1:0 gegen Halle! Rostocks Heimsieg beendet die Winterpause

Am Freitagabend eröffneten Hansa Rostock und der Hallesche FC das neue Drittliga-Fußballjahr. Die Gastgeber setzten sich in einem intensiven Spiel mit 1:0 durch. Abgesehen von einer kurzen Schwächephase gegen Ende des ersten Durchgangs präsentierte sich die Härtel-Elf über den gesamten Spielverlauf dominant. Halle hingegen fehlten gerade im Angriff zu häufig die Mittel.

Hohes Tempo in Rostock – nur die Tore fehlen

Winterpause beendet, neues Fußballjahr eröffnet – und die erste Drittligapartie des Jahres 2020 hatte es durchaus in sich. Schließlich begegneten sich mit Hansa Rostock und dem Halleschen FC gleich zum Auftakt zwei äußerst ambitionierte Teams. Halle reichte ein Punktgewinn für den Sprung auf Relegationsrang drei, Rostock hingegen konnte mit einem Dreier die untere Tabellenhälfte verlassen und bis auf einen Zähler an den HFC heranrücken. Um dieses Unterfangen zu ermöglichen wechselte FCH-Trainer Jens Härtel im Vergleich zur letzten Partie in 2019 zweimal: Reinthaler und Vollmann rückten für Öztürk sowie den nach Lübeck abgewanderten Ramaj in die Startelf. Aufseiten der Gäste nahm Torsten Ziegner gleich drei Veränderungen vor: Neuzugang Syhre, Bahn und Vollert begannen für Washausen, Nietfeld und Landgraf. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entwickelte sich direkt nach Anpfiff eine intensive Partie, die zunächst jedoch hauptsächlich im Mittelfeld stattfand.

Nach rund zehn gespielten Minuten machten sich die Hausherren auf, daran erstmals etwas zu ändern: Opoku marschierte mit ordentlich Tempo über die rechte Außenbahn und fand im Zentrum den einlaufenden Vollmann. Letzterer probierte es direkt, verfehlte das Gehäuse mit seinem wuchtigen Schuss allerdings klar (10.). Im Anschluss setzte auch Halle erste Akzente: Syhre kam nach einem Eckball nicht entscheidend zum Abschluss (11.). Zielstrebiger daraufhin wieder die Hausherren: Am Ende eines Konters fand Breier den durchstartenden Opoku, der frei vor Schlussmann Eisele Nervenflattern bekam und die Kugel links neben das Tor legte (15.). Dennoch: Rostock schien die Partie in dieser Phase an sich zu reißen und spielte immer wieder zielstrebig nach vorne. So ließ die erste wirkliche Tormöglichkeit der Gäste bis Mitte der ersten Halbzeit auf sich warten. Von der rechten Seite brachte Göbel einen ruhenden Ball in den Sechzehner, Kastenhofer gewann das Luftduell und setzte die Kugel knapp über den Querbalken (21.). 

Doch Hansa ließ sich nicht beirren und zog das eigene Angriffsspiel immer wieder über den auffälligen Opoku auf. In der 25. Spielminute setzte sich der Offensivmann zur Ausnahme einmal über links durch, seine abgefälschte Hereingabe verfehlte das lange Eck nur knapp (25.). Die Kogge ging eindeutig zu fahrlässig mit ihren Torchancen um und ermöglichte es Halle so, zunehmend besser in die Partie zu finden. Den Beweis dafür lieferte die folgende Szene: Erst schloss Guttau von der Strafraumgrenze ab, dann Boyd im Nachschuss aus spitzem Winkel – zweimal verhinderte FCH-Keeper Kolke den Einschlag (33.). Die Saalestädter jedoch blieben dran, besonders Terrence Boyd wollte es nun wissen. Der bullige Angreifer setzte sich gleich gegen mehrere Hansa-Verteidiger durch und visierte das lange Toreck an. Wieder konnte sich Rostock bei Torhüter Kolke bedanken, der abtauchte und den abgefälschten Ball mit einer herausragenden Parade von der Linie kratzte (39.). Wenig später pfiff Schiedsrichter Patrick Ittrich zum Pausentee, aufgrund der Schlussoffensive des HFC ging das Remis in Ordnung. 

Vollmann besorgt den Hansa-Dreier

Die Gäste schienen die gute Spielanlage aus der Schlussphase des ersten Durchgangs konservieren zu können und kamen druckvoll aus der Kabine. Die erste ernstzunehmende Möglichkeit erarbeiteten sich allerdings die Hausherren: Nach einer Flanke brachte Reinthaler den Fuß nicht mehr richtig hinter den Ball, sodass die Kugel am Tor vorbeikullerte (53.). Die Szene reichte HFC-Trainer Ziegner offenbar als Anlass für einen ersten Wechsel, Nietfeld ersetzte Göbel (56.). Auf dem Platz bekämpften sich beide Teams weiterhin intensiv, griffen dabei jedoch ausschließlich zu fairen Mitteln. So war es keiner der Aktiven, der die erste gelbe Karte der Partie sah, sondern ein Hansa-Offizieller. Nach dem Geschmack von Schiedsrichter Ittrich hatte Sportchef Martin Pieckenhagen am Spielfeldrand zu heftig gestikuliert. Auf dem Rasen näherten sich die Teams der gefährlichen Zone anschließend wieder an. Halles Guttau scheiterte an Kolke, Rostocks Vollmann zielte über den Kasten (59.). 

Die Partie nahm nun merklich an Fahrt auf. Nur zwei Zeigerumdrehungen später forderten Rostocks Spieler und der Großteil der gut 16.700 anwesenden Zuschauer vehement Elfmeter. Opoku hatte dem grätschenden Mai die Kugel an die Hand geschossen, Ittrich erkannte kein strafwürdiges Vergehen (61.). Das allerdings schien Hansa nur weiter anzustacheln – die Folge war der Drittliga-Premierentreffer im Jahr 2020. Über Opoku kam der Ball auf die rechte Seite zu Breier, der wiederum Vollmann fand. Rostocks Mittelfeldmann suchte im Sechzehner den Abschluss, sein abgefälschter Schuss schlug hinter Eisele ein (64.). Kurios: Übungsleiter Härtel wollte Vollmann eigentlich bei der nächsten Unterbrechung vom Feld nehmen. In der 67. Spielminute ging der Torschütze dann tatsächlich, Granatowski betrat das Grün. Dieser durfte sich erst einmal in den Defensivverbund einordnen, denn Halle war um eine Antwort bemüht. Nach einer scharfen Flanke von Bahn kam Reinthaler vor zwei HFC-Angreifern an die Kugel, prüfte mit seiner Kopfballabwehr jedoch unfreiwillig den eigenen Schlussmann – Kolke reagierte abermals überragend (69.)

In den folgenden Minuten verstanden es die Gastgeber, die Kugel vom eigenen Tor fernzuhalten. Und so lief bereits die Schlussphase, als Halle wieder für Gefahr sorgen konnte: Sohm kam nach einem Bahn-Eckball an die Kugel, verpasste das Gehäuse jedoch deutlich (78.). Überhaupt ließen die HFC-Akteure die nötige Präzision im Angriffsdrittel immer wieder vermissen. Bestes Beispiel: Lindenhahn zog eine Freistoßflanke aus bester Position über Freund und Feind hinweg, der Ball trudelte ins Aus. So blieb es beim 1:0 für Hansa, die Kogge sitzt dem HFC nun im Nacken. Für die Ziegner-Elf setzt sich der Abwärtstrend hingegen auch im neuen Jahr fort. Halle blieb das vierte Spiel in Folge sieglos und droht den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren. 

   
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