1. FC Kaiserslautern entlässt Trainer Michael Frontzeck

Einen Tag nach dem 0:5-Debakel bei der SpVgg Unterhaching hat der 1. FC Kaiserslautern am Samstagvormittag die Reißleine gezogen und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Michael Frontzeck getrennt. Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen.

"Neue Impulse setzen"

Mittelmaß statt Aufstiegskampf: Das ist die Realität beim 1. FC Kaiserslautern nach nur 21 Punkten aus 17 Spielen. Besonders alarmierend: Während der Rückstand auf den Relegationsplatz bereits acht Zähler beträgt, liegen die Roten Teufel nur vier Punkte vor dem ersten Abstiegsrang. Viel zu wenig für die eigenen Ansprüche, sollte es nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga doch auf direktem Wege zurück gehen. Doch von den Spitzenplätzen sind die Pfälzer als Zehnter derzeit weit entfernt.

Nach zwei Niederlagen gegen Cottbus und Rostock und der enttäuschenden Nullnummer gegen Wiesbaden sollte gegen die SpVgg Unterhaching am Freitagabend der Befreiungsschlag her, doch am Ende stand nach einer erschreckend schwachen Vorstellung ein blamables 0:5. "Ich übernehme die volle Verantwortung", sagte der FCK-Coach am Abend. Dass Frontzeck die Wende herbeiführen und den FCK wieder in die Spur bringen kann, daran glaubten die Verantwortlichen nun nicht mehr und stellten den 54-Jährigen mit sofortiger Wirkung frei.

"Wir haben nach dem gestrigen Spiel viele Gespräche zwischen der sportlichen Leitung und dem Aufsichtsrat geführt und die aktuelle Situation und die Möglichkeiten ausgiebig analysiert", berichtet Sportvorstand Martin Bader in einer Mitteilung. "Die jüngsten Entwicklungen, nicht zuletzt die Leistung beim 0:5 in Unterhaching, haben uns dazu bewogen, neue Impulse zu setzen." Die Entscheidung, Frontzeck von seinen Aufgaben freizustellen, "ist uns schwergefallen, zumal wir nach den Siegen gegen Uerdingen und in Aalen eine positive Entwicklung beobachten konnten", bekräftigt Bader. Jedoch habe der Eindruck der vergangenen vier Spiele in Summe dazu geführt, "dass wir uns für einen Wechsel auf der Trainerposition entschieden haben."

Seit Februar im Amt

Frontzeck war im Februar 2018 die Nachfolge des erkrankten Jeff Strasser angetreten und hatte mit fünf Siegen aus den ersten neun Spielen für Aufbruchsstimmung rund um den Betzenberg gesorgt. Den Abstieg aus der 2. Bundesliga konnte er aufgrund der schwachen Hinrunde mit nur elf Punkten aus 17 Spielen letztlich aber nicht verhindern – trotz der 24 Punkte, die Lautern in der Rückrunde holte.

"Michael Frontzeck hat das Traineramt auf dem Betzenberg in einer sehr schwierigen Situation übernommen und mit dafür gesorgt, dass der FCK mit einer positiven Grundstimmung und viel Optimismus in die Dritte Liga gestartet ist", betonte auch FCK-Aufsichtsratsvorsitzender Patrick Banf. Dennoch musste der Verein nun handeln: "Obwohl Kontinuität für uns eine sehr wichtige Rolle spielt, haben die intensive Analyse der aktuellen Situation und der Eindruck der vergangenen Spiele einen negativen Trend aufgezeigt, den es unbedingt zu stoppen gilt."

In der Sommerpause baute Frontzeck zusammen mit Bader eine komplett neue Mannschaft auf, die zunächst mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Zwar gelang direkt am ersten Spieltag ein Sieg, anschließend blieben die Roten Teufel jedoch sieben Partien in Folge ohne dreifachen Punktgewinn – erst Mitte September feierte Kaiserslautern den zweiten Saisonsieg. Anschließend schienen die Pfälzer mit drei weiteren Siegen aus den folgenden vier Partien in Fahrt zu kommen, ehe aus den letzten vier Partien nur noch ein Zähler heraussprang. Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht bekannt. Der FCK will "zeitnah" über die Nachfolge informieren. Vorerst soll Co-Trainer Alexander Bugera das Training leiten – das berichtet "Sport1".

   
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