1860 schießt Freiburg II mit 6:0 ab – Mannheim gewinnt Derby
Der SV Waldhof Mannheim hat das Südwest-Derby am Samstag knapp mit 1:0 gegen Saarbrücken gewonnen und sich damit auf den zweiten Rang der Tabelle vorgeschoben. Die Münchner Löwen fertigten derweil die U23 des SC Freiburg mit 6:0 ab. Eintracht Braunschweig verlor dagegen zuhause mit 1:2 gegen Wehen Wiesbaden. Heimsiege feierten Halle gegen Duisburg (2:1) und Viktoria Berlin gegen Dortmund II (2:1).
Mannheim 1:0 Saarbrücken: Boyamba wird zum Matchwinner
Das Südwest-Derby zwischen dem Waldhof und den Saarbrückern begann gleich mal mit einer schlechten Nachricht für die Heimelf. Nach nicht einmal sieben Minuten musste Adrien Lebeau mit einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden (7.). In einer folglich sehr körperlich betonten Partie vor toller Kulisse hatten die Mannheimer die erste gefährliche Aktion in der Offensive. Jurcher bekam auf links zu viel Platz und wollte bei einer drei-auf-zwei-Situation noch einmal querlegen, doch im letzten Moment konnte die Abwehr der Gäste noch klären (20.). Offensiv taten sich beide Mannschaften allerdings schwer zu gefährlichen Szenen zu kommen. Vor allem Mannheims Jurcher versuchte daran etwas zu ändern, verpasste nach Ablage von Martinovic aus halbrechter Position mit einem Flachschuss das Tor aber um einen Meter (37.). Der letzte Abschluss vor dem Seitenwechsel ging auf das Konto von Adriano Grimaldi, der einen Kopfball gut zwei Meter über das Tor drückte (41.). Somit blieb es beim 0:0-Pausenstand.
Die zweite Hälfte begann mit einem ersten frühen Abschluss von Martinovic, der sich zunächst gegen Zeitz durchsetzte und aus 20 Metern einen Meter am Tor vorbei schoss (48.). Nach knapp einer Stunde fiel schlussendlich der goldene Treffer des Spiels, und das auch verdientermaßen auf Seiten der Heimelf. Martinovic zog über rechts in die Mitte und hatte das Auge für Marcel Costly. Dessen Abschluss konnte Manuel Zeitz zwar auf der Linie klären, doch der Ball sprang direkt zu Joseph Boyamba, der die Kugel aus kurzer Distanz einnetzte (62.). Weiterhin drückten die Mannheimer auf den nächsten Treffer. Einen Freistoß von Alexander Rossipal fischte Batz am kurzen Pfosten aus dem Kreuzeck (69.). Der FCS presste im Anschluss zwar hoch, kam offensiv aber gar nicht in die gefährliche Zone. Kurz vor dem Ende hätten die Saarländer allerdings eigentlich nochmal die große Chance auf den Ausgleich bekommen müssen, doch ein Foul von Höger an Grimaldi im Strafraum wurde vom Schiedsrichter nicht mit einem Elfmeterpfiff sanktioniert. Daher blieb es beim knappen, aber verdienten Sieg für den Waldhof, der in der Tabelle auf Rang zwei springt. Saarbrücken rutscht dagegen auf Rang sechs ab.
