Wollitz bedient: "Waren bis zum 0:3 die bessere Mannschaft"

Die Sorgen bei Energie Cottbus werden größer: Das 0:3 in Meppen war bereits die dritte Niederlage in Folge, in der Tabelle liegt der Aufsteiger schon drei Punkte hinter dem rettenden Ufer. Trainer Claus-Dieter Wollitz war nach Spielende mächtig angefressen – und beklagte erneut einfache Abwehrfehler.

"Diese Gegentore fressen eine Mannschaft auf"

Viel hatten sich die Lausitzer für das wichtige Kellerduell beim SV Meppen vorgenommen, doch am Ende ging Energie erneut ohne Punkte vom Platz. Eine bittere und ärgerliche Niederlage, wie Wollitz im Interview mit "Magenta Sport" befand: "Bis zum 0:3 war Energie Cottbus die bessere Mannschaft", lautete das erste Fazit des 53-Jährigen. Eine Aussage, die der SV Meppen so sicherlich nicht unterschreiben würde, doch Wollitz begründete: "Hatte Meppen bis zum 2:0 irgendeine Chance aus dem Spiel heraus?". Ob die Frage rhetorisch gemeint war, blieb zunächst offen – denn die Gastgeber waren in der Anfangsphase durchaus zu Chancen gekommen.

Doch was den Übungsleiter des Aufsteigers viel mehr ärgerte, waren die drei Gegentore: Beim 0:1, als Keeper Avdo Spahic ein Luftduell gegen Komenda verlor, "war es entweder ein Foul und oder Fehler. Vor dem 0:2 können wir einen Konter einleiten und wenn Dimitar vor dem 0:3 den Ball verlagert, spielen wir 4 gegen 1. Da dürfen wir den Ball nicht mehr verlieren." Cottbus und die einfachen Fehler: Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch die bisherigen drei Spiele in diesem Jahr, schon in der vergangenen Woche sprach Wollitz von "schülerhaften Fehlern". Vor allem die Abwehr ist regelmäßig nicht auf der Höhe – acht Gegentore in den letzten drei Partien sprechen eine deutliche Sprache. "Diese Gegentore fressen eine Mannschaft irgendwann auf", so Wollitz.

Bitter zudem aus Energie-Sicht: Bevor Proschwitz (24.) und Piossek (33. / 57.) für den letztlich verdienten Sieg der Emsländer sorgten, hätte Streli Mamba nach 18 Minuten die Führung der Lausitzer besorgen können. "Eine Riesenchance, eine Topchance", haderte Wollitz. Doch der Aufstiegsheld der vergangenen Saison, als er 19 Tore und acht Vorlagen in 26 Einsätzen verbuchte, ist derzeit außer Form und erzielte seit Ende Oktober nur drei Tore.

Fans stellen Spieler zur Rede

Unmittelbar nach der Niederlage stellten die mitgereisten Fans die Spieler zur Rede. "Die Fans haben uns ihren Unmut mitgeteilt, und der ist uns völlig verständlich", berichtet Ersatzkeeper Kevin Rauhut in der "Lausitzer Rundschau". "Die stehen früh um drei Uhr auf und reisen hier an. Dann kriegen sie so ein enttäuschendes Ergebnis zu sehen. Dann ist es normal, dass man die Wut rauslässt."

Vorne harmlos, hinten anfällig: So wird der Kampf um den Klassenerhalt für Energie Cottbus zur einem aussichtslosen Unterfangen. Schon drei Punkte fehlen dem FCE zu den Nicht-Abstiegsplätzen, wenngleich die Lausitzer noch das Nachholspiel in Unterhaching in der Hinterhand hat. Doch nach drei Niederlagen zum Start des Jahres benötigt der Aufsteiger nun dringend ein Erfolgserlebnis, um nicht im Abstiegssumpf zu versinken. Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag beim Heimspiel gegen 1860 München. "Wir müssen jetzt noch enger zusammenrücken", fordert Rauhut. "Wir dürfen uns jetzt nicht zerfleischen, es sind immer noch 15 Spiele. Wir müssen verstehen, dass es um Existenzen im Verein geht. Das muss jedem einfach in den Kopf kommen."

   
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