1860-Coach Köllner findet Rückkehr zu fünf Wechseln "nicht gut"

Vorbehaltlich der Zustimmung durch das DFB-Präsidium dürfen die Drittligisten ab dem 20. Spieltag wieder fünfmal pro Spiel wechseln. Während die Mehrheit der Klubs die Regeländerung begrüßt, äußert 1860-Coach Michael Köllner Kritik.

Wettbewerbsnachteil?

13 Vereine stimmten bei der Managertagung am Mittwoch für die Rückkehr zu fünf Wechseln, sieben waren dagegen. Darunter der 1. FC Saarbrücken und 1860 München. "Wir haben für drei Wechsel gestimmt – das ist auch kein Geheimnis", sagte Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel am Freitagvormittag auf der Pressekonferenz vor dem Derby gegen Bayern München II. Dass künftig wieder fünf Wechsel erlaubt sind, stößt auch bei Köllner nicht gerade auf Begeisterung: “Fünf Wechsel einzufordern, finde ich nicht gut – weil es im laufenden Spielbetrieb passiert. Wenn bestimmte Regeln vor der Saison festgelegt werden, sollten sie auch für die komplette Spielzeit gelten", so der 1860-Coach.

Offenbar fürchtet der 51-Jährige angesichts des vergleichsweise kleinen Löwen-Kaders einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Vereinen mit einem größeren Aufgebot. In der bisherigen Saison setzte Köllner lediglich 19 verschiedene Spieler ein – so wenige wie kein anderer Klub in die 3. Liga. Der Kader der Sechziger umfasst zwar insgesamt 27 Spieler, darunter allerdings einige Nachwuchstalente, die zunächst behutsam an den Profifußball herangeführt werden sollen. Entsprechend sind die Optionen begrenzt.

Weitere Transfers? Etat ausgeschöpft

Mit Merveille Biankadi vom 1. FC Heidenheim konnten sich die Löwen zwar durchaus namhaft verstärken, weitere Transfers sind aber derzeit nicht in Aussicht: "Aus dem laufenden Etat stehen keine Mittel mehr zur Verfügung", sagte Gorenzel. Köllner ergänzte: "Wir können nicht hergehen und ständig Forderungen an unsere Gesellschafter stellen. Die wirtschaftlichen Bedingungen sind bekannt, es geht nun darum, das Beste darauf zu machen." Dass künftig wieder fünfmal gewechselt werden darf, nimmt der Klub nun hin: "Wir leben in einer Demokratie und akzeptieren die Abstimmung", so Gorenzel.

Während Stefan Lex (muskuläre Probleme) und Dennis Erdmann (Gelb-Sperre) für das Derby gegen Bayern München II am Samstag ausfallen werden, darf Biankadi direkt von Beginn an ran: "Er wird morgen in der Startelf stehen", kündigt Köllner an. "Er hat sich gut eingelebt, genießt einen Vertrauensvorschuss. Für mich ist er bei guten Trainingsleistungen immer ein Startelf-Spieler." Für den 25-Jährigen wird es das erste Pflichtspiel seit September sein. "Wir wollen unsere Aufgaben so gut erledigen, dass wir am Ende den Platz als Sieger verlassen werden", blickt Köllner voraus.

   
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