1860 München: Pokal-Aus wegen Übermut? Köllner widerspricht
Wie schon in den letzten beiden Jahren ist der Landespokal für den TSV 1860 München nach der 0:1-Niederlage bei Viertligist FV Illertissen vorzeitig beendet. Dass die Löwen am Übermut gescheitert sind, sah Trainer Michael Köllner aber nicht.
"Qualität nicht auf den Platz gebracht"
Sichtlich geknickt, aber gefasst: So präsentierte sich der 1860-Coach auf der Pressekonferenz nach der Niederlage am Dienstagabend und hielt nüchtern fest: "Wir haben es leider nicht geschafft, ein Tor zu erzielen. Und in den ersten 20 Minuten haben wir nicht gut verteidigt." In dieser Phase fiel nach einer Viertelstunde auch der Gegentreffer, auf den 1860 in den restlichen 75 Minuten keine Antwort mehr hatte. Dass es die zweitbeste Offensive der 3. Liga nicht schaffte, gegen den Viertletzten der Regionalliga Bayern, der in 13 Spielen 35 Treffer kassiert hat, ein Tor zu erzielen, gibt durchaus zu denken – zumal Köllner für die letzten 30 Minuten mit Fynn Lakenmacher, Joseph Boyamba und Stefan Lex drei Leistungsträger eingewechselt hatte.
Doch am fehlenden Willen wollte der 52-Jährige die Niederlage nicht festmachen, auch Übermut sei nicht der Grund gewesen: "In der 2. Halbzeit war es ein Spiel auf ein Tor, da müssen wir schon das eine oder andere Ding machen." Gleichwohl hielt Köllner fest, dass Illertissens Keeper "gut gehalten" und die Mannschaft insgesamt "leidenschaftlich verteidigt" habe. Das Fazit des Oberpfälzers lautete daher: "Wir haben unsere Qualität nicht auf den Platz gebracht, während Illertissen über sich hinausgewachsen ist." Köllner war darum bemüht, die Partie "jetzt abzuhaken" und den Fokus auf das Auswärtsspiel in Dortmund am Samstag zu legen.
Eine wichtige Erkenntnis
So bitter die Niederlage auch war, hat sie zumindest die Erkenntnis geliefert, dass es mit halber Kraft auch gegen einen abstiegsbedrohten Viertligisten nicht reichen wird. Möglicherweise schärft das Pokal-Aus nun nochmal die Sinne. Und was die Qualifikation für den DFB-Pokal angeht, sind die Löwen als Tabellenzweiter mit sechs Punkten vor Rang 5 ohnehin gut im Rennen. Es wäre keine Überraschung, wenn sich der TSV über die Liga für den lukrativen Wettbewerb qualifizieren würde – wie schon in den letzten beiden Jahren.