1860 furios, VfB gewinnt Sieben-Tore-Spektakel, FCI patzt
Der TSV 1860 München bleibt auch nach dem 7. Spieltag ungeschlagener Tabellenführer. Am Samstag setzten sich die Löwen nach einer furiosen Anfangsphase mit 4:1 gegen den MSV Duisburg durch. Während der VfB Oldenburg ein Sieben-Tore-Spektakel gegen den VfL Osnabrück gewann (4:3), behielt Dynamo Dresden mit 3:0 gegen Dortmund II die Oberhand. Ingolstadt patzte dagegen und unterlag Freiburg II (0:1), Mannheim bezwang Bayreuth (2:1) und Halle schlug Verl im Kellerduell deutlich mit 5:1.
1860 München 4:1 Duisburg: Löwen starten furios
Gerade einmal 64 Sekunden waren gespielt, da gingen die Hausherren im Duell der Ex-Bundesligisten in Führung. Albion Vrenezi luchste dem in die Startelf gerückten Frey das Leder ab, legte nach einem feinen Sololauf ab auf Boyamba und sandte dessen butterweiche Flanke trocken ein. Auf der Gegenseite hoffte Duisburg nach einer Aktion von Torwart Hiller am Ex-Löwen Moritz Stoppelkamp vergeblich auf einen Elfmeterpfiff (7.). Nach 12 Minuten erhöhten die Löwen auf 2:0: Eine butterweiche Flanke von Kapitän Stefan Lex bugsierte Fynn Lakenmacher per Kopf in die Maschen. Die Entscheidung dann nach einer halben Stunde. Erneut war es Vrenezi, der mit einem butterweichen Schüsschen aus gut 16 Metern in die Gambel den Duisburger Widerstand erlahmen ließ. Vier Minuten später war es Deichmann, der nach einem Einwurf erhöhen durfte (32.). Bezeichnend für den MSV-Auftritt, dass Stoppelkamp mit einem Elfmeter auch noch an Marco Hiller scheiterte (41.). Dessen Freude währte nur Sekunden: Den folgenden Eckball Stoppelkamps boxte sich der Löwen-Schlussmann selbst (!) ins Netz.
Halbzeit zwei kann man getrost abhaken unter dem Motto "will nicht gegen kann nicht" – es tat sich nicht mehr viel, wenngleich Bouhaddouz (60.) und Pusch (83.) gute Chance auf den zweiten Treffer liegenließen. Während die Löwen ihre Spitzenposition vor dem Duell gegen den Überraschungsaufsteiger SV Elversberg festigen, fallen die Zebras zurück auf den neunten Platz und empfangen am nächsten Sonntag die zuletzt zweimal ohne Gegentor gebliebene SG Dynamo Dresden.
Oldenburg 4:3 Osnabrück: VfL verliert nach 3:1-Führung
Im traditionsreichen Niedersachsenduell ging der Aufsteiger gegen den VfL mit Neu-Trainer Tobias Schweinsteiger nach nur drei Minuten durch einen satten Schuss von Kapitän Max Wegner in Führung, keine drei Zeigerumdrehungen später glich Ba-Muaka Simakala für die Gäste vom Elfmeterpunkt aus, nachdem Neuzugang Noel Niemann gefällt wurde. Nach 19 Minuten das Drittliga-Debüttor von Routinier Robert Tesche. Der 35-Jährige vollendete zielsicher nach einem feinen Flankenball Traores in den Rückraum. Osnabrück, zwei Minuten vorher schon mit einem Abseits-Kopfballtor Marc Heiders aufwartend, schlug postwendend zurück und ebnete den Weg für den Debütsieg von Trainer Tobias Schweinsteiger bei dessen ersten Auftritt als Chefcoach der Kicker von der Bremer Brücke.
Nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn schien die Partie gelaufen. Keeper Mielitz klärte 25 Meter vor seinem Kasten noch, postwendend kam das Leder zurück auf Simakala, der das Leder nur noch ins leere Tor bugsieren musste. Doch: Weit gefehlt. Oldenburg konterte postwendend. Rafael Brand wurde fein in Aktion gespielt und verkürzte auf 2:3 (49.). Und das war es noch nicht von Seiten der Huntestädter: Nach einem Eckball nickte Leon Deichmann zum Ausgleich ein (58.). Für komplett verrückte Szenen auf den Rängen sorgte schließlich der überragende Wegner, der nach einem Einwurf und einer Verlängerung des früheren Osnabrückers Krasniqi aus spitzem Winkel über den langen Innenpfosten traf und die Partie auf den Kopf stellte (72.). Oldenburg rückt vor dem Duell bei Dortmund II damit auf den 12. Platz vor, Osnabrück steht vor dem Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen nur noch auf Rang 14.
Dresden 3:0 Dortmund II: Zweiter Dynamo-Sieg in Folge
Keine neun Minuten waren gespielt, da gingen die Dresdner nach einem Standard in Führung. Eine von Stefan Kutschke per Kopf verlängerte Arslan-Ecke versenkte Kevin Ehlers am langen Pfosten durchlaufend. Wer sich ein Spektakel erhoffte, der wurde enttäuscht. In Halbzeit eins blieb die Partie höhepunktarm und ließ kaum Highlights zu.
