Alemannia: Vorzeitige Insolvenzeröffnung nicht ausgeschlossen

Um Alemannia Aachen ist es weiterhin nicht gut bestellt: Sportlich steht der ehemalige Bundesligist derzeit auf dem letzten Tabellenplatz. Aus den letzten sechs Partien gingen sie fünf Mal als Verlierer vom Platz – den letzten Sieg feierte das junge Team von Trainer René van Eck am 23. Februar gegen die Stuttgarter Kickers. In den kommenden Wochen wird sich entscheiden, wohin der Weg das Traditionsvereins führt: Die Spiele gegen Rostock (kommenden Freitag) und Erfurt (Dienstag) muss der TSV unbedingt gewinnen, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt zu wahren. Gehen diese wichtigen Partien allerdings verloren, wird der Abstieg wohl kaum noch zu verhindern sein. Dies sieht auch Interims-Geschäftsführer Michael Mönig so.

Werden alle Partien der Alemannia annulliert?

Der Insolvenzverwalter der Alemannia machte nach Informationen von "Antenne AC" auf einem Fantreffen deutlich, dass wenn die Aussicht auf den sportlichen Verbleib in der 3. Liga nicht mehr gegeben sei, man das Insolvenzverfahren schon vor dem letzten Spieltag eröffnen würde. Dies würde den Aachenern zwar hohe Kosten für den weiteren Verlauf der Saison ersparen, allerdings stünden sie damit auch als erster Absteiger fest und müssten im schlimmsten Fall in einer der untersten Amateurligen unter einem neuen Namen neu anfangen. Zudem würden alle Partien der Alemannia mit sofortiger Wirkung annulliert und nicht in Wertung der 3. Liga mit einberechnet werden. Dies hätte zu Folge, dass einigen Klubs unfreiwillig Punkte wieder "abgezogen" werden. Besonders im Aufstiegskampf wäre die vorzeitige Insolvenzveröffnung, die die Alemannia eigentlich vermeiden will, besonders fatal: Preußen Münster, die als einzige Mannschaft aus dem Spitzenfeld bisher zwei Mal gegen den TSV gewinnen konnten, würden sechs Punkte abgezogen werden. Damit könnten sie sich aus dem Kampf um die 2. Bundesliga wohl verabschieden.

So könnte es optimalerweise laufen 

Zur Vorgeschichte: Die Verantwortlichen der Alemannia Aachen GmbH hatten am 23. November 2012 beim zuständigen Amtsgericht in Aachen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Antrag wurde für ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung formuliert. Das Gericht hat diesen Antrag angenommen und daraufhin Professor Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Eigenverwalter ist Rechtsanwalt Michael Mönig, der wenige Tage vor Insolvenzantrag vom Aufsichtsrat der Alemannia zum Sanierungs-Geschäftsführer berufen wurde. Mönig und Mönning arbeiten nun gemeinsam an dem  Ziel, Alemannia Aachen zu sanieren und den Fußballverein in der höchstmöglichen Liga spielen zu lassen. Als realistisch wird ein Neustart in der 4. Liga gesehen. Aber auch der Verbleib in der 3. Liga ist weiter eine mögliche Option, die beide Sanierungsexperten aufrecht erhalten möchten. Voraussetzung dafür ist es unter anderem, dass Alemannia Aachen die Saison zu Ende spielt, sportlich den Abstieg verhindert, das Insolvenzverfahren erst nach dem letzten Spieltag eröffnet wird, die Sanierung über ein Insolvenzplanverfahren vor dem Saisonbeginn 2013/2014 abgeschlossen wird und der Verein vom Deutschen Fußball Bund (DFB) die Lizenz für die 3. Liga erhält.

Die Tabelle bei einer vorzeitigen Alemannia-Insolvenz

FOTO: Lennart Ebersbach

 

   
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