13 Punkte vor Platz 4! SC Paderborn klar auf Aufstiegskurs
Wie würde der SC Paderborn den ebenso kurzfristigen wie überraschenden Abgang von Dennis Srbeny verkraften? Das war die große Frage vor dem Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte. Die Antwort lieferte die Mannschaft auf dem Platz – und wie!
Ritter-Gala: "Das musst du auch erstmal können"
Mit 5:0 fegte der Tabellenführer die Sportfreunde vom Platz und hätte am Ende sogar noch höher gewinnen können. Das Fehlen von Dennis Srbeny, der nicht nur als Torschütze, sondern vor allem als Ballverteiler zu überzeugen wusste, machte sich am Samstag kaum bemerkbar. Stattdessen spielte Marlon Ritter, der erstmals nach einem im Dezember erlittenen Innenbandriss wieder auf dem Platz stand, stark auf und avancierte mit zwei Toren – darunter eine direkt (!) verwandelte Ecke – zum Matchwinner.
Dass Ritter ohne Spielpraxis direkt da war, nötigte auch Trainer Steffen Baumgart Respekt ab: "Das musst du auch erstmal können", sagte der 46-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und sprach dem Offensivspieler ein Sonderlob aus: "Das, was Marlon heute auf den Platz gebracht hat, wie er die Mannschaft durch seine Aktionen eine gewisse Sicherheit gegeben hat, weil er immer wieder eine Lösung hatte, dafür muss man auch mal Respekt zollen." Dabei war Ritter eigentlich gar nicht die erste Option, wie der SCP-Coach verriet. Ursprünglich war Massih Wassey für die Startelf vorgesehen, doch da der 29-Jährige nach dem Abschlusstraining am Freitag über akute Rückenprobleme klagte, rückte Ritter in die erste Elf – und knüpfte da an, wo er in der Hinrunde aufgehört hatte.
13 Punkte vor Platz 4
Neben Ritter überzeugten auch die drei Winter-Neuzugänge, die allesamt zum Einsatz kamen. Tietz erzielte nach einem Ritter-Freistoß per Abstauber sein erstes SCP-Tor, Kwame Yeboah brachte nach seiner Einwechslung neuen Schwung in die Offensive und Philipp Klement schaltete sich aus dem offensiven Mittelfeldspieler immer wieder vorne ein. "Es war zu sehen, dass wir dadurch eher gefährlicher werden", sagte Baumgart im Hinblick auf den Abgang von Srbeny. Und auch Innenverteidiger Leon Fesser, der für den gelb-gesperrten Sebastian Schonlau erstmals in der Startelf stand, fügte sich nach unsicheren Anfangsminuten gut ein, gewann viele Zweikämpfe und erzielte nach einer Ecke zudem das 5:0.
Mit zwei Siegen und 7:0-Toren hat der SC Paderborn einen Traumstart in das neue Jahr hingelegt und sich in der Tabellenspitze wieder festgesetzt. Bei noch 16 ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung auf Platz 4 (bei einem Spiel mehr) bereits satte 13 Punkte. Und selbst der Relegationsrang ist komfortable acht Punkte entfernt. So deutet bei den Ostwestfalen bereits Ende Januar vieles auf einen Aufstieg hin. Vor allem dann, wenn sich selbst der Abgang des Top-Soccers kaum bemerkbar machen sollte.