Das änderte sich in Durchgang zwei. Nach einem Freistoß war es Stefan Kutschke, der das Leder in aussichtsreicher Position erlangte, aber an Keeper Luca Unbehaun scheiterte (53.). Auf der Gegenseite war es kurz vorher Stefan Drljaca, der gegen Justin Njinmah die Nerven behielt und den Ausgleich verhinderte. Als Suver (62.) mit der gelb-roten Karte vorzeitig Duschen musste und Arslan einen Handelfmeter verwandelte, war die Partie quasi gelaufen (65.). Die effektiven Dresdener sorgten in Person von Claudio Kammerknecht noch für einen dritten Treffer (89.), schoben sich damit auf Rang 5 des Klassements vor. Dortmund II rutscht ab auf den vorletzten Rang.
Mannheim 2:1 Bayreuth: Buwe drehen das Spiel
Die auswärts bislang punktlosen Wagnerstädter überstanden die Anfangsphase ohne Gegentor, gingen ihrerseits durch Alexander Nollenberger, der einen feinen Schnittstellenpass des wieder in die Startformation gerückten Nicolas Andermatt alleine vor Keeper Behrens auftauchend sicher einsandte, in Führung (15.). Nur vier Minuten später die Antwort der Buwe: Ein schnell vorgetragener Angriff landete bei Zielspieler Dominik Martinovic, der unbedrängt zum Ausgleich vollstrecken konnte. Die dicke Chance, die Partie zu drehen, ließ Adrien Lebeau liegen, der haarscharf an einer Hereingabe Dominik Kothers vorbeirutschte (30.). Auf der Gegenseite war es Torschütze Nollenberger, der aus 16 Metern das Leder an den langen Pfosten löffelte (39.).
In einer intensiven, aber chancenarmen zweiten Halbzeit hatten die Waldhöfer am Ende das bessere für sich. Nach einem Eckball klärten die Altstädter in Person von Debütant Steffen Eder noch, ehe Pascal Sohm die Führung markierte und damit den vierten Heimsieg im vierten Heimspiel eintüten konnte (86.). Die Waldhof-Buwe schieben sich vor der Partie beim FC Ingolstadt durch den Sieg vor auf den vierten Platz, Bayreuth fällt vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken zurück auf den drittletzten Rang.
Halle 5:1 Verl: HFC gewinnt Kellerduell deutlich
Es dauerte eine gute halbe Stunde, ehe die Hausherren im Kellerduell in Führung gingen. Niclas Kreuzer verwandelte einen Foulelfmeter zum Dosenöffner einer Partie, deren Highlight bis dahin ein Wespennest (!) im Heimblock der Hallenser war und blieb. Nach dem Auftakttreffer nahm die Partie Fahrt auf ohne aber ein echter Hingucker zu werden
Das passierte erst im zweiten Durchgang. Nach 52 Minuten war es Aron Herzog, der den HFC-Fanblock erneut in Verzückung brachte. Einen feinen Sololauf krönte Tom Zimmerschied mit einer ebensolchen Ablage auf den Torschützen, der davon profitierte, dass die SC-Hintermannschaft inklusive Keeper Thiede nicht wirklich präsent wirkte. Mit seinem ersten Ballkontakt entschied der gerade aufs Feld gekommene Tunay Deniz die Partie (59.). Sieben Minuten später dann der endgültige Knockout für die Gäste. Einen Eckball setzte Jonas Nietfeld völlig unbedrängt zum 4:0 per Kopf in die Maschen. Nicht minder sehenswert der fünfte Hallenser Treffer: Einen von ihm selbst initiierten Angriff verwandelte Aljaz Casar nach Damers Flankenball butterweich mit der Innenseite (74.). Nur noch Ergebniskosmetik blieb der Ehrentreffer von Cyrill Akono, der nach einem Einwurf blank vor dem Tor auftauchte und verwandelte. Verl rutscht damit auf einen Abstiegsrang, während Halle sich auf den 13. Rang vorschiebt.
Freiburg II 1:0 Ingolstadt: FCI patzt und rutscht ab
Im Verfolgerduell feierten die Gastgeber einen letztlich hochverdienten Sieg über den Zweitliga-Absteiger. Zu den Unterschiedsspielern avancierten der nie zu stoppende Daniel-Kofi Kyereh und ausgerechnet der kürzlich für einen Millionenbetrag aus Ingolstadt ins Breisgau gewechselte Merlin Röhl, der wie Kyereh von seinen ehemaligen Teamkollegen nicht zu kontrollieren war. Für Jubel sorgte aber Lars Kehl, der eine überragende Vorlage von Kapitän Philipp Treu verwandelte (55.) und seine Farben damit auf die Siegerstraße brachte. Freiburg rückt vor dem Partie beim SV Wehen Wiesbaden durch den Sieg damit auf den ersten Verfolgerplatz des TSV 1860 München, Ingolstadt verliert den Anschluss vor der Partie gegen Waldhof Mannheim nach oben erst einmal.