TSV 1860 6:0 Freiburg: Löwen melden sich eindrucksvoll zurück
Nach dem Pokalerfolg gegen Schalke unter der Woche versuchten die heimischen Löwen den Schwung direkt mitzunehmen. Nach einer Flanke von der linken Seite von Stefan Lex nickte Sascha Mölders das Spielgerät aus wenigen Metern Torentfernung knapp links vorbei (12.). Fünf Minuten später gingen die Löwen bereits verdient in Führung. Nach einem Ballverlust im Aufbau der Gäste steckte Dressel rechts in den Strafraum zu Lex durch, der sofort flach abzog und links unten ins Tor zum 1:0 traf (17.). Die Freiburger versuchten darauf zu antworten. Nach einem missglückten Dribbling von Kehrer kam der Ball vor dem Strafraum zu Enzo Leopold, dessen Schlenzer in der Folge nur knapp das Tor der Sechzger verfehlte (22.). Auch der nächste Abschluss ging auf das Konto der U23, und erneut war es Leopold mit einem Distanzschuss, der Marco Hiller zu einer Parade zwang (27.). Als die Partie bereits ein wenig einzuschlagen drohte, erhöhte der TSV kurz vor der Pause auf 2:0. Lex brachte vom rechten Fünfereck den Ball zurück zu Mölders, der die Kugel überlegt halbhoch ins linke Toreck setzte (42.). Das 2:0 markierte gleichzeitig den Pausenstand.
Nach dem Seitenwechsel drängten die Münchner gleich auf die Entscheidung. Während Deichmann auf Vorlage von Biankadi das lange Toreck noch knapp verfehlte (52.), machte es Fabian Greilinger vier Minuten später deutlich besser. Nach Doppelpass mit Sascha Mölders traf der Mittelfeldspieler aus spitzem Winkel flach ins lange Eck (56.). Zwei Minuten danach war die Partie endgültig entschieden. Eine Ecke von Wein verlängerte Lex völlig unbedrängt zum 4:0 in die Maschen (58.). Der berühmte Knoten war nun final gelöst. Salgers Kopfball konnte Atubolu im Freiburger Tor noch parieren (69.), doch bei der anschließenden Ecke nickte Bär die Kugel per Kopf zum 5:0 ins Netz (70.). Wieder nur 180 Sekunden später war es Kevin Goden mit seinem Debüttor, der auf Vorlage von Biankadi das halbe Dutzend vollmachen konnte (73.). Mit dem sechsten Tor schienen die Gastgeber an diesem Samstag zufrieden und schieben sich in der Tabelle nach zuvor sieben sieglosen Liga-Spielen auf den 13. Rang vor. Freiburg II rutscht dagegen unter den Strich.
Braunschweig 1:2 Wiesbaden: Fejzic-Aussetzer kostet die Punkte
Nach der Entlassung von Trainer Rüdiger Rehm vom vergangenen Montag hätten die Wiesbadener in Braunschweig zu Beginn beinahe den nächsten Rückschlag hinnehmen müssten. Einen Freistoß-Hammer von Brian Behrendt aus 25 Metern konnte Ersatzkeeper Lyska nicht festhalten, doch der Nachschuss ging ebenfalls über das Tor (7.). So ging der SVWW ein wenig aus dem Nichts nach einer Viertelstunde in Führung. Nach einer Ecke von der linken Seite stocherte Taffertshofer die Kugel aus dem Gewühl über die Linie zum 1:0 (15.). Sieben Minuten später schenkten die Löwen den Gästen das zweite Tor. Nach einem Rückpass auf Fejzic ging der Schlussmann beinahe auf der eigenen Torlinie ins Dribbling gegen Taffertshofer und Thiel. Letzterer spitzelte dem Keeper die Kugel einfach vom Fuß und zum 2:0 ins Tor (22.). Die Heimelf wirkte ob der zwei Gegentore geschockt und kam offensiv beinahe gar nicht mehr zu Geltung. Stattdessen hätte der SVWW kurz vor der Pause das dritte Tor machen müssen. Jacobsen kam links völlig frei im Strafraum an den Ball und wuchtete diesen im Anschluss etwas uninspiriert einfach auf die Brust des Schlussmannes (43.). Trotz viel Ballbesitz war der BTSV somit mit dem 0:2 noch fast gut bedient.
