10 Punkte aus vier Spielen: KFC rückt oben ran
Der KFC Uerdingen ist weiterhin im Aufwärtstrend: Seit der Entlassung von Cheftrainer Heiko Vogel holten die Krefelder unter der Regie von Teamchef Stefan Reisinger zehn Punkte aus vier Spielen und rücken allmählich oben ran: Bis zum Relegationsplatz sind es nur noch fünf Punkte.
Reisingers Kompliment
Als Reisinger im Anschluss an den 2:0-Sieg gegen den FC Carl Zeiss Jena zum Interview mit "Magenta Sport" gebeten wurde, strahlte der 38-Jährige über das ganze Gesicht. "Wir wollten unbedingt nachlegen", freute sich der Uerdinger Teamchef über die drei Punkte gegen das Tabellenschlusslicht. Seit der 38-Jährige das sportliche Kommando beim KFC hat, holte Uerdingen drei Siege und ein Unentschieden.
Doch wie kommt es, dass es nach dem schwachen Saisonstart mit nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen und dem Aus im Landespokal bei Viertligist Rot-Weiss Essen plötzlich so gut läuft? "Die Jungs ziehen voll mit und setzen die Dinge sehr gut um", erklärte Reisinger. "Da muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen." Kapitän Jan Kirchhoff ergänzte: "Wir sind zusammengewachsen – das ist der Schlüssel zum Erfolg. Jeder der spielt, gibt alles." Ein weiterer Grund: Die Abwehr steht deutlich stabiler. Kassierte der KFC in den ersten neun Partien der Saison noch 16 Gegentore, kam seitdem nur noch ein weiteres hinzu. Gegen Jena spielten die Uerdinger bereits zum dritten Mal in Folge zu Null. "Wir haben sehr gut verteidigt und dem Gegner keine Möglichkeiten gegeben", lobte auch Cheftrainer Daniel Steuernagel. "Mit dem Ergebnis können wir sehr zufrieden sein."
Wenngleich noch mehr Tore möglich gewesen wären. "Aber das wäre des Guten vielleicht auch zu viel gewesen", meinte der KFC-Coach. So zeichneten sich Tim Boere (21.) und Jan Kirchhoff (50.), der beim Rodriguez-Freistoß laut Steuernagel "wie ein Funkturm in der Luft stand", für die beiden Treffer verantwortlich. Zu gefallen wusste auch Franck Evina, der erstmals seit Mitte September wieder in der Startelf stand und den Treffer zum 1:0 vorbereitete. "Es fühlt sich sehr gut an. Die letzten Wochen waren nicht so einfach", so die Bayern-Leihgabe gegenüber dem "RevierSport". Umso schöner sei das Gefühl, "dass die Mühe und Arbeit belohnt wurde."
Rodriguez lobt Effenberg
Auch in der Tabelle hat sich der Aufwärtstrend längst bemerkbar gemacht. Von Platz 17 nach dem neunten Spieltag ging es innerhalb kürzester Zeit auf Rang acht und damit in die obere Tabellenhälfte. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt nur noch fünf Punkte. Kann der KFC nach dem schwachen Saisonstart also doch noch ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden? Die kommenden Wochen werden es zeigen. Auch Stefan Effenberg, der seit Anfang Oktober als Manager fungiert, scheint eine Rolle beim Aufschwung zu spielen: "Wir haben großen Respekt. Wenn etwas ist, können wir immer zu ihm und mit ihm reden", berichtet Rodriguez im "RevierSport" und bezeichnet den 51-Jährigen als "starke Person, die uns in den letzten Monaten gefehlt hat“.
Den Sieg gegen Jena muss der KFC möglicherweise jedoch teuer bezahlen, haben sich mit Christian Dorda und Hakim Guenouche doch gleich zwei Spieler verletzt. Während es bei Dorda, der sich in der 66. Minute eine muskuläre Verletzung zugezogen hat, nach Auskunft von Steuernagel "nicht ganz so schlimm ist", ging es für Guenouche, der nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung wieder runter musste (72.), noch während des Spiels in ein Krankenhaus. "Ich befürchte etwas schlimmeres", sagte der KFC-Coach, hofft aber, dass der 19-Jährige nicht so lange ausfällt. Wie Reisinger am "Telekom"-Mikrofon verriet, hat sich Guenouche am Sprunggelenk verletzt. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus. Beim kommenden Auswärtsspiel in Duisburg am übernächsten Montag wird zumindest Guenouche wohl keine Option sein.