Die Tabelle bei einer vorzeitigen Alemannia-Insolvenz

Die Nachricht von einer möglicherweise vorzeitigen Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei Alemannia Aachen sorgte bei vielen Drittliga-Fans für einen Schockzustand. Der Insolvenzverwalter der Alemannia, Michael Mönig, machte auf einem Fantreffen deutlich, dass wenn die Aussicht auf den sportlichen Verbleib in der 3. Liga nicht mehr gegeben sei, man das Insolvenzverfahren schon vor dem letzten Spieltag eröffnen würde. Dies würde den Aachenern zwar hohe Kosten für den weiteren Verlauf der Saison ersparen, allerdings stünden sie damit auch als erster Absteiger fest und müssten im schlimmsten Fall in einer der untersten Amateurligen unter einem neuen Namen neu anfangen.

Unfreiwillige Punktabzüge!?

Besonders fatal ist allerdings die Tatsache, dass die Insolvenz der Alemannia, die eigentlich erst nach dem letzten Spieltag dieser Saison vollzogen werden sollte, auch fast alle anderen Mannschaften der Liga negativ beeinflussen würde, denn die Partien der Aachener würden mit sofortiger Wirkung annulliert und nicht in Wertung der 3. Liga mit einberechnet werden. Dies hätte zu Folge, dass bis auf Saarbrücken allen Klubs unfreiwillig Punkte wieder “abgezogen” werden. Die Tabelle der 3. Liga würde sich zum Teil deutlich verzerren und kurz vor Ende der Saison ein vollkommen neues Bild ergeben. liga3-online.de hat im Folgenden die aktuelle Tabelle an das Szenario der vorzeitigen Insolvenzeröffnung angepasst.

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Stand: 27. April 2013, 16:15 Uhr

Münster, Unterhaching, Babelsberg und Rostock am stärksten betroffen

Es wird deutlich, dass vor allem Preußen Münster im Auf- und der SV Babelsberg im Abstiegskampf sowie Unterhaching mit jeweils sechs Punkten Abzug am deutlichsten von der Annullierung aller Alemannia-Partien betroffen wären. Im Falle einer Insolvenz würden die Adlerträger auf den fünften Rang zurückfallen, sechs Punkte hinter Rang drei und sogar neun bzw. zehn Punkte auf die direkten Aufstiegsplätze. Der Aufstiegskampf hätte sich damit erledigt. Auch Münsters Sportvorstand Carsten Gockel reagierte geschockt auf diese Nachricht: „Sollte es tatsächlich so kommen, dass andere, solide wirtschaftende Clubs darunter leiden müssen, wenn ein Verein unrichtige Zahlen einreicht, dann ist das doch eine Bankrotterklärung des DFB. Das Lizenzierungsverfahren wird dann ad absurdum geführt“, so Gockel gegenüber dem Online-Portal "westline.de". Update: Seit dem 33. Spieltag wäre auch Hansa Rostock mit sechs Punkten stark betroffen!

Somit bleibt zu hoffen, dass das beschriebene Szenario nicht eintreten wird. Im Sinne einer fairen und gerechten Drittliga-Saison sollte dem DFB aber auch Alemannia Aachen viel daran liegen, die Saison ohne etwaige Störfeuer zu beenden, die sich auf alle Vereine der 3. Liga ausbreiten würden.

Mitarbeit: Christian Kalla – FOTO: Lennart Ebersbach

 

   
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