Würzburg springt dank Elva: "Er sagt immer, er will mehr Saltos"
10.006 Zuschauer sahen zum Ende der Englischen Woche einen 2:1-Heimsieg der Würzburger Kickers gegen 1860 München, das Stadion des FWK war damit erstmals in dieser Saison ausverkauft. Für Offensivspieler Caniggia Elva war die Stimmung im Stadion fast wertvoller, als der eigene Torerfolg – wenngleich beides natürlich in engem Zusammenhang steht.
"So ein Spiel ist immer geil"
Ein ausverkauftes Haus ist den Spielern der Würzburger Kickers nicht häufig gegönnt – waren es in der Zweitliga-Saison 2016/17 noch sechs Heimpartien, bekam der FWK in zweieinhalb Drittliga-Jahren erst ein einziges Mal die Hütte voll: Am 1. August 2018 war die Premieren-Partie gegen Dynamo Dresden mit 9.011 Zuschauern ausverkauft. Gegen den TSV 1860 München konnten die Würzburger am vergangenen Wochenende nachlegen, mit ziemlich genau 10.006 Besuchern war die Flyeralarm Arena zum zweiten Mal in der dritthöchsten Spielklasse vollständig besetzt und die Fans kamen auf ihre Kosten – Würzburg siegte 2:1. Für Torschütze Caniggia Elva war das allein schon Grund zur Freude, wie er im Vereins-TV sagte: "So ein Spiel zu spielen ist immer geil."
Elva ist sicherlich aktuell der Profi der Würzburger, der am meisten Spaß hat: Zuletzt stand der 22-Jährige dreimal in Folge in der Startelf, erzielte dabei zwei Treffer und bereitete ein weiteres Tor vor. Dass er deshalb nach dem zweiten Treffer einen Rückwärtssalto beim Torjubel machte, erstaunte auch Kapitän Sebastian Schuppan: "Ich hab mich ein bisschen erschrocken, dass er den ausgepackt hat. Wenn man mein Gesicht sieht, ich habe nur die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Das war natürlich unfassbar, ich werde gleich nochmal mit ihm sprechen, ob beim nächsten Mal noch eine Schraube drin ist."
Ärgernis über Gegentreffer
Nach rund einer halben Stunde war bereits viel passiert, alle drei Treffer fielen in diesem Zeitraum. "Wir haben angefangen wie die Feuerwehr und endlich mal die Tore aus unseren Chancen gemacht", zeigte sich Abwehrchef Schuppan zufrieden mit dem Würzburger Einstieg in die Partie. 1860-Stürmer Stefan Lex konnte das Spiel jedoch spannend halten, was insbesondere Schuppan ärgerte: "Ich bekomme den Ball noch ans Knie und hab damit Sechzig heute, glaub ich, die einzige Torchance ermöglicht." Auch Trainer Michael Schiele stimmte zu, der sich über eine weiße Weste für Ersatztorwart Leon Bätge gefreut hätte. Wie lange der Keeper seinen Kollegen Patrick Drewes vertreten wird, steht noch aus.
Für Schiele Grund genug, in der Pressekonferenz nach der Partie zu den positiven Aspekten des Spiel zurückzukommen – und dazu gehörte Caniggia Elva, der das zweite Tor nach glücklichem Dribbling erzielte: "Eigentlich verstolpert er den Ball und dann hat er ihn doch noch vor sich", sah Schiele das Tänzchen zwischen Elva und 1860-Verteidiger Herbert Paul mit einem Zwinkern. Elva dagegen habe nur das Tor gesehen und "wollte einfach mit Vollgas zum Tor laufen". Das glückliche Ende behielt der Kanadier für sich und es kam zur akrobatischen Einlage des Youngsters, gegen die der Trainer wohl nichts einzuwenden hat: "Er sagt immer, er will mehr Saltos. Mehr Saltos heißt mehr Tore", bestätigte Elva mit einem Grinsen. Auch der FWK sprang dank des Erfolgs – nämlich direkt auf Platz fünf in der Tabelle.