1:3 in Mannheim: MSV Duisburg gerät in akute Abstiegsnot

Nächster Rückschlag für den MSV Duisburg im Abstiegskampf: Am Montagabend mussten sich die Zebras mit 1:3 bei Waldhof Mannheim geschlagen geben und liegen vor den letzten beiden Spieltagen nur noch zwei Punkte vor Rang 17. Nachdem das Spiel faktisch schon vor der Pause durch drei Tore entschieden war, kam von den Gästen nach dem Wechsel zumindest vereinzelt Gegenwehr, was zum Anschlusstreffer kurz vor dem Ende führte. 

Mannheim spielfreudig, Duisburger Defensive desolat

Beim heimischen Waldhof änderte Trainer Patrick Glöckner seine erste Elf im Vergleich zum letzten Auftritt nur auf einer Position. Für den gelb-gesperrten Marcel Costly rückte Marco Höger in die Anfangsformation. Bei den Gästen unter Trainer Hagen Schmidt setzte es nach dem desolaten 0:6 gegen 1860 München aus der Vorwoche drei Änderungen. Vincent Gembalies ersetzte Routinier Marvin Bakalorz. Im Zentrum rotierte Niclas Stierlin für Kolja Pusch herein. Selbst Kapitän Moritz Stoppelkamp saß zunächst auf der Bank und wurde von Alaa Bakir ersetzt.

Nach zwei desaströsen Niederlagen gegen die Münchner Löwen (0:6) und im Landespokal beim SV Straelen (0:1) waren die Gäste aus dem Ruhrgebiet zunächst auf eine sichere Defensive bedacht. Das kam den heimischen Mannheimern gerade entgegen, die von Beginn an die Zebras in die eigene Hälfte drückten. Es dauerte daher keine acht Minuten, ehe die Glöckner-Elf in Führung ging. Nachdem Marc Schnatterers Abschluss noch zur Ecke geblockt worden war (7.), bekamen die Gäste die folgenden Ecke nicht geklärt. So konnte Schnatterer erneut von der linken Seite ins Zentrum flanken, wo Innenverteidiger Marcel Seegert aufs Tor köpfte. Den ersten Versuch konnte Leo Weinkauf noch stark parieren, doch den Abpraller drückte der gedankenschnellere Seegert über die Linie (8.). Mannheim blieb in der Folge offensiv dran. Ein Schuss von Russo aus 22 Metern konnte Weinkauf mit Mühe zur Ecke klären (14.). Erst nach 18 Minuten zeigten sich auch die Duisburger mal in der Offensive, doch ein Distanzschuss von John Yeboah stellte für Königsmann im Waldhof-Tor kein Problem dar.

Der Waldhof blieb das klar überlegene Team. Kother versuchte sich mit einem Distanzschuss aus 30 Metern, verzog jedoch recht deutlich am Kosten vorbei (28.). Fünf Minuten später musste Weinkauf einen Abschluss von Russo parieren (33.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit. Weil vor dem Strafraum kein Duisburger Dominik Kother angreifen wollte, ging dieser zentral bis vor den Sechzehner und zog trocken ab. Der Schuss schlug rechts unten vom Schützen aus gesehen im Eck zum 2:0 ein (34.). Beinahe im Gegenzug hätte der SVW die Zebras eingeladen. Einen Rückpass zu Königsmann spielte dieser direkt in die Füße von Yeboah, doch dessen Direktschuss flog haarscharf links am Kasten vorbei (34.).

Kurz vor der Pause hatten die Gäste dann auch noch ein wenig Pech. Nachdem Seegert im Zuge eines Rückpasses von Verlaat das Leder versprungen war, ging erneut Yeboah frei vor dem Tor durch, doch sein Schuss wurde von Königsmann Zentimeter vor der Linie noch entschärft (41.). Da die Duisburger die zwei Mannheimer Geschenke nicht annahmen, kam es wie es kommen musste. Quasi im Gegenzug hätte die Heimelf schon zwingend das dritte Tor machen müssten. Eine feine Kombination über Höger und Schnatterer fand im Zentrum Martinovic, der aus fünf Metern nur die Schulter von Weinkauf traf (43.). Bei der anschließenden Ecke konnte der Schlussmann allerdings nichts mehr machen, als Verlaat völlig frei am Fünfer links unten einnicken durfte (44.). So stand es zur Halbzeit völlig verdient 3:0 für die Mannheimer.