Mit einem Doppelwechsel reagierte der BTSV auf die schwache erste Hälfte und wurde prompt belohnt. Der eingewechselte Kobylanski wurde von Nikolaou auf dem Flügel freigespielt und passte sofort an den Fünfer, wo Lion Lauberbach den Fuß hinhalten und das 1:2 markieren konnte (54.). Es entwickelte sich im Anschluss ein offener Schlagabtausch ohne die wirklich hundertprozentigen Chancen. Der Druck der Löwen wurde allerdings bei fortschreitender Spieldauer immer größer. Einzig Abschlüsse über Lankford (71.) oder Hollerbach (74.) sorgten für ein wenig Entlastung bei den Hessen. Hecktisch wurde es vor allem noch einmal in der Schlussphase. Nach einem bösen Foul im Mittelfeld von Taffertshofer an Müller sah der Wiesbadener die glatt rote Karte (86.). In der Schlussminute bekam der BTSV sogar noch die Chance zum Ausgleich, als Girth acht Meter vor dem Kasten zum Abschluss kam, jedoch noch von einem Abwehrbein am 2:2 gehindert werden konnte (89.). Es blieb somit bei der knappen Niederlage für die Niedersachsen, die auf den dritten Rang abrutschen. Wiesbaden verbessert sich auf Rang 7.
Halle 2:1 Duisburg: Duisburgs Anschlusstreffer kommt zu spät
Einen munteren Beginn erlebten die Zuschauer beim Duell zwischen Halle und dem MSV Duisburg. Während der HFC zu Beginn Druck aufzubauen versuchte, konterten die Gäste nach fünf Minuten über Frey. Dessen anschließender Distanzschuss flog aber gut zwei Meter rechts am Tor vorbei (5.). Nur eine Minute später versuchte es auch Kolja Pusch aus der Distanz, stellte Schreiber im HFC-Tor aber vor keine Probleme (6.). Das Bild des Spiels blieb folglich das Gleiche. Während Halle die Duisburger teils in der eigenen Hälfte festsetzte, konterten die Meidericher immer wieder gefährlich. So scheiterte Frey aus der Distanz an seiner eigenen Präzision (14.), während Ademi von Kastenhofer geblockt werden konnte (17.). Nach 20 Minuten wurde es dann deutlich zwingender vor den Toren. Weinkauf musste zunächst gegen einen wuchtigen Schuss von Nietfeld aus neun Metern parieren (20.), ehe einen Minute später eine Flanke von Shcherbakovski von Boyd über das Tor genickt wurde (21.). Strittig wurde es fünf Minuten später auf der anderen Seite, als Ademi nach Kontakt mit Nietfeld im Strafraum zu Boden ging, sich Schiedsrichter Speckner jedoch gegen einen Elfmeterpfiff entschied (29.). Wieder auf der anderen Seite vergab der HFC eine mehr als aussichtsreiche Situation kläglich. Nach einem Ballgewinn von Samson im Mittelfeld lief dieser bis an den Elfmeterpunkt, hätte selber schießen oder abspielen können, entschied sich jedoch für einen Mittelding, sodass der Ball im Toraus landete (34.). So blieb es in einer ansehnlichen Partie beim torlosen Pausen-Remis.
