1:2 in Berlin: 1. FC Magdeburg lässt erneut Punkte liegen

Mit einer überraschenden 1:2-Auswärtsniederlage bei Viktoria Berlin hat der 1. FC Magdeburg im Aufstiegskampf erneut Punkte liegen lassen. Trotz drückender Überlegenheit kassierte der Spitzenreiter gegen tief verteidigende Gastgeber mehrfach gefährliche Nadelstiche. So konnte auch der späte Anschlusstreffer des eingewechselten Brünker die Niederlage des FCM nicht mehr verhindern. Während Magdeburg nun seit drei Spielen sieglos ist, feiert Berlin den ersten Sieg seit Mitte Dezember.

Magdeburg schläft, Lewald nickt ein

Berlins Trainer Farat Toku änderte seine erste Elf im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim VfL Osnabrück auf insgesamt drei Positionen. Im Tor vertrat Philip Sprint Julian Krahl. Im Feld ersetzten Franck Evina und Brooklyn Ezeh jeweils Christopher Theisen und Björn Jopek. Bei den Gästen aus Magdeburg, die von gut 2.500 Anhängern unterstützt wurden, gab es im Vergleich zum letzten Spieltag eine personelle Änderung weniger. Für den gelbgesperrten Leon Bell Bell kam Tobias Knost ins Team. Zudem rückte Routinier Alexander Bittroff für Tobias Müller in der Innenverteidigung.

Im strömenden Regen von Berlin übernahm der Ligaprimus vor 4.334 Zuschauern ganz in Schwarz von Beginn an die Spielkontrolle und drängte die abstiegsbedrohte Heimelf in die Defensive. Vor allem über den aktiven Knost generierte der FCM nicht nur bereits früh eine erste Ecke (4.), sondern auch einige Hereingaben (2. / 7. Minute) in der Anfangsphase. Die erste Chance des Spiels ging allerdings an die heimische Viktoria. Eine Ecke von der linken Seite von Ezeh landete im Zentrum beim sträflich freien Soufian Benyamina, der das Leder aber nicht mehr richtig drücken konnte und über den Kasten setzte (15.). Vier Minuten später machten es die Gastgeber deutlich besser. Diesmal war es ein Freistoß aus dem Halbfeld von Ezeh, der sieben Meter vor dem Tor beim völlig freien Lewald landete. Der Verteidiger hatte alle Zeit der Welt, da weit und breit kein Magdeburger mitgelaufen war und konnte perfekt ins lange Eck einnicken zum 1:0 (19.).

Die Gäste brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen, drängten dann aber auf den Ausgleich. Eine Flanke von Obermair von der linken Seite wehrte Sprint im Viktoria-Tor nur unzureichend direkt vor die Füße von Conteh ab. Anstatt jedoch direkt zu schießen, dribbelte der Offensivmann nur in die Beine von Viktorias Keeper, ehe am Ende Tatsuya Itos Versuch ebenfalls geblockt wurde (24.). Nur zwei Minuten später faustete Sprint eine Hereingabe wieder nur unzureichend auf den Fuß von Knost, dessen Volley aber über das Tor flog (26.). Weiter ging der Chancenwucher der Gäste. Atik wurde nach einer Ecke rechts im Strafraum freigespielt und legte zurück an den Elfmeterpunkt zu Bittroff, der allerdings aus aussichtsreicher Position über den Ball trat (31.).

Die Berliner kamen in dieser Phase kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Ein Schlenzer von Conteh aus gut 20 Metern flog links über den Torwinkel des Viktoria-Tores hinweg (34.). Im Anschluss wurde das Offensivspiel der Elf von Trainer Christian Titz allerdings sehr umständlich, sodass die Hauptstädter das Spiel deutlich weiter vom eigenen Tor fernhalten konnten. Trotzdem bekam Conteh kurz vor dem Pausentee die Riesenchance zum Ausgleich. Einen Zwischending aus Schlenzer und Flanke von Ito vom linken Strafraumeck hätte der Flügelspieler aus fünf Metern nur noch eindrücken müssen, doch der Stürmer kam nicht mehr an das Leder, sodass selbiges um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeiflog (42.). Beinahe hätte die Viktoria in der Nachspielzeit aus dem Nichts noch das zweite Tor gemacht. Wieder nach einem Freistoß von Ezeh kam Christoph Menz aus dem Rückraum völlig frei zum Schuss, wurde aber gerade noch von einem Abwehrbein geblockt (45.+2).

Berliner Blitzstart, Brünkers Anschluss reicht nicht

Der zweite Durchgang begann mit einem echten Paukenschlag. Nach einem schlimmen Fehlpass von Burger im Aufbau schickte Makreckis mit einem Flugball Benyamina auf die Reise, der alleine auf Reimann im Tor zulief und mit einem wuchtigen Schuss zum 2:0 vollendete (46.). Magdeburg hätte nur eine Minute später antworten können, doch nach einer Ecke von Atik wurde ein Abschluss des FCM am Fünfer der Berliner geblockt (47.). Mit belagerungsartigen Szenen schnürte der Spitzenreiter die Heimelf im Anschluss im eigenen Strafraum ein, doch weder die Ecken von Atik, noch die Hereingaben von Conteh fanden einen eigenen Mitspieler im Zentrum.

So zeichnete sich wieder ein Bild wie vor dem Seitenwechsel ab. Optisch waren die Gäste drückend überlegen, kamen jedoch im letzten Drittel nicht zu gefährlichen Abschlüssen. Nur ein Verzweiflungsschuss von Bittroff aus 40 Metern flog weiter über den Kasten (64.). Beinahe hätte die Viktoria ein drittes Mal aus dem Nichts zugeschlagen. Nach einem Steckpass von Ezeh auf der linken Seite ging Benyamina halblinks versetzt auf das Tor zu, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an der Fußabwehr von Reimann und übersah den mitgelaufenen Makreckis im Zentrum (66.). So verzweifelten die Magdeburger in der Schlussphase immer mehr am Abwehrbollwerk der Berliner.

Eine Viertelstunde vor dem Ende sorgte schließlich ein Standard für den Anschlusstreffer. Eine der vielen Ecken von Atik von der rechten Seite nickte der eingewechselte Kai Brünker rechts unten zum 1:2 aus Sicht der Gäste ein (76.). Wie zu erwarten war, nahm der Druck der Gäste nun noch mehr zu. Einen Distanzschuss vom eingewechselten Kwarteng landete aber in den Armen des nicht immer fehlerfreien Sprint (81.). So plätscherte die Partie immer mehr dem Ende entgegen. In der Schlussminute war es wiederum ein Kopfball von Brünker aufs lange Eck, den Sprint gerade noch aus dem langen Eck fischen und die Gefahr binden konnte (90.). Ein Freistoß von Atik in der Nachspielzeit war schließlich die letzte Chance auf den Ausgleich, doch dieser landete knapp einen Meter links neben dem Kasten (90.+2).

Somit blieb es am Ende beim 2:1-Heimerfolg der Berliner, die damit den ersten Sieg seit Mitte Dezember feiern und die Abstiegsplätze wieder verlassen. Magdeburg bleibt dagegen im dritten Spiel in Serie ohne Sieg – die annullierte Partie gegen Türkgücü mitgezählt, sind es sogar vier sieglose Partien -, und büßt je drei Punkte auf Kaiserslautern und Braunschweig ein. Dennoch beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz vor den letzten sechs Spieltagen komfortable acht Punkte – bei zudem einem Spiel weniger.

   

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