1:2 in Wiesbaden: Chemnitzer FC steckt in der Ergebniskrise

Der Chemnitzer FC hat am Freitagabend die vierte Saisonpleite bezogen. Beim SV Wehen Wiesbaden musste sich die Elf von Horst Steffen mit 1:2 (1:0) geschlagen geben. Dabei sahen die Himmelblauen trotz 65-minütiger Unterzahl lange Zeit wie der sichere Sieger aus.

Achterbahnfahrt ohne Happy End

Stark begonnen, lange gezittert und am Ende doch verloren. Was die CFC-Kicker am Freitagabend durchlebten, war ein Drama in vier Akten.

  1. Akt: Laurin von Piechowski, nach 25 Sekunden wegen eines Ellenbogenchecks mit Gelb verwarnt, sieht nach einem Allerweltsfoul an Robert Andrich Gelb-Rot (25.).
  2. Akt: Der CFC schüttelt sich kurz. Horst Steffen stellt um und bringt den wiedergenesenen Dennis Grote für Angreifer Myroslav Slavov. Der Wechsel macht sich sofort bezahlt: Grote legt für Björn Kluft auf, der mit etwas Glück an den Innenpfosten und von dort ins Tor trifft (35.).
  3. Akt: Chemnitz verteidigt mit Geduld und Spucke den Vorsprung gegen immer stärker aufspielende Wiesbadener. Auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Kluft (Adduktoren) und Florian Hansch (Wade) kompensiert das Steffen-Team.
  4. Akt: Nur noch drei Minuten sind regulär zu spielen, als Philipp Müller aus der Distanz den Ball unhaltbar in die Maschen jagt (87.). Fünf Minuten später sorgt Manuel Schäffler für den K.o.(90.+2). Der Vorhang ist gefallen!

Aufwand nicht belohnt – Jetzt wird es eng!

CFC-Coach Horst Steffen hatte sich während der Länderspielpause von der Dreierkette verabschiedet und auf die stabilere Viererkette umgestellt. Gegen den Karlsruher SC führte die taktische Umstellung zu einer deutlich solideren defensiven Grundordnung. Lohn: Ein torloses Unentschieden gegen den Zweitliga-Absteiger. Ein gewonnener Punkt, mehr aber nicht! Die sportliche Situation war nicht komfortabler geworden und die offensichtlichen Schnelligkeitsdefizite konnten nicht durch entsprechendes Stellungsspiel kompensiert werden.

Vor der Englischen Woche bestand nun erstmals die Gefahr, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen. Und so ist es auch gekommen. Aufgrund der eigenen Niederlage in Wiesbaden bei gleichzeitigen Siegen von Zwickau (3:1 gegen Magdeburg), Erfurt (1:0 in Osnabrück), Würzburg (3:2 in Aalen) sowie Karlsruhe (1:0 gegen Lotte) rutschte die Steffen-Elf  unter den Strich. Da die Himmelblauen seit dem ersten Spieltag (!) nicht mehr gewinnen konnten, war dies quasi nur eine Frage der Zeit.

Zwar handelt es sich nur um eine Momentaufnahme, aber nun müssen Ergebnisse her! Die restlichen beiden Partien der Englischen Woche, zuhause gegen Lieblingsgegner Fortuna Köln – der letzte Kölner Sieg in Chemnitz liegt 22 Jahre zurück – und auswärts beim Halleschen FC, bieten zwei Möglichkeiten: Den Anschluss an das untere Mittelfeld herzustellen oder den Kontakt zu verlieren.

   

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