Lässig einen Rückpass in die Füße von Pick, der sich bedankte und noch TSG-Torwart Petersson aussteigen ließ – 1:0 (13.)! Aber dann schlug die U23 zurück – und wie! Lässig fasste sich aus 20 Metern ein Herz und schoss unhaltbar ins rechte Eck ein (14.), dann behauptete sich Mokwa gegen drei Gegenspieler und schloss aus der Drehung ab, woraufhin Menzel die Kugel nicht mehr entscheidend abwehren konnte und Hoffenheim II in Führung ging (16.). Den Saarländern drohte die Partie zu entgleiten, aber Menzel hielt seine Mannschaft mit einer reflexartigen Parade gegen Amaimouni-Echghouyab im Spiel (21). Wie reagierte der FCS? Mit dem nächsten Treffer! Pick schlug am Strafraum einen entscheidenden Haken und hatte freie Schussbahn, sodass sein Strahl aus 16 Metern zum 2:2 einschlug (22.). Der Wahnsinn nahm seinen Lauf, weil Bähr bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum den einlaufenden Civeja übersah und abräumte – aber Pick verpasste den Hattrick, weil er den fälligen Strafstoß an den Pfosten setzte (31.). Die Partie zeigte keine Anzeichen von einer Verschnaufpause. Etwas glücklich bekam Rizzuto einen zweiten Ball, aber Petersson war beim Schuss auf die kurze Ecke zur Stelle (35.). Auf der Gegenseite fehlten Zeitler nur Zentimeter für die erneute Führung der Hoffenheimer (38.). Vor der Pause wäre dann beinahe Zeitz zur Stelle gewesen, doch bei einer scharfen Hereingabe fehlten dem FCS-Urgestein ein Schritt (44.).

Der zweite Abschnitt sollte zunächst nahtlos an die erste Hälfte anknüpfen. Rabihic tanzte in den gegnerischen Strafraum, doch sein Jubel blieb aus, weil Lührs die Kugel noch vor der Linie rettete (48.). Der FCS arbeitete an der Führung, aber Petersson parierte auch gegen Pick (60.). An die Anfangsphase der ersten Halbzeit konnte die zweite Hälfte fast logischerweise aber dann doch nicht mehr anschließen. Und doch wurde es mehrfach wild – jedoch nur durch Saarbrücken! Rizzutos Versuch wurde mit den Fingerspitzen gerettet (76.), Lässig rettete abermals bei einem direkten Eckball auf das Tor auf der Linie (77.). Im Anschluss setzte sich noch Schmidt beim Kopfballduell durch, aber die Kugel landete genau im Fuß von Petersson (83.). Der Ball wollte einfach nicht mehr reingehen, so auch beim letzten Versuch von Pick (89.). Aus einer hervorragenden zweiten Hälfte konnte Saarbrücken schlussendlich keinen Ertrag mehr ziehen und muss sich in der Tabelle nach dem elften sieglosen Spiel in Folge entsprechend mit Platz 14 begnügen. Hoffenheim II nimmt Platz 8 ein.

Stuttgart II 0:1 Rostock: Naderis Hüftstoß reicht zum Sieg

Im nebeligen Großaspach sorgte Hansa Rostock für das erste Ausrufezeichen, denn Dietze ließ das Gebälk zittern. Nach einem Flachpass von Mejdr knallte das Leder gegen die Latte – und im direkten Gegenzug scheiterte Diehl aus 17 Metern freistehend an Uphoff (5.). Es war jedoch das einzige Highlight der Anfangsphase, denn viele Szenen spielten sich fortan im Mittelfeld ab. Viele Körperlichkeiten auf beiden Seiten verhinderten einen reibungsloseren Spielverlauf. Ouro-Tagba traf dann zwar für Stuttgart II ins Netz, aber aus einer Abseitsposition heraus (22.). Vor dem Gang in die Kabinen wurde es auf beiden Seiten nicht mehr allzu gefährlich, weil beiden Teams die letzte Konsequenz im letzten Drittel fehlte. Mehr Durchschlagskraft und weniger Ungenauigkeiten waren Ziele, die beide Trainer in der Halbzeit ansprechen würden.

