Zuber im Interview: "Erneuten Fehlstart unbedingt vermeiden"

Seit April ist Gerhard Zuber Geschäftsführer Sport beim SV Waldhof Mannheim. Während seiner ersten Monate sicherte sich der SVW denkbar knapp den Klassenverbleib. Mit liga3-online.de spricht Zuber über genau diese ereignisreiche Zeit, Erwartungen an die neue Saison und das Auftaktspiel gegen den SC Verl am Samstag.

"Peilen jetzt eine ruhigere Saison an"

liga3-online.de: Wie bewerten Sie Ihre ersten etwas mehr als 100 Tage beim SV Waldhof, Herr Zuber?

Gerhard Zuber: Es war eine kurze, aber bereits bewegte Zeit, in der viel passiert ist und es sportlich um viel ging. In einer zeit- und arbeitsintensiven Phase der Umstrukturierung – inklusive einem Trainerwechsel – durften wir nicht viele Fehler machen. Bis zum letzten Spieltag mussten wir zweigleisig für die 3. und 4. Liga planen. Das war sehr fordernd. Aber mit dem Klassenverbleib gab es ein Happy End. Wir haben versucht, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und peilen jetzt eine ruhigere Saison an.

Mathias Schober kam zeitgleich mit Ihnen nach Mannheim und fungiert als Sportdirektor. Wie läuft die Zusammenarbeit zwischen Ihnen?

Der Austausch zwischen uns ist sehr gut. Mathias Schober hilft bei der Kaderplanung und der Strukturierung der Truppe und hat zudem ein Auge auf das derzeit entstehende Nachwuchsleistungszentrum. Es ist toll, einen solchen Kapazunder (österreichisch, umgangssprachlich für einen besonders talentierten Experten, Anm. d. Red.) an der Seite zu haben.

Schober und Sie haben eine lange Vergangenheit beim FC Schalke 04. Wie oft ist neben dem SV Waldhof auch Schalke ein Thema bei Ihnen?

Das hält sich in Grenzen, weil wir bei uns genug zu tun haben. Aber wir sprechen hin und wieder über unsere Ex-Klubs. Schalke hatte zuletzt nicht viele Positiverlebnisse. Ich hoffe sehr für den Verein, dass sich das bald wieder ändert.

Welche Aspekte standen bei der Kaderplanung 2025/26 im Fokus?

Wir wollten unter anderem unsere Tempodefizite in der Offensive in den Griff bekommen. Dafür haben wir bei den Neuverpflichtungen den Fokus auch auf junge, schnelle Flügelspieler gelegt, die darüber hinaus spielstark sind. Beispielsweise Kushtrim Asallari, der zuletzt für die U23 von Borussia Mönchengladbach in der Regionalliga West gespielt hat, erfüllt diese Attribute – aber auch ein Emmanuel Iwe, der letzte Saison in Sandhausen überzeugen konnte.

 

"Ziel war es, Kontinuität reinzubekommen"

Dominik Glawogger blieb nach dem Klassenverbleib Trainer, der Vertrag wurde bis 2026 verlängert. War das auch ein Zeichen für die angestrebte Kontinuität im Verein?

Absolut. Wir konnten nicht nur den Trainer, sondern auch einen Großteil der Mannschaft halten. Unser Ziel war es, Kontinuität reinzubekommen, aber gleichzeitig den Kader etwas zu verkleinern. Mit einer eingespielten Mannschaft hoffen wir nun, besser aus den Startlöchern zu kommen als in der vergangenen Saison. Mit vier Heimspielen an den ersten sechs Spieltagen hoffen wir auf unsere Fans als Faustpfand.

Am Wochenende geht es los. Mit welchen Ambitionen startet der SV Waldhof in die neue Saison?

Wir möchten erst einmal bis zur Länderspielpause so viele Punkte wie möglich sammeln und – wie schon gesagt – besser starten als in der letzten Spielzeit. Da waren es bloß zwei Punkte nach dem 5. Spieltag. Einen erneuten Fehlstart wollen wir unbedingt vermeiden.

Wie bewerten Sie die Konkurrenz – wer hat aus Ihrer Sicht die beste Ausgangslage?

Solche Prognosen sind immer schwer. Gerade in der 3. Liga. Das Gesicht von allen Teams kann sich noch entscheidend ändern, weil Transfers noch bis mehrere Wochen nach Saisonstart möglich sind. Wenn die Absteiger schnell ankommen in der 3. Liga, bringen sie viel Wucht und Potential mit. Insgesamt erwarte ich ein Hauen und Stechen um die vorderen Plätze. Mindestens die halbe Liga will aufsteigen. Und das obwohl bereits eine stabile Saison notwendig ist, um überhaupt in der Liga zu bleiben. Die zweite Mannschaft des BVB ist zuletzt mit 43 Zählern abgestiegen. Mit der Punktzahl hat man sonst häufig die Klasse gehalten. Es wird ein enges Rennen und eine brutal spannende Saison.

Zum Auftakt ist der SC Verl zu Gast. Was erwarten Sie für ein Match?

Die Zuschauer dürfen sich auf ein sehr interessantes Spiel freuen. Verl ist bekannt für ansehnlichen Fußball und auch wir wollen unseren Fans zum Auftakt etwas bieten. Wir freuen uns auf den Startschuss am Samstag.

   

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