1860-Sportchef Gorenzel stellt klar: "Kein Ultimatum" für Köllner

Als Endspiel für Trainer Michael Köllner war die Partie von 1860 München am kommenden Montag gegen Rot-Weiss Essen in der "Bild" ausgerufen worden, doch Sportchef Günther Gorenzel dementierte das nun. Derweil holte Köllner zum Rundumschlag aus.

Köllner: "Kein Ruhmesblatt"

Nur zwei Siege aus den letzten acht Pflichtspielen, zuletzt drei Pleiten in Folge und in der Tabelle auf Platz fünf abgerutscht: "Wir wissen, dass wir uns in den letzten Spielen nicht mit Ruhm bekleckert haben, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, und da gibt es auch nichts schönzureden", sagte Gorenzel auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag. "Aber wir wissen genau, woran es liegt. Ich erkenne zudem einen ganz klaren Plan unsers Cheftrainers. Daher gibt es in keiner Form ein Ultimatum oder sonst irgendetwas", machte der Österreicher klar und dementierte damit Spekulationen über ein Endspiel für Köllner. Auch Investor Hasan Ismaik hatte dem Trainer am Freitagvormittag den Rücken gestärkt.

Von der Mannschaft erwarte er nun, "dass jeder ganz genau hinhört, was der Trainer ihnen mitgibt". Dass nach den zuletzt drei Niederlagen in Folge die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen fehlen, sei selbstverständlich. "Aber da werden wir wieder hinkommen, davon bin ich überzeugt. Denn die Mannschaft hat gezeigt, was sie drauf hat. Warum sollen wir daher Dinge grundsätzlich in Frage stellen?"

Köllner hat die öffentliche Debatte um seine Person ebenfalls wahrgenommen – und holte zum Rundumschlag aus: "Wenn Insiderinformationen an die Presse durchgesteckt werden, ist es kein Ruhmesblatt für einen erfolgreichen Verein. Wenn man Dinge streut, die nicht der Wahrheit entsprechen, wird versucht, nicht erfolgreich zu sein." Intern könne man sich die Meinung sagen oder die Köpfe einschlagen, aber nach außen müsse man ein anderes Bild abgeben, so der 52-Jährige.

Morgalla-Einsatz noch fraglich

Für die aktuelle Negativserie übernehme er die "volle Verantwortung", drei Niederlagen in Folge seien "nicht akzeptabel." 1860 habe eine "Top-Ausgangslage" weggeworfen, könne es aber noch regeln. Vor diesem Hintergrund wären drei Punkte gegen Rot-Weiss Essen am Montagabend Gold wert, mit ein bisschen Glück geht der TSV dann doch noch als Zweiter in die Winterpause. Köllner warnt jedoch von einer schweren Partie, schließlich ist Essen seit sieben Spielen ungeschlagen und konnte die letzten drei Auswärtsspiele allesamt gewinnen.

Dennoch ist der Löwen-Coach "fest davon überzeugt, dass wir ein erfolgreiches Spiel zeigen werden. Wir werden alles dafür tun, dass wir in die Spur zurückkehren". Dafür brauche es eine "gemeinschaftliche Leistung", niemand dürfe weniger geben, weil etwa Vorjahres-Torschützenkönig Marcel Bär wieder zurück ist. "Es zählen nur drei Punkte. Wie die zustande kommen, ist egal. Jeder Spieler muss für sich ein Zeichen setzen."

Nicht mit dabei sind Milos Cocic (Aufbautraining nach Fußverletzung), Michael Glück (Nasen-OP) und Quirin Moll (krank). Ob Leandro Morgalla nach seiner im Spiel gegen Saarbrücken erlittenen Schienbeinprellung auf den Platz zurückkehren wird, ist noch offen. "Wir müssen von Tag zu Tag schauen." Bis Montag bleiben noch drei Tage, um am Abend will 1860 dann wieder jubeln – auch, damit die Diskussionen um Köllner erstmal beendet sind.

   
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