Auf Seiten der Rostocker hatte die Ansprache hinter verschlossenen Türen offenbar gewirkt. Lebeau führte eine Ecke schnell aus, Schuster gab von der Grundlinie in die Mitte und Naderi bugsierte die Kugel mit der Hüfte irgendwie über die Linie (53.). Und Hellstern bewahrte seine Mannschaft anschließend gegen Bergh vor dem schnellen Doppelpack (55.). Kurios wurde es dann auf der anderen Seite, denn unter Bedrängnis spielte Gürleyen den Rückpass ins Leere – Uphoff eilte zurück und kratzte die Kugel mit der Hand von der Linie, was einen indirekten Freistoß aus fünf Metern bedeutete. Die gesamte Rostocker Mannschaft stand auf der Linie und blockte (59.). Mit dem Führungstreffer im Rücken überließ Rostock den Stuttgartern das Spielgeschehen. Daraus konnte die U21 jedoch kaum Profit schlagen. Einzig Di Benedetto sorgte mit einem Schlenzer aus 18 Metern für etwas Gefahr (89.). Die Aufholjagd der Rostocker ging somit weiter, denn die Ostseestädter brachten das 1:0 über die Zeit. Auf Platz 5 stehend bleibt nach neun Spielen in Folge ohne Niederlage nur noch ein Rückstand von zwei Punkten auf den zweiten Rang. Stuttgart II findet sich auf Platz 11 wieder.

Aachen 0:3 Köln: Kloss zieht Alemannia den Zahn

Die Alemannia wollte am Tivoli den zweiten Sieg unter Mersad Selimbegovic schaffen. Doch schon zu Beginn trat Viktoria Köln als gefährlichere Mannschaft auf. Mit Erfolg: Otto startete im Strafraum durch und erwischte einen Eckball von Münst, den er unhaltbar für Olschowsky in die Maschen legte (12.). Von Aachen kam kaum Reaktion, stattdessen suchten die Domstädter aus Köln weiter den Weg nach vorne. Mit spielerischen Cleverness konnte sich die Viktoria ein ums andere Mal aus dem hohen Pressing lösen, auch dadurch kamen die Aachener nicht zur Entfaltung. Olschowsky sprang an einer Bogenlampe vom eigenen Mann vorbei, von der Latte flog die Kugel wieder ins Feld und der Alemannia-Keeper packte zu (33.). Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff gab es die nennenswerte Chance für die Hausherren, aber Schulz wehrte einen Flachschuss von Ademi ab (45.+1).

Im zweiten Abschnitt kam Aachen spritziger aus der Kabine, aber die Vorträge der Alemannia blieben in weiten Teilen zu ungenau. In der Drangphase schlug allerdings die Viktoria erneut zu – und zwar wieder nach einer Ecke! Kloss kam aus dem Stand zum Kopfball, die Kugel rauschte unhaltbar ins Netz (60.). Dann gab es Diskussionspotential, denn Dietz blockte einen Ball von Loune im eigenen Strafraum unabsichtlich mit dem Stützarm (66.), weshalb sich der Unparteiische gegen einen Pfiff entschied. Aus rund 20 Metern probierte es dann Gindorf nochmal (77.). Die Partie wurde unruhig und von Foulspielen geprägt, ehe Zank für die Entscheidung sorgte. Nach Vorlage von Eisenhuth spitzelte der Youngster die Kugel überlegt über die Linie (86.). Popp hätte das Ergebnis noch hochschrauben können (86.), aber letztendlich siegte die Viktoria ungefährdet. Aachen bleibt nach dem vierten sieglosen Spiel in Folge auf Platz 16 hängen, während sich Köln nach zuvor drei Niederlagen hintereinander etwas Luft verschafft und Platz 10 holt.

 

   

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