Arminia Bielefeld: Den Erwartungen hinterher

Ein äußerst durchschnittlicher Saisonstart, eine derbe Heimklatsche, ein verlorenes Derby und eine ratlose und uneingespielte Mannschaft – diese Punkte beschreiben in etwa die aktuelle Lage bei Absteiger Arminia Bielefeld. Die 1:2-Niederlage gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Samstag war der bisherige Tiefpunkt der aktuellen Situation. Einer indiskutable Defensivleistung in der ersten halben Stunde folgte ein ratloses Anrennen über knapp 60 Minuten und das Vergeben von besten Torchancen sogar aus nächster Nähe. An dieser Stelle nimmt liga3-online.de die Arminen vom Samstag einmal genauer unter die Lupe:

Torwart: Alexander Schwolow

Gegen Mainz 05 II war Schwolow der absolute Garant für den bisher einzigen Saisonsieg der Arminia. Aber bereits gegen den Halleschen FC zeigte auch der junge Keeper der Ostwestfalen einige Schwächen und auch am Samstag wechselten sich Licht und Schatten beim 22 Jahre alten Wiesbadener ab. Er reagierte stark gegen Salem in der Anfangsphase und bewahrte seinen Verein damit vor dem frühen Rückstand. In der Folge leistete er sich allerdings mehrere Unkonzentriertheiten, wie einen Abstoß direkt zum Gegner oder das Vorbeifliegen an hohen Hereingaben. Auch beim 0:1 sah die Kommunikation zwischen ihm und der Verteidigung nicht gut aus.

Verteidigung: Schuppan, Börner, Salger, Dick

Das absolute Kernproblem von Trainer Norbert Meier ist die Defensive. Bis auf Florian Dick lieferten alle Spieler der Viererkette eine teilweise erschreckende Leistung ab. Während Schuppan bereits zu Beginn einen langen Ball völlig unterschätzte und beinahe noch einen Elfmeter an Salem verursacht hatte, wirkten Salger und vor allem Börner teilweise wie unerfahrene Nachwuchsverteidiger. Sowohl beim 0:1, als auch beim 0:2 sahen beide Innenverteidiger ganz schlecht aus. Auch in der Folge wirkten sie bei den wenigen Angriffen der Osnabrücker, besonders bei hohen Bällen, extrem anfällig. Florian Dick bereitete zumindest das 1:2 vor und hätte beinahe einen Treffer per Freistoß erzielt. Aber auch beim erfahrenen Ex-Lauterer besteht noch Verbesserungsbedarf.

Mittelfeld: Strifler, Brinkmann, Hemlein, Mast

Auch im Mittelfeld waren einige Probleme des DSC klar erkennbar. Daniel Brinkmann wurde schon nach acht Minuten verwarnt, wirkte fahrig, unsicher und musste bereits nach einer halben Stunde akut gelb-rot gefährdet vom Feld. Besser sah es da bei Jonas Strifler aus. Er bot eine kämpferisch und läuferisch ansprechende Leistung und versuchte seine Teamkollegen damit wach zu rütteln. Die Außenspieler Mast und Hemlein waren immer wieder bemüht sich in die Offensive einzuschalten, wirkten aber bei ihren Angriffen unglücklich. Hemlein ließ zudem den entscheidenden Pass vor dem 0:1 gegen Hohnstedt zu.

Sturm: Klos, Testroet

Fabian Klos brachte es nach dem Spiel auf den Punkt, dass man sich so nicht präsentieren könne und die Zuschauer zurecht pfeifen würden. In erster Linie dürfte er sich über sich selbst ärgern. Zweimal stand der ehemalige Torschützenkönig der 3. Liga völlig frei wenige Meter vor dem Tor und beide Male vergab er die Möglichkeiten kläglich. Seinem Sturmkollegen Pascal Testroet war die Motivation im Derby  als Ex-Osnabrücker in jedem Fall anzusehen. Dennoch vergab auch er zusammen mit Klos eine unglaubliche Chance in der 1. Hälfte. Dass das Tor der Arminen von ihm erzielt wurde, spricht mal wieder für die Ironie des Fußballs.

Einwechselspieler: Müller, Hille

Christian Müller brachte etwas Schwung mit in die Partie und war in der Lage den Spielaufbau des DSC ein wenig zu strukturieren. Dennoch konnte er keine entscheidenden Szenen für sich verbuchen und flog in der Nachspielzeit mit einer glatten roten Karte vom Platz. Sebastian Hille hätte sich weiter in die Herzen der Arminen-Fans schießen können, doch seine Schuss aus rund 16 Metern in der 2. Hälfte fand nur ein Abwehrbein der VfL Abwehr, sodass der Ball knapp am Tor vorbeiflog.

So bleibt also eine Arminia, die verunsichert in den DFB-Pokal gegen Sandhausen und die anstehenden Aufgaben in der 3. Liga geht. Die Qualität der Mannschaft ist zweifellos vorhanden, doch das was sie im Moment auf den Platz bringt reicht einfach nicht aus, um oben mitzuspielen. Für Trainer Norbert Meier muss es jetzt darum gehen, dass er die Spieler schnell zu einer Einheit formt und daraus eine Spitzenmannschaft der 3. Liga macht. Ansonsten könnte es eine schlimme Saison für die Fans und Verantwortlichen der Ostwestfalen werden.

FOTO: Hendrik Jelen

 

   

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