"Zwei, drei Tage ohne Schlaf vor uns": So feierte die SGD den Aufstieg

Dynamo Dresden ist wieder da! Drei Jahre nach dem Abstieg und zwei denkbar knapp verpassten Aufstiegen spielt die SGD in der kommenden Saison wieder zweitklassig. Dabei profitierte Dynamo von der Niederlage des 1. FC Saarbrücken in Aachen, sodass die 0:1-Niederlage in Mannheim am Ende keine Rolle spielte. Mit Abpfiff brachen alle Dämme.
"Wir haben es verdient, einfach alle"
Um 16:04 Uhr war es soweit: Als Schiedsrichter Lukas Benen die Partie nach einer längeren Spielunterbrechung in der Schlussphase beendete, kannte der Jubel bei den Sachsen keine Grenzen mehr. Während hunderte Fans den Platz stürmten, lagen sich die Spieler jubelnd in den Armen. Weil die Situation zwischen beiden Fanlagern auf dem Platz kurzzeitig zu eskalieren drohte, flüchtete die Mannschaft zunächst in die Kabine, kam aus dieser nur zehn Minuten später aber zurück auf den Platz und feierte ausgelassen mit den 3.800 mitgereisten Fans, die eine komplette Tribüne besetzt hatten. Immer wieder wurde "Nie mehr 3. Liga" skandiert, auch die Spieler stimmten mit ein.

"Wir haben es verdient, einfach alle. Heute sind wir nur glücklich", sagte Co-Trainer Heiko Scholz am "MDR"-Mikrofon mit Tränen in den Augen. "Das ist das Größte für mich, das hat der Verein so verdient", betonte Vereinsbotschafter Ulf Kirsten. Trainer Thomas Stamm geriet am Mikrofon von "MagentaSport" ebenfalls ins Schwärmen: "Wenn ich sehe, wie viele langjährige Mitarbeiter und ehemalige Spieler in Tränen ausbrechen, dann ist das ein Ausdruck dafür, wie viel dieser Verein der Stadt bedeutet – und es ist schön, dass wir heute etwas zurückgeben konnten." In Dresden habe er das Gefühl gehabt, "einen Verein vorzufinden, der nicht nur Potenzial hat mit diesen Fans, sondern wo ich auch mitgestalten kann. Ich freue mich, und jetzt können wir vielleicht auch mal ein, zwei Tage feiern. Wir wollen es genießen, wie man es genießen muss."

Bierdusche bei der Pressekonferenz
Vinko Sapina sprach von einem "unglaublichen, unbeschreiblichen und einmaligen" Moment, den Aufstieg jetzt geschafft zu haben. "Schon vor dem Bielefeld-Spiel war eine Vorfreude zu spüren. Wir wussten, was wir erreichen können und dass wir zwei Matchbälle haben." Diese nutzte Dynamo zwar beide nicht, hat es aber dennoch geschafft. Entsprechend sei es "scheißegal", die Partie in Mannheim verloren zu haben. "Hauptsache wir sind durch. Wir sind stolz, die Fans jetzt glücklich gemacht zu haben." Auch auf sich selbst zeigte sich der 29-Jährige "unglaublich stolz". Zudem schickte er Grüße nach Bielefeld, das durch die Patzer der Konkurrenz ebenfalls aufgestiegen ist: "Erinnert euch mal, wo wir vor zwei Jahren waren."

Auch bei Geschäftsführer David Fischer war die Freude riesengroß, gleichzeitig sei mit dem erreichten Aufstieg "ganz viel Ballast abgefallen". Entsprechend sei nach der anstrengenden Saison und der Tatsache, den Aufstieg zuletzt hauchdünn verpasst zu haben, "auch ein Stück weit Leere" vorhanden. Dennoch soll natürlich ausgiebig gefeiert werden: "Wir haben zwei, drei Tage ohne Schlaf vor uns. Das ist dann verständlich." Mit Wasser werde jedenfalls nicht gefeiert. Und so musste Stamm – bereits mit Partyhut aufgrund einer Wette auf dem Kopf – bei der anschließenden Pressekonferenz noch die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen, nachdem die Spieler mit "Nie mehr 3. Liga"-Gesängen in den Presseraum gestürmt waren.

Weiter gefeiert wird bereits am Sonntag um 12 Uhr am Terrassenufer in Dresden, wo die große Aufstiegsfeier stattfindet. Gegen 14 Uhr wird sich auch die Mannschaft zeigen. Das Motto dazu: "Es wird getanzt, gesungen und gebrüllt, kurzum: Es wird laut!" Vorher werden Fans und Mannschaft die Nacht nach dem Aufstieg in die "Zweete Liga", wie es auf den T-Shirts hieß, aber noch zum Tag machen.