Saarbrücken: Streit um Rechnungen für Ludwigspark-Umbau

Die Rückkehr von Aufsteiger 1. FC Saarbrücken in den heimischen Ludwigspark zum Saisonauftakt ist offenbar nicht das erhoffte Happy End der langen Umbauphase der traditionsreichen Arena gewesen. Nach einer beteiligten Gartenbaufirma wirft auch das für die Tribünen und das Funktionsgebäude zuständige Bauunternehmen der Stadt Saarbrücken vor, offene Rechnungen im sechsstelligen Bereich trotz mehrfacher Aufforderung nicht zu begleichen.

Offene Rechnungen von insgesamt 1,25 Millionen Euro

Nach Angaben ihres Geschäftsführers gegenüber dem "SR" wartet die Baufirma seit Anfang des Jahres auf die Bezahlung ihrer Schlussrechnung über 850.000 Euro. Ein solches Geschäftsgebaren eines öffentlichen Auftraggebers habe er noch nicht erlebt, zitierte der "SR" den Firmenmanager.

Darüber hinaus soll der Leiter einer städtischen Tochter atmosphärische Störungen mit den Firmenangestellten ausgelöst und auf dem Baugelände deponiertes Material des Unternehmens im Wert von angeblich 3.500 Euro eigenmächtig ohne Rücksprache an andere am Umbau beteiligte Firmen verschenkt haben. Während die angeblich geschädigte Firma an ihren Arbeiten in einem Gesamtvolumen von neun Millionen kleinere Mängel einräumt, hat die Stadt Saarbrücken zu den Vorgängen bislang keine Stellungnahme abgegeben.

Die Auseinandersetzung mit der Baufirma ist allerdings nicht die einzige Baustelle der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit dem Ludwigspark. Denn offenbar ist auch noch eine Rechnung über 400.000 Euro für die Beregnungsanlage, den Rasen und die Rasenheizung strittig. Der mit den Arbeiten betraute Garten- und Landschaftsbauer pocht auf Begleichung der Rechnung, während die Stadt in diesem Fall ihre Position mit Mängeln begründet.

Entscheidungen vor Gericht möglich

Dem SR-Bericht zufolge hat die Gartenbaufirma inzwischen schon Klage gegen die Stadt eingereicht. Der zweite Gläubiger schaltete auch schon einen Anwalt ein und behält sich ebenfalls eine Klage vor.

Die öffentlich gewordenen Streitigkeiten überschatten die ursprüngliche Freude des FCS und seiner Fans über die Heimkehr ins angestammte Ludwigspark-Stadion. Wegen der Modernisierung der Arena hatte der frühere Bundesligist seine Heimspiele auch im DFB-Pokal lange Zeit im benachbarten Völklingen austragen müssen.

Für sein Comeback in der 3. Liga hatte der Klub zunächst die Austragung seiner Heimspiele sogar in Frankfurt und später wieder in Völklingen geplant gehabt, ehe sich kurzfristig schon rechtzeitig zum Saisonstart die Möglichkeit zur "Heimkehr“ in den Ludwigspark ergab. Die ersten beiden Begegnungen auf eigenem Platz gewann der FCS gegen Hansa Rostock (2:0) und den Halleschen FC (4:0). Am Sonntag empfängt Saarbrücken die SpVgg Unterhaching im Ludwigspark.

   

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