1. FC Kaiserslautern: Sanierung statt Plan-Insolvenz?

Weil der sonst übliche Punktabzug bei einer Insolvenz in dieser Saison ausgesetzt wird, beschäftigten sich die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern zuletzt damit, inwiefern eine Plan-Insolvenz eine Option zur Rettung sein könnte. Derzeit wird aber offenbar ein anderes Modell favorisiert.

Risiken drohen

Rund zwölf Millionen Euro fehlen dem FCK für die neue Saison, hinzukommt ein Schuldenberg in Höhe von 20 Millionen Euro. Zahlen, die für potenzielle Investoren wenig verlockend sind. Über ein Insolvenzverfahren könnte sich der FCK seiner Altlasten entledigen und ohne finanzielle Sorgen in die Zukunft blicken. Doch wie das Online-Magazin "Der Betze brennt" berichtet, präferieren die Verantwortlichen um Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt derzeit eher das Modell einer Sanierung. Ein Grund: Ein Insolvenzverfahren birgt neben einigen Chancen auch Risiken. Zum einen müssten die Gläubiger dem Insolvenzplan zustimmen, zum anderen wären dem FCK mit Blick auf die Auswahl möglicher Investoren unter Umständen die Hände gebunden.

Insolvenzexperte Dr. Matthias Hofmann erklärte am vergangenen Donnerstag im "Kicker": "Wenn ein Investor beispielsweise auch gegen den Willen des Klubs anbietet, 49 Prozent einer ausgegliederten Lizenzspielerabteilung zu übernehmen und den Gläubigern im Gegenzug Geld zur Tilgung eines Teils der Schulden in Aussicht stellt, dann wäre der Sachwalter genau wie der Verein verpflichtet, dieses Lösungsmodell der Gläubigerversammlung vorzustellen." Denn die Gläubiger dürften Interesse daran haben, bei einer Insolvenz auf so wenig Geld wie möglich verzichten zu müssen. 

Außerdem warnt Hofmann: "Vorstand oder Geschäftsführer sollten in der Insolvenz – auch bei Eigenverwaltung oder Insolvenzplan – belegen können, dass tatsächlich die Corona-Krise die Ursache für die Krise war. Das können Insolvenzverwalter, Sachwalter oder gegebenenfalls die Staatsanwaltschaft später nachprüfen und widerlegen – möglicherweise mit erheblichen Folgen für persönliche Haftung oder gar Strafbarkeit." 

Layenberger bleibt Hauptsponsor

Gute Nachrichten gibt es derweil von Hauptsponsor "Layenberger". Das Unternehmen um Firmengründer Harald Layenberger hat gegenüber dem Online-Magazin angekündigt, dem FCK auch in der kommenden Saison die Treue zu halten: "Natürlich bleiben wir auch in der nächsten Saison Hauptsponsor des 1. FC Kaiserslautern. Der Vertrag war von vornherein auf drei Jahre abgeschlossen." Zwar beinhaltet der 2018 geschlossene Vertrag offenbar eine Ausstiegsoption nach zwei Jahren, "allerdings nur für den Fall, dass der Verein einen deutlich mehr zahlenden Hauptsponsor präsentiert hätte", schreibt "Der Betze Brennt". Derzeit zahlt Layenberger dem Vernehmen nach 400.000 bis 500.000 Euro pro Saison.

   
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