1. FC Kaiserslautern: Voigt schreibt Aufstieg noch nicht ab

Als einziges Team der 3. Liga wartet der 1. FC Kaiserslautern noch auf den ersten Saisonsieg – und läuft den eigenen Ansprüchen damit deutlich hinterher. Abschreiben will Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt den anvisierten Aufstieg aber noch nicht.

Neun Punkte Rückstand

Mit nur fünf Punkten nach acht Spielen belegen die Roten Teufel derzeit den vorletzten Tabellenplatz und haben bereits drei Zähler Rückstand zum rettenden Ufer. Zu einem direktem Aufstiegsplatz fehlen dem FCK derzeit zehn Punkte, selbst Rang drei ist neun Zähler entfernt. Und dennoch: "Mit einer kleinen Serie kann man sich bis zum Winter ins Mittelfeld stellen", zeigt sich Voigt in einem Interview mit der "SportBild" zuversichtlich. "In dieser Liga ist vieles schnell möglich, auch der Aufstieg."

Fakt ist aber auch: Bisher ist in der Geschichte der 3. Liga noch nie eine Mannschaft aufgestiegen, die nach acht Spieltagen nur fünf Punkte auf dem Konto hatte. Was dennoch Mut machen könnte: Bayern München II hatte in der vergangenen Saison zum Ende der Hinrunde lediglich 22 Punkte und belegte Rang 15 – am Ende wurde die Bayern dennoch Meister. Um den Anschluss nicht früh zu verlieren, müssen nun aber Siege her. "Wir haben mit der Mannschaft gesprochen, sie muss jetzt endlich den Siegeswillen auf den Platz bringen", weiß auch Lauterns Geschäftsführer.

"Unmöglich, wenn man über andere Klubs herzieht"

Abseits des Platzes konnte der FCK mit dem Schuldenschnitt zuletzt einen großen Sieg einfahren. Wenngleich Voigt bedauert, "dass so viele Gläubiger auf Geld verzichten müssen". Das sei "ethisch und moralisch betrachtet absoluter Mist – egal ob es Forderungen der Fans oder anderer Klubs und Unternehmen sind". Unter anderem hatten die Würzburger Kickers und Sonnenhof Großaspach noch ausstehende Forderungen aufgrund nicht gezahlter Ablösesumme, nun erhalten sie lediglich 8.000 Euro beziehungsweise 5.000 Euro. Dennoch sei der Schritt, der den Verein nun überleben lässt, "alternativlos" gewesen. "Bis zum Schuldenschnitt war niemand bereit, dem Verein Geld zuzuführen." Für den Insolvenzplan wiederum sei eine "realistische Aufstiegsperspektive" notwendig gewesen, so Voigt.

Dennoch gab es Kritik von einigen Vereinen an den Transferaktivitäten der Roten Teufel – vor allem deswegen, weil der FCK trotz der Insolvenz namhafte Spieler verpflichten konnte. "Es war mit dem Gläubigerausschuss besprochen, dass wir die Kaderplanung wie gewohnt betreiben", erklärt Voigt. Zum einen legte Kaiserslautern nur für Tim Rieder und Marlon Ritter Geld auf den Tisch, zum anderen spülten die Transfers von Lennart Grill, Christian Kühlwetter, Florian Pick und Timmy Thiele rund vier Millionen Euro in die Kassen. "Jeder sollte sich um sich selbst kümmern. Es ist unmöglich, wenn man über andere Klubs herzieht", schimpft der 51-Jährige. Am Samstag wird sich der FCK beim Spiel in Zwickau dann wieder auf sich selbst fokussieren – damit im neunten Anlauf der ersten Sieg gelingt und der Aufstieg in Kürze nicht doch schon abgeschrieben werden muss.

   

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