Gästefans machen ihrem Frust Luft

Trotz der desolaten ersten Hälfte der Duisburger kamen überraschenderweise beide Teams unverändert aus der Kabine. Beinahe wäre es für die Gäste gleich genauso schlecht weitergegangen. Nach einem Schnittstellenpass von Schnatterer drückte Martinovic das Leder links unten ins Tor, doch der Stürmer stand zuvor im Abseits (47.). So trauten sich auch die Meidericher mehr und mehr nach vorne. Nach Querablage von Yeboah von links ins Zentrum trat Aziz Bouhaddouz aus aussichtsreicher Position allerdings über den Ball (53.). Auf der Gegenseite konnte der bedauernswerte Weinkauf einen Distanzschuss von Höger parieren und sich ein wenig Selbstbewusstsein holen (54.). Die mitgereisten Duisburger Fans unter den 8.068 Zuschauern machten derweil ihrem Frust ob der Leistungen ihrer Spieler Luft und rollten ein Plakat über die gesamte Tribüne hinter dem Tor mit den Worten "Es gibt zwei oder drei Spieler, die unbedingt gewinnen wollen?! Schämt ihr euch nicht?" aus.

Zumindest auf ein wenig Wiedergutmachung waren die elf Duisburger auf dem Rasen bedacht. Nachdem Bakir das Leder von links an den Fünfer gebracht hatte, zog Bouhaddouz sofort aufs Tor, aber Donkor war mit zurückgeeilt und konnte für Königsmann blocken (64.). Im direkten Gegenzug versuchte sich Dominik Martinovic am Tor des Monats. Eine flache Hereingabe vom rechten Flügel drückte der Stürmer mit viel Wucht mit der rechten Hacke aufs kurze Eck, wo jedoch Weinkauf abgetaucht war und parieren konnte (65.). Mannheim blieb in der Offensive brandgefährlich. Nachdem erneut Kother im Zusammenspiel mit Donkor von der Duisburger Defensive nicht angegriffen wurde, zog der erstgenannte Offensivmann beinahe links bis zur Grundlinie durch und legte ins Zentrum, wo Martinovic nur um wenige Zentimeter die Einschusschance verpasste (71.).

Knapp zehn Minuten vor dem Ende hätte es noch bitterer werden können für den MSV. Martinovic ging im Zweikampf mit Frey im Strafraum zu Boden, doch Schiedsrichter Patrick Kessel ließ in dieser 50:50-Situation die Pfeife stumm (79.). Eine Vielzahl von Wechseln in der Schlussviertelstunde ließen den ohnehin schon zähen Spielfluss der Partie in der Schlussphase weiter versiegen. Erst kurz vor dem Ende belohnte sich Duisburg für den Mehraufwand der zweiten Hälfte. Marvin Ajani bekam das Leder rechts auf dem Flügel und zog ins Zentrum. Nachdem er zwei Gegenspieler aussteigen ließ, schlenzte der Ex-Hallenser die Kugel gefühlvoll ins lange Eck zum 1:3 (84.). Mehr als Ergebniskosmetik war der Treffer am Ende allerdings nicht, da Kolja Pusch in der dritten Minute der Nachspielzeit nur die Latte und nicht zum 2:3 ins Tor traf (90.+3). Durch den Sieg rücken die Mannheimer in der Tabelle auf Rang fünf vor – mit zwei Punkten Rückstand auf Rang 4. Duisburgs Abstiegssorgen werden dagegen immer größer: Vor dem Heimspiel gegen Freiburg II und dem Abstiegskracher gegen den SC Verl beträgt der Vorsprung auf Rang 17 nur noch zwei Punkte.

   

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