1:0! MSV besiegt Magdeburg knapp – Sorge um Ernst
Am Freitagabend eröffneten der MSV Duisburg und der 1. FC Magdeburg in der stimmungsvollen Schauinsland-Reisen-Arena den 27. Spieltag der 3. Liga. Nachdem der MSV zuletzt aus der Erfolgsspur gerutscht war, gelang Magdeburg gegen Jena der erste Sieg unter dem neuen Trainer Claus Dieter Wollitz. Trotz der gegensätzlichen Trends setzte sich der Ligaprimus am Ende knapp mit 1:0 durch, was angesichts einer schweren Verletzung aber beinahe zur Nebensache wurde.
Ben Balla weckt das Stadion auf
Die Partie begann zunächst sehr abwartend und mit viel Ballbesitz der Gastgeber. Ein erster Pass in die Spitze der Zebras konnte von Morten Behrens rechtzeitig abgefangen werden (5.). Für die erste Torgefahr des Spiels sorgten indes die Gäste. Eine Flanke von Dominik Ernst nach einer Viertelstunde konnte Compper gerade noch zur Ecke klären. Der FCM spielte mehr als ordentlich mit, sodass sich Duisburg kein echtes Übergewicht erspielen konnte. Als Daschner mit einem steilen Pass Vermeij auf die Reise schicken wollte, konnte Ernst das gerade noch per Grätsche verhindern (25.). Ein wenig aus dem Nichts kamen die Zebras kurz darauf zur Führung. Ben Balla zog von der Mittellinie einen Sprint an und wurde nicht recht angegriffen. Unbedrängt zog er bis zum Strafraum durch und brachte von dort aus mit Wucht das Leder ins rechte obere Toreck zum umjubelten 1:0 (26.).
Das Tor tat dem MSV sichtlich gut. Einen hohen Ball in die Box konnte Stoppelkamp erlaufen, umkurvte Behrens und schoss aufs Tor, wo ein Magdeburger gerade noch auf der Linie klären konnte. Die Wollitz-Elf brauchte eine Viertelstunde zur Erholung und wäre kurz vor der Pause doch beinahe noch zum Ausgleich gekommen. Weil Scepanik eine Flanke von Costly unterlief, kam Ernst völlig frei ans Leder. Etwas überrascht stolperte er den Ball allerdings in die Arme von MSV-Keeper Weinkauf. Somit blieb es in einer zähen ersten Hälfte beim knappen 1:0.
Engin sieht Rot, Ernst schwerer verletzt
Zur Pause kam bei den Gästen Conteh für Bertram in die Partie und sorgte gleich für Schwung. Er leitete einen Ball aus der eigenen Hälfte auf Tarek Chahed weiter, dessen direkter Abschluss nur knapp am Tor vorbeiflog (48.). Die Spieler des MSV wirkten nervös und unkonzentriert, was sich nach einer Stunde in einer höchst unschönen Aktion entlud. Ohne Chance auf den Ballgewinn ging Ahmet Engin von hinten in die Beine von Ernst und verletzte den Magdeburger, sodass dieser nicht weiterspielen konnte. Völlig zurecht sah Engin für die Aktion die glatt rote Karte (60.).
Die Verletzung sorgte in der Folge für eine seltsame Atmosphäre im Stadion. Duisburg spielte auch in Unterzahl das gewohnte Spiel, während Magdeburg die Lücke suchte. Einen Freistoß von Stoppelkamp konnte Behrens für den FCM ohne Mühe parieren (66.). Der FCM stand durch die Verletzung von Ernst ebenfalls ein wenig unter Schock und zeigte sich offensiv zumeist ideenlos. Costlys Flanke in der 70. Minute konnte Vermeij problemlos klären, ein steiler Pass auf Conteh eine Minute später geriet deutlich zu weit (71.). Trotz einer Vielzahl von Flanken und Standards der Magdeburger wollte sich keine echte Torchance für die Elbstädter ergeben.
Erst zehn Minuten vor dem Ende gab es mal Gefahr. Wieder initiiert von Conteh über links kam der Ball in den Rückraum, wo Scepanik gerade noch vor dem einschussbereiten Beck klären konnte (79.). Im Anschluss versuchte sich Laprévotte ein wenig aus Verzweiflung aus der Distanz, doch Weinkauf packte sicher zu (82.). Zwei Minuten später flog ein Kopfball des eingewechselten Harant am Tor vorbei, sodass der Schlussmann diesmal nicht eingreifen musste (84.). Auch die letzte Chance der Partie gehörte Harant, der aus der Drehung nur knapp über das kurze Eck des Tores zog (87.). Der MSV verteidigte in Unterzahl die hauchzarte Führung über die Zeit und konnte somit, nach der letzten Ergebniskrise, den Abstand zur Konkurrenz im Aufstiegskampf wieder vergrößern. Magdeburg war unter dem Strich nicht das schlechtere Team, ging aber wieder einmal ohne Zählbares vom Feld und bangt zudem noch um den schwerer verletzten Dominik Ernst.