Auch nach dem Seitenwechsel setzte sich das umkämpfte Spiel auf Augenhöhe fort, bot aber nicht mehr die gleiche Anzahl an Abschlüssen von vor der Pause. In der ruhigsten Phase der Partie fiel kurz darauf die Führung für den HFC. Einen weiten Schlag leitete Guttau mit dem Kopf in den Lauf von Landgraf weiter, der die Übersicht für den am Fünfer postierten Eberwein behielt. Aus wenigen Metern konnte Letztgenannter das Spielgerät im Rutschen über die Linie zum 1:0 drücken (58.). Der Führungstreffer gab dem HFC deutlich Auftrieb. Der eingewechselte Kebba Badije und Julian Guttau kombinierten sich sehenswert bis zum Strafraum, von wo nach Ablage Samson den rechten Pfosten knapp verfehlte (67.). Duisburg probiert offensiv zum Ausgleich zu kommen und lief dabei in einen Konter. Boyd bekam links an der Mittellinie den Ball und zog bis 20 Meter vors Gästetor. Von dort schloss der Stürmer flach links unten ins Tor zum 2:0 ab (73.). Die Gäste gaben sich allerdings nicht auf und kamen noch einmal heran. Nachdem Nietfeld im Strafraum Ademi niedergerungen hatte, gab es Strafstoß für den MSV. Der Gefoulte nahm sich der Sache selbst an und schob überlegt links unten zum 1:2 aus Duisburger Sicht ein (83.). Die Zebras drängten nochmal auf den Ausgleich, doch dieser wollte nicht mehr fallen. Die beste Chance hatte Bouhaddouz, der in der Nachspielzeit aus 30 Metern nur die Latte traf. Damit bleibt der MSV auf dem 18. Rang der Tabelle und liegt nun drei Punkte hinter dem rettenden Ufer, während Halle wieder Kontakt zu den Aufstiegsplätzen hergestellt hat (Platz 8).
Berlin 2:1 Dortmund II: Berlin siegt spät im Aufsteigerduell
Im Duell der derzeit formschwachen Aufsteiger aus Berlin und Dortmund übernahm die junge Borussia zu Beginn klar das Heft des Handelns. Die erste Chance des Spiels gehörte entsprechend auch den Westfalen. Berkan Taz probierte es mit einem Freistoß aus 25 Metern, verfehlte den Berliner Kasten aber um einen Meter (22.). Kurz darauf flankte Raschel von der rechten Seite in die Box, wo der Ball über Zagadou auf Pohlmann weitergeleitet wurde, der allerdings bei seinem Abschluss gerade noch geblockt werden konnte (29.). Aus dem Nichts ging zehn Minuten später die Viktoria in Führung. Nachdem sich Dortmunds Trainer Drljača einen schlimmen Fehlpass in die Füße von Yilmaz leistete, kam der Ball postwendend in den Lauf von Küc, der sich die Chance nicht nehmen ließ und von halbrechts im Strafraum zum 1:0 verwertete (39.). Nur zwei Minuten später kam der BVB allerdings direkt zum Ausgleich. Nach Pohlmanns Kopfballablage legte Tachie das Leder überlegt sechs Meter vor dem Tor ab für Berkan Taz, der flach rechts unten das 1:1 markierte (42.). Mit dem Remis ging es auch in die Kabine.
Die jungen Dortmunder hätten die Viktoria kurz nach dem Wiederanpfiff beinahe wieder zur Führung eingeladen. Pfanne sah im Duell gegen Benyamina ganz alt aus, sodass der Stürmer alleine aufs Tor zulaufen konnte. Im direkten Duell scheiterte Stürmer allerdings an Drljača (49.). Weiterhin blieben die Westfalen die engagiertere Mannschaft, taten sich im letzten Spieldrittel aber auffallend schwer. Ein abgefälschter Tachie-Schuss war noch die gefährlichste Aktion (65.). So hätte es wieder beinahe auf der anderen Seite geklingelt. Der kurz zuvor eingewechselte Bayreuther zog einfach mal aus der Distanz ab und traf das Lattenkreuz des Gästetores (73.). Die Chance weckte die Berliner noch einmal auf. Benyamina steckte zu Küc durch, der in der Folge allerdings an Drljača scheiterte (77.). Vier Minuten vor dem Ende schlug die Viktoria tatsächlich noch einmal zu. Einen Pass an den Fünfer nahm Lucas Falcao kurz an und wuchtete das Leder per Drop-Kick links oben ins Tor (86.). Es war die letzte nennenswerte Aktion der Partie und sorgte somit für den Sprung der Berliner auf den vierten Rang. Der BVB fällt auf Rang 9 zurück.