Wiesbaden schlägt Paderborn mit den eigenen Waffen

Auf überzeugende Art und Weise hat der SV Wehen Wiesbaden einen auch in der Höhe verdienten 4:1 (2:0)-Heimerfolg gegen den Spitzenreiter SC Paderborn eingefahren. Dabei zeigten die Hessen Qualitäten, die vor allem den Gästen in der bisherigen Saison zuzuschreiben waren.

Geschwindigkeit bringt SVWW auf Kurs

"Wir haben genau diese Effizienz gehabt, die wir eigentlich beim Gegner auch vermutet haben und die auch der Gegner in den letzten Wochen und Monaten gezeigt hat“, so SVWW-Trainer Rüdiger Rehm auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die ersten beiden Möglichkeiten von Stephan Andrist (1. Minute) und Alf Mintzel (2.) verfehlten ihr Ziel noch knapp. Die dritte große Möglichkeit verwerteten die Hessen allerdings. Nach einem Eckball der Paderborner überbrückte der SVWW das Spielfeld vom eigenen Strafraum aus innerhalb von elf Sekunden. Stephan Andrist schickte Agyemang Diawusie auf die Reise, der trotz Rückstand seinen Gegenspieler Felix Herzenbruch überlief und die Übersicht für den mitgeeilten Andrist behielt, der nur noch einschieben musste. "Letzte Woche hat Stefan Andrist auf Agy Diawusie vorgelegt, heute war es genau andersrum. Dass die beiden die Geschwindigkeit haben, das wissen wir, das nutzen wir natürlich auch gerne aus und haben das in der Szene natürlich auch sehr gut verwertet", so Rehm. Nach einer Ecke von Robert Andrich erhöhte Steven Ruprecht (32.) noch vor der Pause.

Beste Defensive der Liga hat beste Offensive im Griff

Und auch im zweiten Durchgang ließen die Hessen offensiv nicht nach. Patrick Breitkreuz verlängerte einen weiten Abschlag von Torhüter Markus Kolke in den Lauf von Manuel Schäffler, der Abwehrspieler Christian Strohdiek und Torhüter Leopold Zingerle keine Chance ließ und den Ball unter die Latte ins Tor schoss (56.). Von der besten Offensive der Liga (44 Treffer) war dagegen weitestgehend nichts zu sehen. Trotz etwas mehr Ballbesitz fanden die Paderborner über sehr lange Zeit keine Mittel und Wege, um die beste Defensive der Liga (zwölf Gegentore) um Torhüter Markus Kolke ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auf der Gegenseite bekam der SCP den agilen und schnellen Diawusie nicht in den Griff. Herzenbruch konnte Diawusie nur per Foul im Strafraum stoppen. Ruprecht (71.) ließ sich die Chance auf seinen zweiten Treffer im Spiel nicht nehmen und verwandelte sicher. Der Anschlusstreffer von Christian Strohdiek (79.) war nur noch Ergebniskosmetik.

Manuel Schäffler: "Das müssen wir jede Woche abrufen"

Durch den elften Saisonsieg hat der SV Wehen Wiesbaden den Abstand auf den Tabellenführer SC Paderborn auf nur noch vier Punkte verkürzt. Der Vorsprung auf den Tabellenvierten Fortuna Köln beträgt ebenfalls vier Punkte. "Die Leistungsbereitschaft, das Zweikampfverhalten, in jedem Ding einen Ticken besser zu sein, als der Gegner. Das ist genau das, wo wir drauf aufbauen müssen und sagen müssen, das müssen wir jede Woche abrufen“, so Manuel Schäffler, der mit nun zwölf Treffern gemeinsam mit Stephan Hain die Torschützenliste anführt, im Vereins-TV. Trotz der überzeugenden Leistung bleibt man bei den Hessen auf dem Boden. "Wir wurden jetzt schon ein paar Mal darauf angesprochen, ob das ein Fingerzeig war an die Liga. Das interessiert uns nicht, für uns war wichtig drei Punkte zu holen und den Heimabschluss dieses Jahr nochmal gut zu gestalten. Und ich glaube, das ist uns überragend gelungen“, so Steven Ruprecht, dessen Vertrag sich nach dem Paderborn-Spiel automatisch verlängert hat.

   

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